BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Anton Schiefner

1817 - 1879

 

Kalevala

 

Namenverzeichnis der deutschen Ausgabe

 

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Namenverzeichniß.

 

Ahti, s. Lemminkäinen; Lempi's Sohn 11: 291; neben Kauko 20: 395; 27: 1; 39: 331.

Ahto, Wassergottheit; 41: 133 König in den Fluthen; 42: 207 Wasserwirth; 48: 135 Wirth in den Fluthen; seine Schätze 43: 276.

Ainikki, Ahti's Schwester 12: 17-24.

Aino, Joukahainen's Schwester 3: 459; Rune 4. u. 5.

Alue-See, 47: 228 u. 48: 250; in ihn stürzt das Feuer; an seinem Strande Flachs zum Netz gesäet 48: 29.

Annikki, Ilmarinen's Schwester 18: 41 folgg.

Antero s. Wipunen.

Düsterland (Pimentola) = Pohjola.

Ebereschenjungfrau (Pihlajatar) 32: 87.

Faulbaumtochter (Tuometar) 32: 88.

Fichtentochter (Hongatar) 32: 85.

Fluthentochter (Aallotar) 48: 130.

Frost (Pakkanen, Pakko) 30: 124 folgg.

Hälläpyörä, 3: 179 See in Tawastland (bei den Jämen).

Hiisi, das böse Princip, hat auch die Namen Juutas, Lempo und Piru. Als Scheltwort 17: 169, 277.

Hiisi-Auswurf 27: 263; - Balkenstrecken 34: 40; - Buhle 33: 125; 50: 163; - Elenn 13: 29, 51; - Elenns-Sehne 6: 37; - Feld 13: 30, 52; 14: 268, 284; - Gluthgefilde 14: 84; - Grapen 9: 386; - Hund 17: 245; - Hürde 17: 117, 207; - Kohlenhaufen 26: 730, 752; 30: 281; - Land 14: 19; - Öde 13: 151; - Roß 14: 276; 17: 451; - Schloß 14: 242; - Schneeschuh 17: 462; - Wald 17: 368; - Wallach 40: 240; - Weisen 12: 402.

Hiisi lenkt den Beilschaft Wäinämöinen's 8: 152, 162; bei ihm Lemminkäinen's Schwert geschliffen 11: 283; 12: 229; soll dem Hund die Schnauze stopfen 12: 373; schafft ein Elenn 13: 107; hat ein Schlangenfeld gepflügt 19: 27; schafft aus Speichel eine Schlange 26: 721.

Honigsund (Simasalo) 18: 550 folgg.

Horna 3: 172, 174, ein Felsen.

Hungerspitze (Nälkäniemi) 30: 327.

Iku-Turso, ein Meerriese 42: 348 folgg.

Ilmarinen, auch Ilmari und Ilma, Wäinämöinen's Bruder, hochgefeiert als Schmied.

Ilmatar, der Lüfte Tochter, 1: 110 folgg.; 47: 141.

Ilpotar 27: 71 des Nordlands Wirthin, welche sonst den Namen Louhi führt. Vielleicht ist der Name von hilpa, Schneeflocke, herzuleiten.

Imatra, 3: 182; 30: 210 berühmter Wasserfall bei Wiborg.

Ingerland, Ingermannland, das jetzige St. Petersburger Gouvernement 11: 55.

Jämen (Häme) 3: 179; 20: 21 Tawastland in Finnland.

Jordan (Juortani) 17: 572 Fluß. Kommt bei der Geburt des Feuers vor, Schröter, Finnische Runen, S. 15 Vers 89: der biblische Fluß.

Joukahainen, der Lappenjüngling, 3: 21 folgg.; 6: 23 folgg.

Joukola, Joukahainen's Wohnsitz 5: 156; 7: 68.

Jumala, ursprüngl. der Himmel, dann der Gott des Himmels und endlich Gott im Allgemeinen; s. Castrén's Abhandlung über Jumala und Ukko im Bulletin histor. phil. T. X. N:o 1-4.

Juutas 13: 106 folgg. kommt neben Hiisi vor; ein böses Wesen; scheint aus dem littauischen jüdas, „schwarz“, entlehnt.

