B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Albrecht von Eyb
1420 - 1475
     
   


D a s   E h e b ü c h l e i n

D r i t t e r   T e i l ,   2 .   K a p i t e l

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Von ellende, kranckeit vnd widerwertigkeit
der menſchlichen natur.

     ICh hab gemacht vnd geben ein wirtſchafft on eßen vnd trincken, So will ich auch machen ein tantz on ſaýtenſpil vnd frỏlicheit, vnd will alhie geben zuuerſtien das ellende, die armut, die erparmung, die kranckheit vnd widerwertigkeit der menſchlichen natur. Dauon ſchreibt Apuleius alſo: Der menſch iſt die hỏchſte vnd wirdigſte creatur auff ertrich, er iſt von got mit vernufft, mit verſtentnuß vnd mit [44b] der rede begabet; deßhalben iſt er vntỏtlich erſchaffen, vnd iſt doch der menſch vndtergeworffen mancherhanden betrůbnuß, ſorgen vnd angſten, můe vnd arbeit, kranckheit vnd ſchmertzen vnd eins ſchnellen, vngewýſen tods wartende. So ſchreibt Petrarcha, das des menſchen leben auff diſem ertrich ſeý nit anders dann ein ſchreine der arbeit, ein plahe des ůbels vnd ein ſteren der freůden, der pald vndtergat, Seý ein erſchreckenliche wůſtung, ein laýmicher ſee, ein land voller dỏrner, ein rawhes tale, ein ſpitziger berg, ein finſternuß der hỏler, ein vnſeligs ertrich, ein ſteiniger acker, ein wald voller beren, ein krawtige wiſen voller ſchlangen, ein plůender garte on frůcht, ein prunn der ſorgen, ein fließendes waſſer der zeher vnd ein mere aller vnſeligkeit, ſeý auch ein falſche freůd, ein vnnůtzes weinen vnd erſeůfftzen, ein ewige ſorge vnd emſſigkeit, ein geſichte des ſchmertzen vnd ſteter kranckheit. Ein doctor zu Bononia, Baptiſta de ſancto petro, ſeliger gedechtnuß, ſchreibt in einer epiſtel, das das leben der menſchen ſeý alſo ellende vnd vnſelig, das er nit wol můg gefinden ein anfange dauon zuſagen. doch ſagt er vnd ſpricht: Was mag trawriger vnd ellender geſein, dann ſo die menſchen, die do heýmen ein frỏlichs, erbers leben ſolten fůren, ſein vmgeben mit feinden, die ſie belegt haben vnd alle tag anfechten, mit in ſtreitten vnd ſtůrmen, do man ſihet fliegen die geſchos ůber die mawre vnd die ſelben mit půchſſenſteinen zurůtten, die heůſer zuprechen, ploßer ſchwerter zugebrauchen, frawen vnd menner erſchrecken, die hunger vnd dürſt vnd allen gebrechen můßen erleiden, vnd ſo die zýnnen der ſtat von den feinden werden beſeſſen, ſehen die gotzheůſer zu berawben, habe vnd gut der menſchen zuerreýßen, zu prennen vnd ſie aus den heůſeren zutreiben, zufahen, zuſchlahen, zuwunden, in kercker [45a] zulegen vnd aus dem lande zupannen oder zutỏten, die kinder vor geſichte der veter abzurichten vnd die tỏchter vnd weýber an irer keůſcheit zubeſchemen, fůrbas ſchreibt er: ſo ein menſch geet durch die ſtat vnd ůber die gaßen, ſo vindet er nit anders dann fluchen, ſchelten, zůrnen, ůbelreden, nachreden vnd verſerung des leýmuts, neýd, haß vnd alle poßheit. So iſt vndter dem handtwerckman vnd kawffman nit anders dann verdeckte, geferbte wort, liegen vnd betriegen vnd kein glawbe. So vindet man vor den richtern vnd gerichten nit anders dann groß krieg, geſchraý vnd vneinigkeit, valſch aýde, hinterkumen vnd gekawffte vrteýl; die pỏſen, vngerechten werden erfreůet, vnd die frumen, gerechten, die armen, die wýttwe vnd waýſen vndtergedruckt, vnd wirt der reiche gehỏrt vnd angeſehen. in der fůrſten hỏfe vindet man lỏtter buben, ſpilleůte, ſchmaýcher vnd zutrager: dieſelben werden erhỏhet; vnd findet iung, kůne leůt vnd die mechtigen, die gewalt thůn den armen vnd ſchwachen. vndter den dinſtleůten, knechten vnd maiden, iſt nit anders dann der herrſchafft ůbel reden vnd vngetreůe ſein: ſie abtragen, ſtelen vnd lawffen hinweck, ſein ſeůmig, fawl, langſam, ſchleffrig