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Philipp Otto Runge
Farbenlehre

 


 






 




Goethes Brief an Runge die Farbenkugel betreffend. (1809)



   Sie haben mir, werthester Herr Runge, durch Ihren Aufsatz sehr viel Vergnügen gemacht: denn wie sehr meine Vorstellungsweise mit der Ihrigen zusammentrifft, ergiebt sich schon daraus, daß ich am Schlusse meines Entwurfs einer Farbenlehre einige früher mitgetheilte Blätter mit abdrucken ließ. Leider habe ich das Ganze noch nicht abschließen können, und so liegt denn eins mit dem andern noch im Verborgenen.

   Desto angenehmer ist mir's, wenn Sie die gegenwärtige Schrift je eher je lieber herausgeben, damit ich mich darauf beziehen könne. Sie enthält nichts, was sich nicht an die meinige anschlösse, was nicht in das von mir Vorgetragene auf eine oder die andre Weise eingriffe.

   So wie ich meine Arbeit durch die Ihrige hie und da supplirt finde, so werden Sie auch sich wieder durch mich gefördert sehen, und es muß sich alsdann eine lebhafte Communication eröffnen. Wie angenehm ist mir's, daß ich auch unter den Gleichzeitigen Gleichgesinnte nennen kann, die ich bisher mir unter den Abgeschiedenen aufsuchen mußte!

   Goethe.
 
 
 
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