Das Liederbuch

Bl. 334v (I, 116)

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Wilt du ye nit beleiben,

Was kan ich dann darzů?

Ain anders will ich treiben,

Das ich vil gerner tů.

5

Chain laid sol mich berür‹n›,

Dein schaiden krenckt mich nicht,

Du solt es mit dir füren,

‹Rů›cht dich, wie mir geschicht!

Ferst du dahin dein strasse,

10

Das tůt manig biderman;

Vil geren ich dich lasse,

Dein ‹pin› ich ger‹n› on!

Dein hertz mich nichtz erfräet

Vnd gibt mir kainen trost,

15

Wan es ist weit zersträet,

Ich hoff, ich werd erloszt!

Du singst von augelwaide,

Die dir gewachsen sey,

Vff ainer grönen haide

20

Da sůch dein fräde bey.

Dein mag ich wol emperen

Vnd bin dein geren on,

Wilt du mich lieb gewern,

So heb dich pald daruon!

25

Gab ich dir dann den segen

Mit meiner weissen hanndt,

Dein will ich mich verwegn,

Vmb dich gäb ich ain tantt!

Wärest du nun pald von danen,

30

Das wär die fräde mein,

Ich vind ain andern mane,

Des ich will aigen sein!

Du hettest mich vmb‹e›fangen

Vnd trucktest mich an dein prust;

35

Die fräd die wert nit lange

Vnd prächt mir chainen lust,

Mein augen möchten nit wainen,

Wiewol sy wären nas,

Dein schaiden krenckt mich claine,

40

Far hin, ich sag dir das!