Kaatrakoski 3: 180 Wasserfall in Karjala.

Kalerwo, Kalerwoinen 31: 14 folgg. Vater Kullerwo's.

Kalewa, Kalewainen, Vater der Helden; Kalew's Stamm 42: 441; 45: 184, 362; Kalewa's Volk 20: 572, 610; 47: 360; Kalewsöhne 42: 424; 45: 186; 47: 352; Kalewbrunnen 2: 249; 20: 147, 162; Waldung von Kalewa 7: 97; Kalew's Dünnbier 20: 416. - Wäinämöinen, Held von Kalewa 6: 214, Lemminkäinen, Sohn Kalewa's 14: 438; 15: 274. Neben Kalewa findet sich oft Osmo als gleichbedeutend, z. B. 2: 249; 7: 97; 20: 158.

Kalewala, Sitz Kalewa's 1: 36 und sonst.

Kalewatar 20: 189 folgg. = Kalew's Tochter 23: 6; 25: 18.

Kalma eig. Leichengeruch, der Todesgott 13: 156; 27: 4; 33: 260; 36: 174 folgg. - Fluren Kalma's 13: 152; 17: 377, 380; 32: [298] 478; - Hof 13: 154; 35: 264; - Grabgewölbe 17: 118; Kalmatochter 26: 750.

Kammo 40: 48; nach Renwall Geist des Grausens, Vater des Kimmo; Ganander hält beide für gleichbedeutend, für den Patron der Steine; insofern wäre das russische ?????? zu beachten.

Kapo 20: 203 = Osmotar.

Karjala Karelien; daselbst der Kaatrakoski 3: 180; der große Stier 20: 17; daher Wirokannas 20: 54.

Kauko und Kaukomieli sind Namen Lemminkäinen's; der Ferhindenkende; sein Wohnsitz ist auf Kaukoniemi (auf Kauko's Landzunge) 20: 604; 26: 2.

Kauppi heißt auch Lyylikki, verfertigt dem Lemminkäinen Schneeschuh 13: 45; ist ein Lappe 13: 48.

Keitolainen 26: 746; aus seinem Speer die Zunge der Schlange geschaffen; nach Ganander eine Waldgottheit, nach Renwall dagegen einer von der Schaar Keito's, des Metallgottes.

Kemi, Fluß im nördl. Finnland 20: 22.

Kimmo, s. Kammo; 1: 64 ist es der Name einer Kuh.

Kuippana, Waldgott, heißt König des Waldes 32: 493; nach Renwall = Kuikkana Langhals; eig. ein Epithet von Tapio.

Kullerwo, Kullerwoinen, der mißrathene Sohn Kalerwo's, Rune 31-36; scheint seinen Namen von dem Blasen aus dem Kuhhorn (kulleroitsen) erhalten zu haben; heißt sonst auch in andern Runen Soini, was dieselbe Bedeutung hat.

Kuura 30: 50, 94 ist ein Name Tiera's; bedeutet eigentlich Reif, sowie Tiera Eisball unter dem Pferdefuße.

Kyllikki, auch Kylli, die Saarijungfrau, welche Lemminkäinen entführte, Rune 11 u. 12.

Lappen als Zauberer 12: 146; 15: 588; 26: 293; 30: 464.

Lemminkäinen, Lempi's Sohn (Lemmin poika), mit dem Epithet lieto, der Muntere; heißt auch Kauko und Kaukomieli; s. meinen Artikel „zur Sampo-Mythe im finnischen Epos“ im Bulletin histor. philol. T. VIII N:o 5.

Lempi-Busen 18: 548, 560, 594, 617.

Lempo gleichbedeutend mit Hiisi und neben ihm genannt 6: 38; 8: 153, 161; 12: 374; 17: 463.

Lokka, Ilmarinens Mutter 25: 17 folgg.

Louhi, des Nordlands Wirthin; der Name bedeutet nach Renwall „steiniges Feld“; 27: 71 hat sie den Namen Ilpotar.

Lowiatar, Tuoni's blinde Tochter, Gebährerin der Plagen 45: 23 folgg.

Luotola 7: 67 „Klippenheim“, neben Joukola genannt.

