B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Friedrich Gottlieb Klopstock
1724 - 1803
  Zum 200. Todestag
am 14. März 2003
 
   



D e r   A u t o r

Friedrich Gottlieb Klopstock wird 1724 als ältestes von 17 Kindern in Quedlinburg geboren. Der Vater, ein Advokat, entstammte einer pietistischen Pastoren- und Juristenfamilie. 1739 erhält der junge Klopstock ein Stipendium an der Fürstenschule in Schulpforta. Dort faßt er den Plan zu einem großen Epos im Geiste Homers und Miltons. 1745 beginnt er ein Theologiestudium in Jena, 1746 wechselt er nach Leipzig. Dort entstehen die ersten Entwürfe zum Messias, zunächst in Prosa, dann in Hexametern. Die ersten drei Gesänge erscheinen 1748 anonym in den «Bremer Beiträgen» (Neue Beyträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes) und führen zu einem großen literarischen Erfolg. Zwischen 1748 und 1750 ist Klopstock Hauslehrer in Langensalza, 1750 folgt er einer Einladung Bodmers nach Zürich. Hier erreicht ihn die Nachricht, daß der dänische König ihn mit einem Jahresgehalt von 400 Talern nach Kopenhagen berufen will. Auf der Reise dorthin lernt Klopstock 1751 in Hamburg die Schriftstellerin Margareta (Meta) Moller kennen, die «Cidli» seiner Oden und seine spätere Frau. In den folgenden Jahren arbeitet er intensiv an der Vollendung des Messias. 1758, bei der Geburt des ersten Kindes, stirbt seine Frau. 1773 erscheinen die letzten Gesänge des Messias. In den folgenden Jahren wendet er sich Problemen von Sprache und Dichtung zu und entwickelt Vorschläge zu einer neuen deutschen Orthographie. Er begrüßt enthusiastisch die Revolution in Frankreich und wird 1792 zusammen mit anderen herausragenden Zeitgenossen zum Ehrenbürger der französischen Republik ernannt. Die Ermordung Marats entsetzt ihn, und verbittert verfaßt er 1793 die Ode «Mein Irrthum». 1803 stirbt Klopstock in Hamburg.

Wir traten an's Fenster, es donnerte abseitwärts und der herrliche Regen säuselte auf das Land, und der erquikkendste Wohlgeruch stieg in aller Fülle einer warmen Luft zu uns auf. Sie stand auf ihrem Ellenbogen gestüzt und ihr Blik durchdrang die Gegend, sie sah gen Himmel und auf mich, ich sah ihr Auge thränenvoll, sie legte ihre Hand auf die meinige und sagte - Klopstock!   Ich versank in dem Strome von Empfindungen, den sie in dieser Loosung über mich ausgoß. Ich ertrugs nicht, neigte mich auf ihre Hand und küßte sie unter den wonnevollesten Thränen. Und sah nach ihrem Auge wieder - Edler! hättest du deine Vergötterung in diesem Blicke gesehn, und ich möcht nun deinen so oft entweihten Nahmen nie wieder nennen hören.
            (Goethe, Werther, Fassung A)

Wer wird nicht einen Klopstock loben?
Doch wird ihn jeder lesen? Nein.
Wir wollen weniger erhoben
Und fleissiger gelesen seyn.
            (Lessing, 1752)






D a s   W e r k

Declamatio, qua poetas epopoeiae auctores recenset F. G. Klopstockius
      (Abiturrede, 1745)
Messias, Gesänge I - III
      (1748)
Oden von Klopstock
      (1750)
Messias, Gesänge I -V
      (1751)
Nachricht von des Messias neuer correcter Ausgabe
      (1753)
Von der heiligen Poesie
      (1754/55)
Von der Nachahmung des griechischen Sylbenmasses im Deutschen
      (1754/55)
Messias, Gesänge I - V
      (1755)
Messias, Gesänge VI - X
      (1756)
Der Tod Adams, ein Trauerspiel
      (1757)
Eine Betrachtung über Julian den Abtrünnigen
      (1758)
Von der besten Art über Gott zu denken
      (1758)
Geistliche Lieder
      (1758)
Von der Sprache der Poesie
      (1758)
Von der Bescheidenheit
      (1758)
Von dem Fehler andre nach sich zu beurtheilen
      (1758)
Von dem Range der schönen Künste und der schönen Wissenschaften
      (1758)
Von dem Publico
      (1758)
Von der Freundschaft
      (1759)
Gedanken über die Natur der Poesie
      (1759)
Gespräch von der wahren Hoheit der Seele
      (1759)
Salomo, ein Trauerspiel
      (Tragödie, 1764)
Fragmente aus dem XXten Gesang des Messias als Manuscript für Freunde
      (1764/66)
Vom deutschen Hexameter
      (1767)
Messias, Gesänge XI - XV
      (1768)
Hermanns Schlacht. Ein Bardiet für die Schaubühne
      (1769)
Oden und Elegien
      (Darmstadt, 1771)
Oden
      (Hamburg, 1771)
David, ein Trauerspiel
      (Tragödie, 1772)
Aus einer Abhandlung zum Sylbenmaaße
      (1773)
Vom gleichen Verse
      (1773)
Messias, Gesänge XVI - XX
      (1773)
Die deutsche Gelehrtenrepublik: Ihre Einrichtung, ihre Gesetze
      (1774)
Oden und Lieder beym Clavier zu Singen
      (vertont von Christoph Willibald Gluck, 1776)
Ueber di deütsche Rechtschreibung
      (1778)
Von der Schreibung des Ungehörten
      (1779)
Ueber Sprache und Dichtkunst: Fon einer lateinischen Uebersetzung des Messias. Zäntes Fragment
      (1779)
Messias, Gesänge I - XX
      (1780/81)
Hermann und die Fürsten. Ein Bardiet für die Schaubühne
      (1784)
Hermanns Tod. Ein Bardiet für die Schaubühne
      (1787)
Oden zur Französischen Revolution
      (1790-99)
Grammatische Gespräche
      (1794)
Übersetzungen
Briefe


S e k u n d ä r e s

Johann Gottfried Herder, Klopstocks Oden (Rezension, Uni Duisburg)
Ehrenbürgerbrief der Französischen Republik für Klopstock (1792)
Klopstock 2000
Hamburger Klopstock-Ausgabe
Bibliographie
Klopstock-Museum Quedlinburg
Quellen, Kolophon