vnd freſſig vnd thůn nichts mit willen. Vndter den kinderen, die amliebſten ſein, iſt vil bekůmernůß vnd peinigung der elteren: ſo ſie kranck ſein oder ſterben, So ſie mit ſchmertzen werden geboren, mit můe vnd arebeýt erneret vnd vndterweilt, So ſie denn den elteren nit volgen vnd gehorſam vnd auff kein gut werck, ſunder auff vntugenden, ſchande vnd laſter, auff vngeſtůmheit vnd verzerung des guts genaýgt ſein. Der eefrawen halben werden die menner gepeinigt: haben ſie groß heýratgut, ſo ſein fie vnleidenlich; fein fie edel, fo volgt in nach hoffart; fein ſie hůbſch vnd wolgeſtalt, ſo ſein ſie verdechtlich [45b] mit fremder lieb; ſein ſie aber vngeſtalt, ſo werden ſie verſchmehet vnd gehaßet; ſein ſie kleffig vnd wolredende, ſo kriegen ſie allzeit mit den menneren, ſie klagen, ſie ſchreýen, ſie weýnen vnd erſeůfftzen, Sie wỏllen haben hůbſche kleýder vnd geſchmůcke, ſie ſein zerhafftig vnd fůrn die menner in pỏſen, ſůntlichen gewýne des gutes. Ich mỏcht hie vil mere ander bekumernuß vnd ellende der menſchen erzelen, die ſelbſt einem itzlichen nach ſeinem ſtande vnd weſen ſein bekant vnd ſichtigklich erzaigen, Als mit wachen, mit frůe auffſtien, mit hitz, mit froſt, mit regen, mit ſchne, mit winden, mit arbeiten, mit vnrue, mit krieg, mit feintſchafft, mit forcht, mit beſorgknuß vnd, das das grỏßt iſt, mit gewißheit des todes vnd vngewißheit der zeit zuſterben. Innocencius, der dritt Bapſt des namen, beclagt alſo die menſcheit vnd ſpricht: So der heillig man Iob hat geſprochen diſe wort: «Warumb bin ich außgangen von leib der muter, das ich ſolle ſehen arbeýt vnd ſchmertzen vnd das mein tag ſollen verzert werden in irrung vnd widerwerttigkeýt?», Was ſolle vnd mag dann ſprechen ein ýeder menſch, der mit ſunden iſt beladen? nit annders dann diſe wort: O mein liebe muter! warumb haſtu mich geboren ein ſon der pitterkeýt vnd des ſchmertzen? warumb bin ich nit in deinem leib geſtorben oder als bald ich auß deinem leib kumen bin? warumb bin ich auß deinem leib genummen worden, warumb erneret mit der milch der průſten vnd bin geboren zu verprinnen vnd zu einer ſpeýs des feůrs? Ach das ich nit ertỏtet bin worden in muter leib, vnd das mir mein muter nit iſt geweſt ein grab vnd ir leib ein ewige gepurt! ſo wer mir geweſt, als wer ich nie kumen von muter leibe zu dem grabe. Wer gibt meinen äugen den prunnen der zeher, das ich můg bewainen den ellenden eingang [46a] in diſe welt der menſchlichen aýgenſchafft vnd das ſtrefflich, ſůntlich weſen der menſchlichen wonung vnd beleibung in diſer welt vnd den grawſamlichen, verdamplichen außgaug des menſchlichen abſchaidens aus diſer welt? Sỏllichs mag ich on vergießung der zeher nit bedencken, vnd ſo ich bedencke, auß was materi der menſch erſchaffen vnd wie er ſein leben fůrende iſt vnd was er kůnfftig ſein wirdet: Er iſt erſchaffen auß erdtrich, wirt geboren in ſůnden vnd zu peýnen vnd thut bỏſe, ſchnỏde werck, die nit zýmlich ſein, vnd muß werden ein ſpeýs des feůrs, ein eſſen der wůrmen vnd ein ůbelſchmeckendes aß des flaiſch. ferner dauon zureden: Der menſch iſt erſchaffen aus ſtawbe, aus kotte vnd aus aſchen vnd wirt geboren aus vnſawbrigkeit des menſchlichen ſamen in hitze der vnkeůſcheit vnd in ſůnden, zu arbeit, zu forcht, zu ſchmertzen vnd zu dem tode. So wůrckt der menſch bỏſe werck vnd täte, damit er belaidigt gott, den nechſten vnd ſichſelbſt, thut ſchnỏde ding, damit er beflecket ſein gewißen, ſein leýmut vnd ſein perſon, vnd volbringt eýtel, leichtuertige werck, damit er verſawmpt die ernſtliche, die nůtze vnd die notturfftige. So iſt vnd wirt der menſch kůnfftig ein eſſen des feůrs, das ewigklich prýnnet vnd iſt vnaußleſchenlich, ein ſpeýs der wůrmen, die allzeýt nagen, vnd