B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Meister Ingold
um 1380 - 1440/50
     
   


D a s   p ü c h l i n
v o n   d e m   g u l d i n   s p i l .


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VON DEM KÜNG
IM SCHACH.

     Rectorem te posuerunt, noli extolli, sed esto unus ex illis. Das ist so vil gesprochen: sy hand dich gesetzt ainen küng [3b] über sy, des solt du dich nit überheben, aber du solt sein als ainer under in. Es ist ze wissen das ain küng wirt in dreyer lay weis. Ze dem ersten von gepurt; also sprachen die küng von orient: wa ist der geporen ist ain küng der Juden? das ist Christus, der allain ain geporen küng ist. Ze dem andern mal ain gemachter küng, der erwelt und geordnet dar zů ist von got, als Saul und David, die von got erwelt wurden zů küngen. Saul was ain esseltreiber und David ain schauffhürt. Ze dem driten mal so hayßt der ain küng den das volk auß erwelt und auf würft zů ainem küng, als dise vor gesprochen wort sprechend. Ze dem fierten mal so ist der ain küng der sich selber auf wirft für ain küng und herren, als wir lessen von Nemrot, der der erst küng auff ertrich was, und Julius der erst kaysser, der satzt ze Rom im selber mit gewalt die kron auf. Nun schreibt Aristotiles in dem půch von den siten das dreyer lay reichßnung in den lüten ist. Das erst ist so ainer regniert der da gůtt dar zů ist, und den gemainen nutz sůcht mer den sein aygen nutz, und der hayßt ain küng. Aber wer da sůcht nun sein nutz und nit den gemainen, der hayßt von recht nit ein küng, aber ein tyrann und ain wůthrich. Das ander da die gemain regnierend und etlich von der gemaind die da gůt sind und sůchend den gemainen nutz, das hayßt aristocratia. Das dritt da die gemainen regnierend und übel, das ist das allerpöst, und hayßt olorgarcia. Also lesen wir in her Daniels půch das der küng sach in seim traum ain saul und ein abgot dar auf stan, des haupt war lüter vein gold, die arm silbrin, die prüst und der pauch waren erin, die füss waren eysnin. Dar durch sind bezaychnet vier reich der welt. Das erst bey dem guldin haupt bedüt das küngreich von Kaldea, von Babilonia, dar umb fiert der küng in seim wappen [4a] ain guldins haubt ains menschen. Die silbrin arm und brüst bedütent das künkreich von Meda, und sind ir wappen zway silbrin arm und prüst. Der erin pauch bezaychnot das künkreich von Kriechen, und dar umb so fürt ir künig in seim wappen drey erin schellen oder glöglach. Die eysnyn füß bedütend das römisch reich, dar umb ist sein wappen ain schwartzer adler, des füß seind eysinvarb. Nun ist ain adler ain küng über all vogel und aller sterkst, als das eysen under anderem geschmeid, also zwingt es und zamet alles geschmeid. Also tůt auch das römisch reich, das überwint und zamet allü reich disser weit nichtz auß genomen. [Dar umb, wan das römisch reich hat geherschot über all dis welt]. Und dar umb so hat Ovidius dis welt getaylt in vier zeit. Das erst was guldin, wan im anfang der welt do waren die menschen guldin in mynn und lieb und in geduld, als sich das gold lat schlahen, und gepessert wirt in dem feur, wan vor zeiten warend allü ding gemain, und was kain gericht. Dar nach kam ain silbrin zeit, da ersprang der pfenning und das gericht. Zů dem pfenning vieng der kauf an mit aufsatz und mit untrüwe, und erdachtend die lüt die mass und die zal und die gewicht, und velten päum nider, und taylten ertrich und wasser ze aygen, und machten schiff, mauren und graben, und zün und hüser und wonoten dar in. Do komen zway wort in die welt, das ist dein und mein. Die drit zeit des menschen und der welt das was messin, das was noch pöser, wan da stůnd auf list, falschayt, unwarhayt, krieg und unfrid, und als das erin geschmeid dönt, also beschirmten sich die menschen mit worten