Lyylikki 13: 46, Schneeschuhmacher, scheint von lyyli „heftiger Trieb“ herzukommen; lyly heißt nach Renwall der linke Schneeschuh.

Mana und Manalainen, Bezeichnungen von Tuoni, dem Todesgotte, der in Manala, der Unterwelt, seinen Wohnsitz hat; letzteres ist nach Renwall aus Maan-ala (unter der Erde) entstanden; erst aus dieser Localbezeichnung scheint sich die persönliche entwickelt zu haben.

Marjatta, aus dem christlichen Namen entstanden, mit Anklang an das finnische marja, Beere.

Metsola „Waldheim“ von metsä, Wald, steht meist neben Tapiola, dem Wohnsitz des Waldgottes Tapio.

Mielikki, des Waldes Wirthin; kommt 46: 57 u. 477 neben Tellerwo vor; der Name hat die Bedeutung „die Angenehme, Günstige.“

Mimerkki, des Waldes Wirthin, 14: 217; der Name scheint scandinavischen Ursprungs; bei Saxo Grammaticus p. 40 nach Grimm's Lesart ein silvarum satyrus Mimingus (früher die Lesart Mimring); ein dänisches Lied hat noch nach Grimm, Mythologie p. 352 Mimering; vergl. Grimm p. 353.

Mondestochter (Kuutar); sie webet 24: 81; 25: 579; 41: 103; 48: 133; ihr Gold 4: 149, 153.

Muurikki 1: 63 Name einer Kuh.

Nebeljungfrau (U'utar, Ututyttö) 42: 337, 367-74.

Newastrom 47: 139, 140.

Nordwind (Puhuri) 30: 185 Vater des Frostes (Pakkanen).

Nyyrikki, Sohn Tapio's 14: 37; 32: 287.

Osmo und Osmoinen (letzteres 4: 93); es wird von seinem Felde und seiner Gerste gesprochen (2: 252), seine Tochter Osmotar steht dem Bierbrauen vor; Grimm in Höfer's Zeitschrift 1, 46 denkt an Osma, eine Benennung des Bären. Der Name kommt meist neben Kalewa vor.

Otso, der Bär 32: 315 u. folgg.

Palwoinen 15: 428 u. 47: 186 ein Epithet Tuuri's; 20: 72 ein Epithet von Wirokannas.

Pellerwoinen 2: 13; 16: 13; von pelto, Feld, abzuleiten.

Piltti, Dienerin der Marjatta 50: 205 folgg., nach Renwall ist piltti eig. Knabe (pilt im Schwedischen).

Piru 23: 748 neben Lempo; scheint aus dem altslawischen Perun, dem Donnergotte, entstanden zu sein.

Pisa, Berg 3: 171.

Pohjola, das Nordland, ungefähr wie Metsola gebildet, von pohja Grund, Boden, dann der Norden.

Qualenjungfrau (Wammatar) 45: 283.

Rauscher (Remunen), Vater des Hopfens 20: 143.

Ruotus 50: 219 folg. aus Herodes gebildet.

Rutja, das nördl. Norwegen; ein Wasserfall daselbst berühmt 12: 463; 17: 423, 570.

Saari, Kyllikki's Wohnsitz 11: 21 folgg.

Sachsensund 18: 137 (Saksan salmi); Saksa, der Deutsche, auch der Handelsmann.

Sampo, das Kleinod, das Ilmarinen schmiedet, Gegenstand des Streites zwischen dem Nordland und Kalewala. Ursprünglich scheint der Begriff einer Mühle in dem Worte zu liegen, der nachher verdunkelt worden ist. s. meine Abhandl. im Bulletin histor. philol. T. VIII N:o 5.

Sampsa = Pellerwoinen; es liegt wohl das Wort Samen (althochdeutsch sâmo) zu Grunde.

Sara = Sariola 28: 6.

Sarabach 50: 208 folgg.

Sariola = Pohjola; s. Grimm in Höfers Zeitschrift I: 24.

Sawo, Sawolax, ein Theil des östlichen Finnlands 35: 352; 48: 257.

Schmerzenberg (Kipumäki) 45: 297.