ein grawſams aß des flaýſch, das allzeit ſchmecket vnd ſtinckt. Alſo hat got der herr den menſchen aus erttrich erſchaffen, die do iſt das vnwirdigſt element. die planeten vnd geſtiren ſein gemacht auß feůr, die winde aus dem luffte, die viſche vnd vogel aus waſſer, aber der menſch vnd andere thýer aus erttrich vnd werden in erttrich gewandelt, vnd wirt ein ietzlich menſch geboren on kunſte, on rede vnd on tugende, in wainen, in ſch[46b]wacheit vnd kranckheit vnd in kleiner vndterſcheid von den vnuernůfftigen thýeren, die in etlichen ſachen ůbertreffen den menſchen: wann dieſelben werden geboren, ſo gien vnd kriechen ſie, das der menſch nit mag gethun. Der menſch, ſo bald der geboren wirt, beclagt die natur vnd die erſten elteren Adam vnd Euam: iſt es ein knab, ſo ſchreýt er A, ein meidlein E. Er wirt enpfangen in vnlawterkeit, wirt geboren in trawren vnd ſchmertzen, wirt erneret in angſten vnd arbeit vnd wirt erzogen vnd behalten mit emſigkeit vnd vorcht vnd kumpt nackende vnd arme von hýnnen. Das ellende vnd vnwirdigkeit des menſchen wirt auch gemerckt beý den kreůtern vnd pawmen: dieſelben bringen blute, lawber vnd fruchte, ſo der menſch bringet leůſe, nieße vnd wůrme: dieſelben geben ỏle, wein vnd balſam, ſo der menſch gibt ſpeichel, härme vnd kote; dieſelben ſein ſůßſchmeckende, ſo der menſch ůbelriechende iſt. Fůrbaß ſo iſt das leben des menſchen gekůrtzet vnd abgebrochen. Im anfange der welt lebten die menſchen Neůnhundert iare vnd mere; darnach warden ſie abnemen, vnd ſprach der herr zu Noe: «mein gaiſt ſoll nit ewig beleiben in dem menſchen: wann er iſt flaiſch, vnd ſüllen ſein iare ſein hundert vnd zwaintzig.» darnach ward mere abgeſchniten des menſchen leben, vnd ward von Dauid, dem propheten, geſprochen: die tage des menſchen ſein Sibitzig iare; ſo er aber in krafft Achtzig iare erlebet, hat er nit anders dann arbeit vnd ſchmertzen. Darumb ſpricht Iob: Ein menſch, das von der frawen wirt geporen, lebet wenig zeit, wirt mit vil ellende erfüllet vnd vmgeben, get auß von muter leib als ein blume, wirt zerriben vnd fleůhet als der ſchate, beleibt nit ſtendig in einem weſen. Nun zu vnnſeren zeiten ſein wenig menſchen, die do kumen zu viertzig vnd faſt wenig zu [47a] Sechtzig iaren; vnd wellcher das alter erlangt, des hertze vnd gaýſt wirt gepeýnigt: das hawpt wirt er růtelen, der attem wirt im ſchmeckende, das antlitz wirt ſich runtzelen, die augen werden trůbe, die naſen trieffende, die oren tawbe, die zen ſchwartz vnd fawle, das hare vellet hin, die glider zittern, vnd wirt balde zu zoren bewegt vnd ſchwerlich dauon genumen, glawbt, was man ſagt, iſt geitzig vnd karck, trawrig vnd klagt, iſt behennde zureden vnd trege zuhỏren, er lobet allte ding vnd verſchmehet die neůen, er ſchiltet das gegenwůrtig vnd preýſet das vergangen, er erſeůfftzet, ſchlaffet vnd iſt ſtetigs betrůbt, bekumert vnd kranck. Nu in ein gemein zureden: die menſchen lauffen hin vnd lauffen her, auffſteigen die kobel vnd die berg, ſie gien durch teler vnd gruben vnd in die hỏler, ſie außecken das inwendig des erttrichs, die tieffe des meres vnd der waſſer, die vinſternuß der weider vnd die vnweg der wůſtung, Sie ſchmiden vnd gießen das ertzte, graben vnd polieren die ſtein, abhawen vnd arbeitten das holtz, weben vnd machen tůcher, ſchneýden vnd neen kleýder, pawen heůſer vnd ecker, pflanzen gertten vnd weinwachſſe, Sie viſchen, vỏgeln vnd iagen, ſie gedencken vnd ratſchlagen, ſie clagen vnd kriegen, ſie abnemen vnd ſtelen, kawffen vnd betriegen, fechten vnd ſtreitten, wie ſie hab vnd gut můgen gewýnnen vnd meren, ere vnd wirden erlangen vnd ſich erhỏhen; vnd iſt doch ſollichs alles nit anders dann můe vnd arbeýt, eýtelkeit vnd peýnigung des gemůts, als