und stůnden auf die gericht. Das fiert zeit da ward die welt eysnin, da ward es noch pöser. Da wurden sich die lüt weren nit allain mit worten, besunder auch mit herten widerspänigen werken, und die [4b] vor mit worten mochten überwinden, die wellend aber nun mit eysnin schwerten, mit lantzen, mit spiessen, mit pantzer, mit eissenhüten, mit geschossen und mit manger lay waffen überwinden, und wöllend kain strauff leiden als des kings Nabokodonosors sun, und lebte Ovidius noch, er spräch: die lüt sind nit allein eysnin, sy sind auch stainin worden; wan wir seyen in ainer pösern stat denn das wir eysnyn weren. Also sprich ich: das guldin haubt an dem abgot, das der küng von Babiloni sach, bedüt götlich lieb der menschen, wan als sich das gold under dem hamer lat treiben on allen widerschall, und lat sich bewären in dem feur, also tůt auch ein gůter got lieb habender mensch, der lat sich üben on murmelen, und wirt bewärt in dem feur des leidens; aber er wirt silbrin, so in im götlichü lieb erlischt. Do beleibt er an der warhayt, und hat ouch geren das man im die warhayt halt; und das ist das silber on gold, das ist warhayt on götlichü lieb. Dar nach so wirt der puch messin, das mess klingt und dönt, und ist dem gold geleich, das ist wenn dem menschen die warhayt ab gat, so nempt er sich an ainer geleichßnung und ainer falschen haylikayt, das er doch in warhayt nit enist, und betrügt die welt offenlichen mit dem schein der haylikayt und mit dem tůn klůger wort, und er wirt auch selber betrogen. Dar nach so sind die payn eyssin. Das eysen ist hert und zamet alles geschmeid; also wen der mensch begriffen wirt in seinem unwarhafften leben, so wirt er hert und ungeschlacht und felt mit hertikayt auf die lüt die in gemerkt hand, und kan nieman vor im genessen. Dar nach so werdent die fůß scherbin von erden, und das pricht geren. Also wirt der mensch krank und presthaft, unleidig und untuldig, und das er vormals gestraffet hat, das mag er nit leiden [5a] das man in dar umb strauff, und der vor guldin was der wirt nun irrdin, und der vor berayt und willig was alle widerwärtikayt ze leiden, die weil er was guldin in götlicher lieb, der ist nun unleidig durch irdisch ungeduld, und mag kain straufwort vertragen. Also bösert sich die welt, und also vindet man auch den menschen der sich geleichet den tieren, den voglen, den vischen, den paumen, und sind geleich den stainen und der kranken erden. David spricht: der mensch da er was in eren, da verstůnd er es nit, er ist nu geleichet den tieren. Also geschach dem hochfertigen küng von Babilon, der ward siben jar als ain tier. Salomon geleichet den menschen dem vogel und spricht: als der vogel wirt mit dem strik gevangen, also werdent die menschen gevangen mit pösen listen in diser zeit. Abacuk geleicht sy den vischen und spricht: des menschen antlüt ist als ain visch. Und nach fünffhundert jaren do geleichet Cristus die menschen den paumen; aber nun so man zalt tusend und fier hundert dreißig und zway jar so seyen wir geleichet den stainen mit der hertikayt der ungehorsam, wan in dem stain ist hertikayt, kelt und schwäre. Also wurden die lüt nie herter in ungehorsam, nie kelter in götlicher liebe, schwärer und träger in götlichem dienst. Und als das wasser lauft über die stain und kumpt doch nit dar ein, also lauffend allü gůtü ding obnen hin und komend nit in den grund der hertzen, und wird das hertz unberürt; aber es kumpt bald die zeit das wir ze erden werden, als wir vom erdrich gemacht seyen, und das tůt der stain des tods, der velt auf den abgot, das ist der mensch, und pricht alles das wir gemacht haben und seyen. Und dar umb wenn hie vor zeiten die Römer ain küng machten, so pracht man im ain marmelstain, dar auß er im ein grab machte, dar umb das er gedächtnüss