BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Johann Peter Lyser

1804 -1870

 

Lieder eines wandernden Malers

 

III. Heimkehr

 

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[95]

I.

Walzer. 1)

(Der Comtesse Cäcilie von M...)

 

Horch! – welch' ein süßes harmonisches Klingen:

Flüstern erhebt sich zum jubelnden Laut! –

Laß mich Dich, reizendes Mädchen, umschlingen,

Wie ein Geliebter die liebende Braut.

 

Laß mit den wogenden Tönen uns schweben,

Die uns wie Stimmen der Liebe umweh'n!

So uns, der seligsten Täuschung ergeben,

Glücklich es wähnen, was nie kann gescheh'n.

 

Trio

 

Auge in Auge, mit glühenden Wangen,

Bebende Seufzer verlangender Lust!

Ach, sind die Stunden der Freude vergangen,

Füllet nur trauernde Sehnsucht die Brust.

 

Nimmer erblüht, was einmal verblüht,

Nie wird die rosige Jugend uns neu!

D'rum, eh das Feuer der Herzen verglüht,

Liebe um Liebe! noch lächelt der Mai.

 

(Walzer da Capo).

 

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1) Die 15jährige Clara Wieck (1819 - 1896) vertonte 1834 dieses Gedicht:

Walzer (Orianne Moretti, Sopran - Ilya Rashkovsky, Klavier)

 

Clara Wieck-Schumann