BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Friedrich Hölderlin

1770 - 1843

 

Gedichte

in chronologischer Folge

 

1843

 

Textgrundlage:

Friedrich Hölderlin, Sämtliche Werke, Bd. 2, Gedichte nach 1800

Hrsg. von Friedrich Beißner, Stuttgart: Cotta, 1953

 

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Der Frühling

 

Die Sonne glänzt, es blühen die Gefilde,

Die Tage kommen blüthenreich und milde,

Der Abend blüht hinzu, und helle Tage gehen

Vom Himmel abwärts, wo die Tag' entstehen.

 

Das Jahr erscheint mit seinen Zeiten

Wie eine Pracht, wo Feste sich verbreiten,

Der Menschen Thätigkeit beginnt mit neuem Ziele,

So sind die Zeichen in der Welt, der Wunder viele.

 

mit Unterthänigkeit

d. 24 April                                                    Scardanelli.

1839.