het seins tods; als Salomon spricht: gedenck dein lest zeit, so sündest du nymmer. [5b] Und dar umb so ist das spilpret des schachzawel schwartz und weis und viereggig, und wenn man das pret auf hebt, so ist das spil auß, und legt man das gestain alles in ain sak; so leit der küng als bald unden in dem sak als obnan, so sind sy denn al geleich. Also geschieht auch mit dem spil der hoffart. Das pret ist die zeit, gevärbt mit weis des tags liecht, mit schwartz der nacht. So nun die zeit auf gehaben wirt durch den tod, so hat das spil ain end, das man kain für den andern hat, das man ain her für ziech, den andern hin hinder stoß. So ist den kainer weder küng noch riter, noch vögt noch herren, sy sind all geleich in dem sack der erden. Wer denn hie wol het tan, der findet es. Nun sol der küng an im haben fier ertzedel oder fürstentugend, das sind weyßhayt, mässikayt, gerechtikayt und sterk. Weyßhayt sol im vor gan; Aristotiles spricht: die klůg vernunft hand die sind von natur der anderen küng und herren. Mässikayt zů der rechten seiten des gelüks, sterk zů der glingen seiten in der zeit des ungelüks. Gerechtigkayt sol im nach gan. Die weißhayt gat im vor mit aim půch, die mässikayt mit aim muschgatlin, die sterk mit aim panner und mit aim schilt, und gerechtikayt gat im nach mit aim schwert. Durch die vier tugend wirt der küng geordnot in allem seim leben: mit der weißhayt gen seinen alten und räten, mit der mässikayt gen seiner frawen und küngin, mit der sterk gen seinen riteren, mit der gerechtikayt zů den rochen und richtern. Zů dem ersten weißhayt ordnet den küng zů seinen rätten den er weißhayt rat, und sy im auch. Nun ist ze merken das weißhayt füret alle tugend, weißhayt schweiget allem zoren, weißhayt überwindet allü ding, weißhayt macht got und der weit genäm. Ze dem ersten sprich ich das weißhayt fürt all tugend [6a], wan sy weißt den küng zů allen tugenden. Dar umb so hies got in alten zeiten saltz in alle opfer legen; das saltz bedüt weißhayt, dar umb sprach Paulus: ewer red sey mit saltz gesaltzen. Wir lessen das ain küng belag Rom, und begeret ir weißhayt und embot hin ein, das sy im rat gäben wie er sein saltz solt behalten, es wölt im faulen. Do emboten sy im hin wider auss, er solt es mit mulmilich sprengen; da bey verstůnd er wol ir weißhayt, wann es ist unmüglich das ain maultier milich geb. Zů dem anderen mal so geschweiget weißhayt und stillet den zoren, besunder der küngin, wann Salomon spricht: es ist kain zoren über weibzoren. Aber spricht er: der thor kriegt, der weis stilt den krieg, wann ain süss wort macht vil fründ. Ze dem driten mal weyßhayt überwint allü ding, wan also lißt man von dem küng Dario: der het drey kämerling, und ieglicher schrayb ain brief, und legten die dem küng under sein hauptküssin. Der erst schraib: der küng ist stark, es ist war, mag er sich selber überwinden. Der ander sprach: der wein ist noch sterker, das ist auch war, er überwindet den küng und würft in nider auff die erd, so er trunken ist. Der drit sprach: die weib sind allersterkest, aber allü überwindet warhayt. Zů dem fierden mal so macht weißhayt got genäm und den menschen gevellig, wan sy lert die gerechtikayt, die ieder man das sein gibt, got die er, dem menschen bessrung, im selber maysterschafft. Bey dem küng verstan wir sterk in geduld, und ist ain tugend des küngs und seiner ritter, der wein bedüt mässikayt des künigs und der küngin, die fraw bedütet gerechtikayt des künigs und seiner rochen, die warhayt die allü ding überwindet bedütet weißhayt des küngs und seiner alten und räte. Zů dem ersten mal so sol der küng haben sterk in geduld zů im selber, wan [6b] es spricht Seneca: wer sich selber überwint, der ist sterker denn der land und lüt überwindet. Bist du nun ain küng und ain