Daniela Baumann promoviert momentan über die HfG-Ulm und deren pädagogischen Konzepte. In Ihrem Vortrag ermöglicht sie uns Einblicke in die geheimnisumwobenen Interna einer der Impulsgebenden Institutionen unserer gestalterischen Moderne.

Rolf Müller entwickelte, zusammen mit Otl Aicher, das visuelle Erscheinungsbild der Olympischen Sommerspiele 1972. Anschließend gründete er in München das Büro Rolf Müller für visuelle Kommunikation. Er ist Mitglied in der Alliance Graphique International und gehört seit vielen Jahren zu den führenden, international hochgeachteten Designerpersönlichkeiten in München. Rolf Müller ist ein Zeichensetzer. Er setzt im Leben seiner Mitmenschen Zeichen und gestaltet somit die Zukunft. Kann dadurch politische Macht entstehen, die die Gestaltung somit auf eine höhere, verantwortungsvollere Ebene trägt? Ist der Designer Autor oder Übersetzer? Teil des Ganzen oder Robinson Crusoe?

Prof. Dr. Matthias Kaufmann lehrt seit 1995 an der Martin-Luther Universität in Halle-Wittenberg. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen dabei auf Ethik, Angewandte Ethik, Politische Philosophie und Rechtsphilosophie.
Er referiert über die Gegenwartskultur der Freiheit. Wie viel individuelle Freiheit verträgt oder braucht ein System, das dem Wohlbefinden der Allgemeinheit nachstrebt? Da sich die Gestaltungsdisziplinen immer wieder gerne auf "die Freiheit" berufen, sollte hier die Notwendigkeit von Freiheit im Bezug auf eine kreative Gesellschaft kritisch reflektiert werden.

Andreas Koop leitet seit 1995 die Designgruppe Koop mit Sitz in Nesselwang und München. Seine zahlreich ausgezeichneten Arbeiten umfassen visuelle Erscheinungsbilder, räumliche Konzepte, Editorial Design und Interactive Design. Dabei steht ein Umwelt- und Wertebewusster Designansatz im Vordergrund. Parallel dazu unterrichtet er seit 2001 an verschiedenen Hochschulen und forscht am Institut Design2Kontext an der Züricher Hochschule der Künste. Seit kurzem schreibt er regelmäßig in einer eigenen Kolumne für die “novum”.
Andreas Koop referiert über die entstehende Disziplin der Designforschung. Er untersucht nicht Design als Gegenstand, sondern fordert Forschung mittels Design.
Weshalb sind gerade heute im gesellschaftlichen Bereich neue Ansätze und Fragen so wichtig? Kann dabei die Designforschung helfen? Und somit die Zukunft zu einer “besseren Welt” machen?

Dieter Koppe, Vorstand des Deutschen Werkbundes, referiert über die Begriffe Zukunft, Kreativität und Gestaltung aus dem Verständnis der berüchtigten und traditionsreichen Institution. Gesellschaftliche Veränderungen und Entwicklungen erfordern stets eine neue Ausrichtung des Deutschen Werkbundes, der sich auf diese Weise seiner Verantwortung in der Gesellschaft stellt.
Das Thema »Erfindung der Zukunft“ des diesjährigen Werkbundtages in Oberhausen provozierte dabei die These, dass die Vergangenheit hinter uns liegt, wir sie abstreifen und die Zukunft wie ein Wunder auf uns zukommt. Kritisch gesehen realisieren wir jedoch in der Gegenwart, was wir an Erfahrungen in uns tragen, was wir von Menschen und Institutionen erfahren und gelernt haben. Dies bildet zusammen mit unserer Kreativität und Kombinationsgabe die Grundlage ständiger Erfindungen. In den Vergangenheiten von vielen Jahrhunderten führten sie, immer verbunden mit Arbeit, zu vielfältigen Verbesserungen. Neu sind immer die Konstellationen. Gegenwart und Zukunft haben nur einen bestimmten Anteil an unserem Tun.