Salomon vnd eccleſiaſtes haben geſprochen. dieſelben mỏcht ich mit vil wortten anrůrn: das will ich den andechtigen der heilligen geſchrifft vetern vnd lerern befelhen. Die weýſen vnd gelerten, was haben ſie aus irer weýßheit vnd kunſt, ſo ſie erforſchen vnd lernen die [47b] hỏhe des hýmels, die praitte des erttrichs, die tieft des meres vnd diſputieren vnd handelen von allen dingen, ſein allweg in lernung vnd leren die andern? haben nit anders dann arbeit, ſchmertzen vnd peýnigung des gaýſtes; vnd als pald einer an weýßheit vnd kůnſten wirt erhỏhet, von ſtunden wachſen die ſorge, die werden gehawffet, vnd vaſten vnd wachen genieret, vnd wirt die natur des menſchen geſchwecht, der gaiſt gekrencket, der ſchlaff genomen, die begir des eſſens aufgehabt, der leib geſeýgert, vnd werden dieſelben weiſen vnd gelernten an inſelbſt brechenhafftig vnd kumen nit zu halben tagen der auffgeſatzten zeit, ſunder ein ellends leben fůren ſie vnd beſchließen das mit einem ellenden ende. Was ſoll ich nun ſagen von den armen, die durch ir miſſetate werden geſtraft zu dem tode? dieſelben werden geklempt an negeln der vingern, werden gezwungen in panden an henden vnd fůßen, auffgezogen an ſaýleren, mit gaýſelen vnd kolben geſchlagen, in die kercker geſtoßen, gepeinigt mit hunger, mit ſteinen geworffen, mit dem ſchwert gericht, werden verprennet, zerriſſen mit hacken, an den galgen gehengt, werden ertrenckt vnd geworffen aus der hỏhe, lebendig begraben, geſchundten vnd geuirteýlt. Iſt nit ſollchs grawſam vnd vnmenſchlich, ſo ſie auch werden geben zu ſpeýs den vogelen des hýmels, den thýern des erttrichs vnd den viſchen des meres? O wie gar ellende můtter ſein ſie geweſt, die ſolliche ellende kinder geporen haben! So empfahen wir auch groß erfehr ecken vnd ſchmertzen, wenn wir ſehen vnd hỏren, das es vnnſeren elteren, vater vnd muter, vnſeren freůnden vnd gůnneren vnrecht vnd vnglůcklich zuſtet: welches menſchen prüſt mag ſo eýſenen geſein, welichs hertz ſo ſteinen, das es nit erſeůfftze, clag vnd waine ſeiner eltern, freůnde vnd gůnner kranckheit, [48a] tode oder widerwertigkeit vnd nit mitleýden hab? Es geſchicht zuzeiten, das der geſunte menſch mer ſchmertzen durch ſein willigs mitleýden empfahet, dann der krancke durch ſein kranckheit. Wie aber gar mancherhanden kranckheit, vngeſuntheit vnd ſchmertzen die menſchlich natur iſt vndterworffen, haben wir alle tage vor augen vnd in gebrauche, die kunſt vnd verſtentnuß der gelerten der ertzneý mag nit ſouil geſchlecht der kranckheit erforſchen noch gewiſſen, als die menſchlich ſchwacheýt muß erleýden: wann von tage zu tage ýe mer vnd mer nýmpt abe die menſchliche natur, vnd was ertzneý vor zeitten iſt haýlſame geweſt, die will ýetz nit erſprießen oder tỏtlich ſein; vnd gar ein klein ding, als Theocritus ſpricht, macht zeme vnd kranck einen ſtarcken man, vnd gibt des ein exempel an eim hýrtten. derſelbe, als er in ein doren het getreten vnd nit weýtter vor ſchmertzen kummen mocht, bate er ſeinen geſellen, das er im wolt außgraben den doren: da was der dorn ſo klein, das er in nit wol geſehen noch mit den negeln herauß ziehen mocht; do wart den geſellen verwundern vnd ſprach: «O wie gar ein kleins dỏrnlein mag bekůmern ein ſtarcken man!» Darumb hat Homerus gar weýſlich geſprochen, das das erttrich nichts ſchwechers erneret, dann den menſchen. Aber die menſchen die ſollen in kranckheit vnd ſchmertzen ein ſtarcken, menlichen vnd nit ein weýplichen mut haben, als Cýcero ſchreibt, vnd ſolle der ſchmertze ſtaten geben der vernuffte vnd meſſigkeit, vnd der menſch vor bedencken, das ſỏllich ůbel vnd ſchmertzen kůnfftig můgen geſein: wann daſſelb macht leichter vnd lindet den ſchmertzen, ſo ein vnbedachtes ůbel, wenn