herr, so bis auch dein selbs künig und her, und zů ainem herren macht dich dein starkü geduld, die nieman überwinden mag. Ze dem anderen mal so sol er auch mässig sein, und sol sich den wein und die frawen nit lassen überwinden gegen seiner küngin. Er sol ouch nit ain ebrecher sein, von dreyer lay sach wegen. Des ersten das er nit prech das pot gotz, als David tet mit Bersabe Urias des ritters frawen, darumb das er die und ander sünd müg straffen. Zů dem andern mal das er nit fal in die pein der ebrecher, als David der über sich selber ain rechtz urtayl gab. Zů dem driten mal das er nit verworffcn werd von dem reich, als Salomon den ain weib darzů bracht das er ain abgot anbetet. Dar umb auff dem spil so sol die küngin mit dem küng ziehen und sich von im nit ferren. Zů dem fierden so sol er haben die tugend der gerechtikayt, die sol der küng üben in saim land durch sein vögt, vitztum und richter, das bedütet die roch der gerechtikayt, die sol ain küng an im han. Wir lessen das ains küngs sun het geschmächt ain erber witwen und het sy mit gewalt überwunden; das ward der küng gewar sein vater. Nun was dar umb recht, wer ein sölichs tät, dem solt man seinü äugen auß stechen. Do stach der selb küng im selber ain aug auss und dem sun auch ains auss, das dem rechten gnůg geschäch, und gab der armen frawen den sun zů der e mit grossem gůt. Die fiert tugend hayßt weißhayt, die sol der küng halten mit warhayt, die überwint allü ding. Nun komt die weißhayt von fünf sachen. Zů dem ersten von geschrifft und lernung der půch. Ze dem andern mal von weisen räten, den man folgen sol und sy nit verschmächen. Zů dem driten mal [7a] von dem empfinden, wann es spricht Aristotiles: vil empfindens macht kunst. Dar umb sprach Vegecius in dem půch von der riterschafft: in dem streit ist ain gelertü krafft besser von wenig denn von vil ungelerten. Als wir lesen von aim alten riter, zů dem sein widertayl sprach: ich han vil schwerter wider dich. Do sprach er: so han ich vil gelerter jar wider dich. Salomon spricht: we dem ertrich des küng ain thor ist, und des fürsten frů essend. Also spricht auch Catho: sälig ist der der in fremdem schaden gewitzgot wird. Zů dem fierten mal das man weißhayt von got piten sol. Als man list von Salomon, dem geben ward von got erwelen weißhayt, gewalt, oder reichtum, da erwelt er weißhayt, des gewert in got, und gab im nit allain weißhayt, er gab im auch dar zů reichtum und gewalt und frid, das im nieman mocht geleichen auf ertrich. Nun ist es also, wer den küng ansicht, der sicht an im alles sein künkreich. Das haupt des küngs in dem sicht man an sein alt rät, die sind sein ougen die fer süllend sehen in den sachen, sein oren sind sein rät die er hören sol und in volgen, sein naslecher sind sein rät die in süllend weissen underscheid ze vinden, der mund ist sein rat der für in reden sol, so seind sein arm und sein prust die ritter, die süllend beschirmen den küng und witwen und waysen. Sein hertz dar inn so sind zwo adern, durch die ainen zücht das hertz den luft an sich, durch die andern so plaußt es den luft von im. Und das ist sein fraw, die sol er lieb han als sein aigen hertz, und sol sy zů im ziehen in lieb und in fraintschaft. Er sol auch von ir lieb gehabt sein. Die füss sind die richter die das künkreich tragend und laytend, der recht fůss ist die parmhertzikayt die all richter haben süllend, der geling fůss bedüt gerechtikayt. Des zů ainem zaychen so kerend die edlen tier als der leo den rechten fůss für, und sind [7b] auch die gerechten gelider grösser und sterker den die glingen. Wir lesen von aim küng, der kund nichtz vergessen denn nun allain das das wider in geschach, des vergass er gar bald. Also so solt der küng gemalt han in sein sall ain ring. Ze obrost ist ain küng der