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Erfahrungen mit dem Master Produktion

Joshua Jünger berichtet aus seinem Studium

 
Joshua Juenger - Student im Master Produktion
© Teresa Herzgsell
 
Joshua, wie bist du zum Masterstudium Produktion gekommen und was hast du vorher gemacht?
Vor dem Master habe ich an der Technischen Hochschule den Bachelor Maschinenbau gemacht. Wegen der Nähe zur Heimat wollte ich an der Hochschule auch meinen Master machen.
 
Warum hast du dich für genau diesen Masterstudiengang entschieden?
Im Vorfeld habe ich mir die Infoveranstaltungen von allen technischen Studiengängen angeschaut. Ich sehe mich später nicht den anderen Gebieten. Letztendlich hatte ich ein Wahlpflichtfach bei Prof. Braunreuther. Er hat mich zur Infoveranstaltung eingeladen, die mich überzeugt hat. 
 
Als einer der ersten Produktionsstudierenden an der Technischen Hochschule Augsburg: Wie gefällt dir das Studium bisher?
Alles in allem finde ich das Studium gut. Es entspricht größtenteils meinen Vorstellungen und Erwartungen. Natürlich ist nicht alles gleich perfekt, weil der Studiengang ganz neu ist und sich erst mit der Zeit entwickeln muss. Auch die Dozierenden sammeln noch Erfahrung damit. Aber insgesamt bin ich sowohl mit den einzelnen Modulen wie auch mit den Professoren und den Inhalten sehr zufrieden.
 
Welche Aspekte findest du am Master am besten? Gibt es etwas, das du ändern würdest?
Mir gefällt, dass viel Praxisbezug dabei ist und nicht nur das theoretische Wissen. Die Produktion wird in Bezug auf alle drei Leitebenen bearbeitet. So bewegt man sich nicht nur in der Produktion oder Montage und gewinnt über alle Bereiche einen gewissen Überblick. Auch die Softskills, die man ganz nebenbei einübt, finde ich wichtig. Wie zum Beispiel Präsentationen zu halten, mit externen Firmen schon als Student Kontakt aufzunehmen, das Auftreten nach außen zu trainieren und in Gruppenarbeiten zusammenzuarbeiten. Dadurch, dass wir im Studiengang eine kleine Gruppe sind, werden wir auch gut betreut.
 
Ob ich etwas ändern würde, kann ich noch nicht so richtig sagen, weil ich am Anfang vom Studium stehe und nicht weiß, was noch umgesetzt wird. Die Dinge, die uns nicht so gefallen haben, haben wir mit den Professoren besprochen und viel davon wurde schon angepasst.
 
Das Lehrkonzept mit zwei Dritteln virtueller Lehre und einem Drittel Präsenz ist ziemlich anders als das Studium im Bachelor. Wie geht es dir damit?
Grundsätzlich gibt es für mich Vor- und Nachteile. Ein großer Vorteil ist es, dass ich die Lerneinheiten ansehen kann, wenn ich Zeit dafür habe. Das ist praktisch, weil ich nebenher noch ehrenamtlich für die DLRG, die auch mit der Hochschule kooperiert, im Vorstand tätig bin. Das erfordert viel Zeit. Durch die Videoeinheiten habe ich die Möglichkeit, flexibler fürs Studium zu arbeiten und es mir selbst einzuteilen.
 
Das Ansehen an sich ist nicht ganz einfach. Man merkt bald, dass man auch in Ruhe schnell abgelenkt ist mit den Gedanken und der Konzentration. Da ist der Vorteil in Präsenz, dass die Professoren bemerken, wenn die Studierenden nicht mehr bei der Sache sind. Das heißt, man muss bei den Videos mehr Eigenverantwortung für das Lernen übernehmen, Selbstdisziplin üben, Pausen machen usw.
 
Die Professoren reagieren aber auf unsere Rückmeldung und verändern die Videos so, dass es einfacher wird, ihnen zu folgen. Ich habe auch festgestellt, dass viel von meiner Tagesform abhängt. Ich versuche mich daher den Videoformaten anzupassen, sammle damit meine Erfahrungen und merke, dass es mir mit der Zeit leichter fällt.
 
Wie gestaltet sich das Verhältnis zu den Lehrenden? Haben sie ein offenes Ohr für euch Studierende und sind sie leicht zu erreichen?
Das ist wirklich sehr, sehr gut. Wenn ich eine E-Mail schreibe, bekomme ich schnell eine Antwort. Das liegt sicher auch am guten Betreuungsverhältnis. Zudem fragen die Professoren aktiv nach, ob alles passt oder etwas verändert werden muss. Das finde ich nicht selbstverständlich.
 
Was begeistert dich am Thema Produktion?
Anders als beispielsweise in der Konstruktion werde ich später einmal nicht nur am PC sitzen, sondern auch in der Fertigung unterwegs sein. Das entspricht mir mehr.
Prozessoptimierung finde ich spannend und ich habe gleichzeitig die Möglichkeit, bei einer Neuentwicklung mitzuwirken, wenn beispielsweise ein neuer Produktionsstandort aufgemacht wird. Das Gestalterische geht dabei also nicht verloren, das war für mich auch ein Entscheidungskriterium fürs Studium.
 
Weißt du schon, wo du mit dem Studium hinwillst? Hast du konkrete Berufsvorstellungen?
Ja. Tatsächlich wollte ich schon immer in die Medizintechnik gehen. In dem Bereich habe ich auch meine Bachelorarbeit geschrieben. Mit dem Unternehmen, bei dem ich meine Bachelorarbeit geschrieben habe, bin ich schon in Gesprächen über eine mögliche Masterarbeit.
 
Die Medizintechnik ist ein superinteressanter Bereich, in dem man in der Produktion einiges machen kann. Das sind meist keine Massenfertigungsbereiche und die Stückzahlen sind geringer. Hier besteht viel Optimierungspotenzial. Ich denke gerade bei den geringeren Stückzahlen kann man noch mehr rausholen. Das passt zu meinen fachlichen Interessen. Und man stellt sinnvolle Produkte für die Gesellschaft her. Das finde ich gut.