das kumpt, iſt deſter ſchwerer. So nun ein menſch bedenckt, wie er mit ſollichem geſetze geboren ſeý, das er nit allzeit ſelig vnd [48b] geſunth vnd on ůbel, on kranckheit vnd on ſchmertzen můg geſein, das dann eins ietzlichen tỏdtlichen dinges aýgenſchafft iſt, tregt er deſter leýdenlicher daſſelbe ůbel vnd ſchmertzen auch deßhalben, ſo ſich der ſchmertzen nit ſchnelligklichen, ſunder langkſame begibt vnd meret, dadurch der menſch in gewonheit des ſchmertzen kumen vnd im deſter geringer ſein mag: wann ein ietzlich ſchnell ding, das do iſt vnbedacht, iſt ſchwere. als ſo die ſeint vnbedacht kumen, iſt vil ſchwerer, dann ſo man ir hat gewarttet, vnd das ſchnelle vngewitter des meres erſchreckt mer die ſchiffleůte, dann das wetter, dauor ſie ſich haben beſorgt vnd verſehen. So aber ein menſch an im empfindet ein kranckheit vnd ſchmertzen, ſoll er des erſten an im erfaren, was die kranckheit vnd von wannen ſie kumen ſeý, vnd darnach im anfang ſuchen ein bewerten artzte: wann es iſt beſſer, beý zeitte ein artzte ſuchen vnd zu im gien, als Dýogenes ſchreibt, dann darnach, ſo die kranckheit ůberhanden genumen hat, in zuberůffen, das er zu dir kumen ſolle, vnd iſt beſſer, ertzneý zupflegen, ſo der menſch geſundt vnd beý krefften iſt, dann ſo die kranckheit hat ůberwunden die natur, vnd ſolle der artzt, als Maximianus ſchreibt, des erſten verſtien vnd wißen, was die kranckheit des menſchen ſeý: wann ſo der artzt die kranckheit nit verſtet, mag er nit gewißen, dieſelben zuheilen; vnd als mancherlaý kranckheit ſein, alſo werden mancherlaý ertzneý geben vnd zu gefůgt. Aber es iſt nit allzeit in macht des artztes, das der krannck werde erquickt vnd gefundt, wiewol alle ertzneý ſein erfunden worden zu haýlſamigkeýt des menſchen, als Apuleius ſchreibt, vnd iſt nit zweýfel, die ertzneý bringt beſundern, großen nutze der menſchlichen natur: wann ſie iſt die kunſt, die den leýchnam des menſchen macht geſunt vnd vor kranckheit bewaret. Derſelben [49a] ertzneý ſein des erſten erfinder vnd lerer geweſt Appollo vnd Eſtulapius, ſein ſon; nach derſelbigen tode ward die ertzneý iren meiſtern begraben vnd bleib verporgen auff fůnffhundert iar bis auff die zeit Artaxerxis, des kůnigs Perſarum: do bracht ýpocras die ertzneý wider zu Hechte nach eýgenſchafft der menſchen, der lender vnd der kranckheit. Sỏlliche erkantnuß hat er gehabt von got, das er mit der gỏttlichen kunſt der ertzneý můg in geſunth behalten die menſchen vnd die krancken erledigen vnd als vom tode erquicken zu dem leben, die got hat erſchaffen. vnd ob got, der hýmliſche artzt, zu zeiten den menſchen mit ewiger kranckheit ſtraffet vnd peinigt, das ſoll der menſch auffnemen vnd verſtien zu ſeligkeit ſeiner ſele vnd ſolle gedencken, das er ſeý geporen ein menſch zu leýden vnd zu ſchmertzen vnd ſoll fůrchten, eren vnd liebhaben ſeinen ſchỏppfer, Als Dauid ſpricht: Herre, erfůlle iren amplick mit widerwertigkeit, ſo werden ſie ſůchen deinen namen! Darumb ſpricht Petrarcha: ſo ein menſchen peýnigt die faule podagra, das man nennet den zýpperlein, ſoll er gedenncken, das ſie von got ſeý, wann got leget ein ein zeme eim wilden gemůte: dem gibt er die armut, dem ein kercker, dem kranckheit. So er aber hat geben dem menſchen die Podagra, das iſt ein ſpilende kranckheit, ſoll er dobeý lernen, das er nit ferner můg gelawffen, vnd gedencken das im zu ſeligkeýt der ſele, als Petrus, der apoſtel, hat geſprochen; da ſein ſchate der kleýder außtreibe die kranckheit der menſchen, vnd gefraget ward, warum er ſein tochter, die mit groſſer kranckheit beſchwert was, nit wolt geſunt machen, Antwort er: «Sỏlliche krannckheit iſt ir nůtze.» wie magſtu gewiſſen was dir nůtze geſein mag? Darumb, ſo du kranck biſt, leg