Schmerzenjungfrau (Kiputyttö) 45: 269, 282.

Schöpfungstochter (Luonnotar) 1: 112; 2: 104; 9: 44; 26: 78, 707; 32: 82; 41: 95.

Sinetär 25: 427 Göttin der Bläue.

Sommertochter (Suwetar) 32: 83, 97, 207.

Sonnentochter (Päiwätär) 4: 136 folgg. 24: 82; 25: 583; 41: 104; 48: 134.

Sotkotöchter 41: 143 von sotka (anas clangula) einer Entenart, augenscheinlich Wassergöttinnen.

Sternentochter (Tähetär) 24: 84.

Steuergöttin (Melatar) 40: 71.

Südentochter (Etelätär) 32: 84, 98, 208.

Suomi, Finnland.

Suonetar, Adergöttin 15: 316.

Suowakko 18: 579.

Suwantolainen, Epithet Wäinämöinen's 49: 186; suwanto heißt eine ruhige Stelle bei Wasserfällen; daher als Ortsbezeichnung Suwantola = Kalewala 6: 233.

Syöjätär (dreisilbig) von syön, essen, nach Ganander Menschenfresserin; aus ihrem Speichel die Schlange geschaffen 15: 595; 26: 693.

Tanika's Schloß 25: 613; wird neben Nyslott (Uusilinna) genannt.

Tapio, Waldgottheit, König des Waldes 14: 216 und häufig, hat wahrscheinlich seine Bezeichnung von tapan, tödten, da er das Wild zur Tödtung hergiebt; seine Wohnung Tapiola 14: 25 und sonst.

Tellerwo, Tapio's Tochter, 14: 123; Grimm leitet es von telta, tegmen, ab.

Terhentär, Nebeltochter 19: 137.

Tiera s. Kuura.

Tuonela, Wohnsitz Tuoni's, das Todtenreich.

Tuonetar, die Wirthin des Todtenreiches 16: 287; doch heißt die Tochter auch so 16: 163 folgg., 23: 469; 45: 25 folgg. heißt so die Lowiatar. Tuoni, der Todesgott.

Turja 12: 199 neben den Lappen; 20: 80; 48: 313. Turjaländer 12: 138; 26: 294-96; 42: 546; 43: 336.

Tuulikki 14: 174 Tapio's Tochter; doch scheint sie ursprünglich gleich Tuuletar, der Windgöttin, gewesen zu sein.

Tuuri 15: 427; 47: 185 folgg. s. Palwoinen.

Tyrjä 9: 378 ist wohl gleich Turja; der Wasserfall von Tyrjä, s. Rutja.

Ukko, der Alte, der Donnergott, Gott der Luftregion; s. Jumala.

Ulappala 45: 32 neben Tuoni; Grimm stellt es mit Lappala zusammen.

Untamo, auch Untamoinen und kurzweg Unto, Bruder Kalerwo's und sein Feind 31: 16; wird Träumer genannt 5: 17; Grimm leitet den Namen daher mit Recht p. 51 von uni, Schlaf, Traum ab; sein Wohnsitz Untamola scheint identisch mit dem düstern Nordland 15: 576.

Wachholderjungfrau (Katajatar) 32: 86.

Wasser-Hiisi 12: 262.

Wassermutter (Ween emo) 1: 143.

Webegöttin (Kankahatar) 25: 428.

Wellamo, Wasserwirthin 48: 123; der Name germanischen Ursprungs.

Wipunen Rune 17; ein alter Riese, in dessen Bauch Wäinämöinen hinabsteigt; in einem im Olonetzischen aufgezeichneten Märchen (Suometar 1847 N:o 40, deutsch im Inland, 1852 N:o 15) steigt Ilmarinen in den Bauch Untamo's und schmiedet dort.

Wirokannas, Schlächter des großen Stiers und Täufer des Kindes der Marjatta 20: 54; 50: 433.

Wuojaländer 13: 47 = Lappe.

Wuoksen 3: 181; 17: 571; 30: 209 Strom im östlichen Finnland.

Wäinämöinen, auch kurzweg Wäinö, von Grimm von dem lappischen vaino, desiderium, abgeleitet; sein Wohnort Wäinölä = Kalewala.