sitzt in seiner majestat und spricht: ich reichsnun, zů der linggen hand ainer velt her ab und spricht: ich han gereichßnot; und zů der rechten hand ainer der fert hin auff und spricht: ich wil reichsnen; so leit ainer unden an dem ruggen und spricht: ich bin on reich, und stat in dem glikrad geschriben obenan dar an demůt, darnach weißhayt in warhayt, dar nach frid, dar nach reichtum, dar nach hoffart ze untrost, dar nach wider umb diemůt, und lauft also umb und umb. Das ist der sin: noch diemuot volget weißhayt und bekantnüss sein selbs, wan kain aug das in dem nebel ist das sicht den nebel, wan es ist des nebels vol: also kan nieman in den sünden sich selbs erkennen. Also weishayt pringt demůt, demůt pringt frid, frid pringt reichtum, der reichtum pringt hoffart, hoffart pringt krieg und unfrid, krieg pringt armůt, armůt pringt wider umb demůt, und also lauft das glükrad umb und umb. Wir lesen in dem půch der richter in dem nünten capitel, das die höltzer im wahl heten ain rat wie sy ain küng machten über sich, und komen zů dem ölpaum und paten den das er das reich auff näme und künig über sy würd. Der sprach: nayn, ich mag meiner füchtikayt nit gelassen, wan da mit so dien ich got in dem tempel und den lüten. Sy komen zů dem feygenpaum, der sprach: ich mag mein süssikayt nit gelassen. Sy komen zů dem weinreben, der sprach: ich mag mein gůt [8a] tranck nit gelassen da mit ich die lüt frölich mach. Sy komen zů dem hagdorn, und der nam das reich auf und ward küng. Nun hat er die art das er an dem ersten nit sticht, wan die doren sind noch ze weich, aber dar nach werdent sy fast hert, und denn so stechend sy gar übel. Auch so der wind dar ein wäget, so geit er sein feur, da von das holtz und die paum verprennt werdent, und das ist ain gaystlicher sin. Der öllpaum bedüt ain frumen küng der genaygt ist auf erpärm, als Sant Ludwig ain king von Prankreich und Sant Elsbet die küngin von Ungern. So bedüt der feigenpaum die auff süssikayt gaystliches lebens genaygt sind. So bedüt der reb ain herren der bekert ist von weltlichen dingen zů dem frid des himelreichs, und die sind küng aussen und innan, und gaistlicher den münch oder pfaffen. Der hagdorenpaum bedüt die hoffertigen herren, und die sich am ersten senftmütig erzaygend, aber dar nach so werdent sy hert gen armen lütten und ungeschlacht von jar ze jar und verderbent arm leit. Item ain weisser her und küng sol die warhayt halten, und seinü wort süllend sein so stet als ain insigel. Wir lesen von küng Alexandro das er so warhaft was: er lag vor ainer stat, die wolt er erstören und gewinnen, nun mocht die stat seim zoren und gewalt nit widerstaun und sich sein erweren. Also santen sy zů im hin auss ain mayster der hieß Amaxenas, das er in gnad erwürb, wan er het in gar lieb. Und do in der küng Alexander ersach, do sprach er zů im: ich sprich und schwer das bey got das ich nit tůn wil das du mich wirst biten, dar umb so bit nit und lass es varen. Do was der mayster nit unweis, er kniet für den küng und pat in das er die stat gewün und zerstört, und das er nieman [8b] in der stat ze gnaden näm. Alexander bestůnd bey seinen worten und gab den kraft, und macht und tet den nichtz, also beleyb die stat bey frid. Es spricht Aristotiles: dis welt ist als ain gart, der garten sind die künkreich, die künkreich werden behalten mit der gesatzt die der küng hat gesetzt, der küng wirt enthalten durch sein riterschaft, und die riterschaft wirt enthalten durch iren sold, der sold wirt gesamnot von dem gemainen volck. Also ist das volk ain dienstman der gerechtikayt, mit der gerechtikayt wirt die weit geregiert. Also spricht man auch: ain roßnagel halt auf ain eysen, ain eysen ain pferd, ain pferd ain man, ain man ain haus, ain haus ein land, ain land ain künkreich.