hin dein trauren: wann was dem leýchnam [49b] kumpt, iſt gutt zu ſeligkeýt der ſele. Nun haben wir vernomen, was ſorg vnd emſigkeit, was angſt vnd not, Was forcht vnnd erſchrecken, was trawrigkeýt vnnd ſchmertzen den menſchen – ſie ſein reých oder arm, herr oder knecht, eelich oder keůſch, frum oder pỏſe – zufallen mag. Die armen werden mit irrer armut gedrucket vnd mit hunger, durſt, kelte vnd nacktheit gepeýnigt, werden verſchmecht vnd verſpotet. Aber die reichen, die alle ding thůn mit lußte, die werden in irer ůberflůſſigkeit vnnd hohmut gezemet vnd genýdert, wann ſie nit anders haben dann arbeit das gut zugewýnnen, forcht zubehalten vnd ſchmertzen zuuerlieren; vnd das ſchwerft iſt, ſo ein menſch ſich nit beſorgt, kumpt ſchnelligklich das vnglůcke, die kranckheit vnd der tod, dem nýmant mag entweýchen. Darumb ſoll ſich nýemant trỏſten vnd ůberheben in keinen dingen: wann er mag nit gewiſſen, was in dem nechſten tag kůnfftig ſein wirdet, noch ſein ende; vnd als der viſch wirt gefanngen mit dem angel vnd der vogel mit dem ſtricke, alſo wirt der menſch mit pỏſer vnd widerwertiger zeýt gefanngen. Es ſchreibt Johannes Criſoſtimus von dem ellende des menſchen alſo: O menſch, gedenck, wo ſein hinkumen, die in hohen wirden vnd eren gelebt vnd gerůſte pferd, vil reichtumb, vil kleinat vnd gezierde gehabt haben? Wo ſein hinkumen manich dein gutt freůnd, trỏſter vnd gỏnner? wo die frỏlichkeit mit hůbſchen frawen, mit eſſen vnd mit trincken? wo iſt hinkumen Julius der keiſer? wo Pompeius? wo Cato? wo virgilius? wo Plato? wo Porphirius? wo Hector, der ſterckſt in troia? wo die hůbſche Helena vnd Paris? wo der großmütig Achilles? wo der groß kůnig Allexander? vnd wo der gelert Ariſtotiles! ſie ſein alle hingeweet als die pletter des pawmes von eim fchnellen windt, [50a] vnd iſt der pawm ploß bliben, vnd ſein alle geweſen als die nacht vnd ein getraume, vnd in auffgang des tags iſt keiner geſehen worden. Sie ſein geweſen ein ſchat vnd ſein vergangen, ein rauche vnd ſein zertriben, platern des waſſers vnd ſein zerprochen, ſpýnnenwebe vnd ſein zerriſſen vnd ſein geweſt fleýſch, vnd der geýft ift in ine nit bliben: wann ein ýetzlich fleýfch iſt als ein heů, vnd die ere des menſchen als ein plume des heůes. das heůe wirt důrre, vnd vellet abe die plumen des heůes. Darumb die gỏttlichen wort, die Eccleſiaſtes hat geſprochen, das alle ere, wirde vnd lobe, was vndter der ſunnen iſt diſer welt, ſein nit anders dann ein eýttelkeit der eýttelkeýt, ſolten des erſten die reýchen vnd mechtigen vnd gemeinglich alle menſchen ſchreýben in einganng der heůſer, an thůren, wenden, an cleýdern vnd in iren hertzen vnd gewiſſen vnd solten dieselben wort «O eýttelkeit der welt!» alle zeit anfehen mit augen vnd betrachten in hertzen, ob týſch vnd vor der menig des volkes ſingen, außſprechen vnd geren von den andern hỏren: wann mancherhanden geſtalt vnd betrieglichkeit iſt in diſer welt, die die menſchen fahen můgen vnd betriegen, ſo ſie ſein vnbedacht vnd vngewarnet, die ſie weſten zuuermeýden, ſo ſie vor augen ſehen diſe warnung vnd wort: «O eýttelkeit der welt!» Das hat der weýſe Salomon wol betracht vnd geſprochen: Ich hab groß gemacht mein werck, hab mir heůſer vnd pallaſt gepawet, weingarten vnd pawmgarten mit allerleý frůchte gepflanntzet, hab gemacht weýer, See, viſchgruben, damit ich mỏcht feůchte machen das ertrich vnd die welde der hỏltzer. Ich hab gehabt knecht, meýd vnnd ein groß geſind, vil vihes vnd hertte der ſchaff ůber alle, die vor mir zu Iheruſalem ſein geweſen. Ich hab geſamet vnd gehawſſet vil goldes vnd vil ſilbers vnd [50b] hab gehabt vil land vnd leůt der kůnig, Sýnnger vnd ſýnngerin vnd alle wolluſt der menſchen, pecher, kỏpff vnd kandeln zu gebrauch des weins vnd hab ůbertroffen an reichtum alle, die vor mir ſind geweſt zu Iheruſalem. So ich das alles hab geſehen vnd betracht, hab ich in allen dingen geſehen nit anders dann eýttelkeýt vnd bekummernuß des gemůtz, vnd das nichts vndter der ſunnen beleibenlich iſt. Nun mỏcht einer fragen vnd ſprechen, ob nit die menſchen ſelig werden geheýſſen, die alle ding nach irem willen vnd wolluſt haben vnd erlangen mit eſſen, trincken, wirtſchafften, mit ſchlaffen, ſpacieren, můſſig gien, mit ſpillen, iagen, vogelen, vnd die in nichte mangel haben an frawen, wie ſie die begeren, an knechten, an meýden, an heůſern, pallaſten vnd ſchlỏſſern, an pferden vnd an hunden, die do haben goldes vnd ſilbers genug, Edelgeſteýn, cleýder vnd hawßgeratz, die do geeret werden von aller menigklichen, die ýderman fůrcht vnd lobt, die do heißen, gepieten vnd ſtraffen, die ir freůnd můgen erhỏhen vnd die veinde ernidern, vnd die allzeýt in der zale der gewaltigen vnd mit den erſten werden gehalten. Nein, ſie ſein nit ſelig, als man ſich laſt beduncken: Wann ſollich ůberflůſſigkeýt der gutten ding kumpt auch in verdrieſſen, vnd die wolluſt iſt nit ſchmeckende, die alle zeit weret vnd nit zu zeitten vndterlaßen wirdet. Darumb iſt Quintus metellus nit fůr ſelig zu achten geweit, als valerius ſchreibt, der von dem erſten tag ſeiner gepurt biß in ſeinen tod gelůckhafftig iſt geweſt vnd im nit ůbels noch widerwerttigkeit zugeſtannden ſein. Er ward geboren ein fůrſte vnd herre, was hůbſch vnd ſtarck, fůrſichtig vnnd weýs vnd het die ỏberſten ere, wirden vnd gewalt zu Rom vnd ſahe auch vier ſeiner ſỏn in ſollichen eren vnd gewalt, Het ein hůbſche, keůſche, [51a] fruchtpare frawen vnd dreý tỏchter, die er mit menner verſorget vnd ire kinder in ſein ſchoß vnd arm enpfienge. Er was auch ſtreitpar vnd ſighafft, die veind der rỏmer zu diemůttigen; vnd do er zu einem gutten, beſtenndigen alter kam, ſtarb er eins leichten tods vndter kůſſen vnd vmſahen ſeiner kinder. dieſelben vnd ſein eýden trugen in durch die ſtat, legten in das feůr vnd verpranten nach gewonheit derſelben zeiten. Aus ſollicher gelůckſeligkeýt mag derſelbe Metellus nit fůr ſelig gehalten ſein: Wann ere, gewalt, reichtumb, ſtercke vnd dergleichen kummen ſchnell vnd ſein nit beleibenlich, ſunder der vngewýſe wind des vnglůcks weet ſie hin vnd her. Alſo wen das gelůcke ýetzo hat erhỏhet, ſo er iſt vnbedacht, wirt er ellendigklich ernýdert, vnd kumpt im leýd, widerwerttigkeýt, kranckheit vnd der tod, dem nýmant kan entweichen. Darumb ſolle ſich der menſch nicht erfreůen noch rỏmen des gelůckes: wann er mag nit gewiſſen, was ůbels im der nechſt tag wirt geberen. Vnd als der viſch mit dem angel vnd der vogel mit dem ſtricke werden gefanngen, alſo werden die menſchen begriffen mit bỏſer widerwerttigkeit. Wer mag ſprechen, das er ein gantzen tag mit freůden vnd wolluſt hab verzert, den nit zoren, neýd, haß, geitzigkeit oder hoffart vnd ſein gewýſſen darůber hab betrůbt vnd bekůmmert, der auch nit verluſt, beſchedigung oder krannckheit haben bewegt vnd gepeýnigt oder der nit ettwas geſehen oder gehỏrt hat, das im verdrießlich iſt geweſt. Es hat der weýſe Salomon geſprochen: von morgens biß auff den abent verwandelt ſich die zeit den menſchen, vallen zu bỏſe, ſchnỏde gedancken, vnd das gemůte wirt in mancherleý gefůret. Sie haben in hennden Paucken, Harpffen vnd ander ſeitenſpil, erfreůen ſich aus dem gedỏne der orgelen vnd [51b] verzeren ire tage in dem peſten vnd wolluſt, vnd, in einem augenplick ſteigen ſie ab in die helle. Gemeingklich nach den freůden kumpt ein ſchnelle traurigkeit, vnd wer anfahet in freůden, der beſchleüßet in trawren: Wann die weltlich ſeligkeit iſt vol mancherleý pitterkeit, als das Salomon hat erkant vnd geſprochen: Das lachen wirt vermiſcht mit ſchmertzen, vnd die freůd wirt beſeſſen mit trawrigkeit; Als man ſpricht: Nach warmen ſumer iſt der wintter vnleýdenlich, vnd nach freůden das trawren, vnd die zeýt, die dem menſchen zu růe verlihen iſt, als beý nacht das ſchlaffen, die mag nit mit růe geſein: wann die getrawme vnd geſicht erſchrecken vnd betrůben, wiewol ſie in der warheit nit erſchrockenlich ſein; dannoch bekümmern ſich die menſchen, das ſie zu zeiten im ſchlaff weinen, vnd ſo ſie erwachen, trawrig ſein. So nun mancherleý ellende vnd widerwertigkeit dem menſchen zuſtiende iſt, als ir habt gehỏrt, wer mag dann ſelig geheiſſen werden? Valerius ſchreibt, das Gigas, ein künig Lidie, was mit reichtum, mit wolluſt vnd mit allem glůck begabt. Derſelbig kůnig fraget Appollinem, ob auch ein lebendiger menſch ſeliger wer, dann er. Antwurt Appollo, das Agalus Sophidius, der ganntz ein armes menſch was, wer ſeliger: wann er het ſich allzeit benůget an eim acker vnd den frůchten, die darauß komen waren, vnd es wer mer zuloben ein ſichers heůſlein mit frỏlicheýt, dann ein groſſer pallaſt mit ſorgen vnd arbeýt, vnnd wenig erttrichs on ſorge, dann ein groß kůnigreich mit vorchten, vnd zweý ỏchſlein, die leicht zubewaren ſein, dann groſſe here vnd weppner mit pferden vnd harniſch, die man nit geſetigen mag, vnd der gebrauch eines kleinen ſtadels, dann groſſer reichtum vnd ſchetz, die ýderman haſſet vnd begeret. Wann wer ſich laſt benůgen vnd alle [52a] ding verſchmehet, derſelb hat vnd beſitzt alle ding. So beſitzt der alle ding nit, der alle ding hat, ſunder dem nichts mangelen iſt. So iſt dem nichts mangelen, der nichts begert; vnd der nichts begert, der verſchmecht alle ding, vnd ſo er alle ding verſchmehet, hat er das, des er begert, vnd ſo er hat vnd gebraucht ſeines begeren, derſelb wirt ſelig geheiſſen. Cýcero ſchreibt, das die menſchen ſelig geheiſſen werden, die ſich in nichten fůrchten, die mit kranckheit nit ſein beladen, die mit vnkeůſcheit vnd begire nit werden gereitzt, die mit vnnůtzen freůden vnd wolluſt nit werden erfreůt, die den gewalt des vnglůcks vnd alle menſchliche widerwerttigkeit můgen erleýden vnd die weder vorcht noch nott bezwinget vnd nichts begeren, die ſein ſelig geheiſſen. Alſo ſein die meſſigen, ſteten vnd weýſen menſchen, die alle ding thun mit geziere vnd erberkeit vnd nichts mit vnwillen vnd das ſie můg gereůen; die da warten ſein, das gewýſe kůnfftig iſt, vnd ſo das kumpt, daſſelbe nit verwundern, als wer es vnbedacht vnd neů geweſen. Zu beſchließen diſe materi, ſchreýbt der vorgenannt doctor vnd lerer Baptiſta in ſeiner Epiſtel, das diſe menſchen werden ſelig gezelt, die aus liebe der tilgenden vnd lernung der geſchrifft oder ander gutter werck ůbung verſchmehen alle weltliche ding vnd behalten ſich vnſchuldig, reine vnd gantz vor ſunden, keůſch vnd vnuermeiligt vnd heben auff ir gemůte, zuuerſuchen die gỏttlichen ſůßigkeit, das do geſchicht aus tugenten des menſchen, die an in alſo ſelbſt ſuße, lieplich vnd frỏlich ſein, das ſie geben dem menſchen, der ſie liebet vnd vmſehet, vnglewblich vil freůden vnd wolluſt, Sein alſo edel, hohe vnnd ůbertreffende, das ſie reichmachen ůberſlůſſigklich den menſchen an allem gut; vnd wer ſolliche tugenten erlangt, hat nichts lieb dann [52b] got allein, der im ſolliche ſtete, ewige vnd vnzerprochenliche ding, als die tugenden ſein, geben hat, vnd ſein im andre, weltliche ding pitter, kranck vnd betrogenlich, leicht zufliehen, hinzulegen vnd zuuerſchmehen, So er bedenckt, wie die welt vnnd alles, das darinnen iſt, zergenncklich vnd nit beleibenlich ſein vnd allein die tugenden ſelig machen den menſchen vnd auffſteigen in die hýmel. Amen!