BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Woldemarus, marchio Brandenburgensis

ca. 1280 - 1319

 

Litterae Woldemari marchionis Brandeburgensis

 

Transcriptum et translatio germanica

transumpti Stephani episcopi Brandeburgensis

 

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Litterae membranae Woldemari marchionis Brandeburgensis – cum prima mentione villae Werderensis –, in anno domini Mo CCC° XI° VII° nonas aprilis in Spandow conscripta, conservata est in transsumpto Stephani episcopi Brandeburgensis anno incarnationis M° CCCC° XL° III° undecima mensis maii in monasterio Lenyn facto. Hodie documentum in civitate Potestampii ad Habalam depositum est (Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Rep. 10B Zisterzienserkloster Lehnin – Urkunden Nr. 75).

 

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Noverint universi et singuli presens transumptum et instrumentum publicum inspecturi, quod nos Stephanus dei gratia episcopus Brandeburgensis

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Alle und jeder einzelne, der das gegenwärtige Transumpt und öffentliche Instrument sieht, sollen wissen, dass wir Stephan, durch Gottes Gnade Bischof von Brandenburg,

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Einzelnachweise

 

• Die Urkunde kann aus folgenden Gründen als verdächtig gelten: 1) Es gibt einen Hinweis auf das Alter und den schlechten Zustand des Siegels: Beides hätte die Urkunde als Beweismittel vor Gericht unbrauchbar gemacht. 2) Die schwere Überprüfbarkeit des Status des Vorbesitzes, denn es ist unklar, welchen Status die an das Kloster übertragenen Fischereirechte besaßen. Vielleicht handelte es sich um die Morgengabe Kunigundes, die offenkundig nach dem Tod ihres Gemahls Walram V. von Jülich im Jahre 1279 in Berlin Nonne geworden und dort 1328 gestorben und bei den Minderbrüdern beigesetzt worden war, vielleicht aber auch um ein starkes Argument gegen mögliche Rückgabeforderungen der Markgrafen von Brandenburg gegenüber dem Kloster Lehnin im Jahre 1443. 3) Der unsichere Status des wichtigsten Empfängers der Urkunde, Johannes von Belitz, als Abt von Lehnin im Jahre 1317, denn er war 1313 in einem umstrittenen Verfahren durch die Mönche abgesetzt worden. 4) Die eingeschränkte Autorität des Notars wegen der Absetzung Eugens IV. durch das Basler Konzil im Jahre 1439. 5) Das starke zeitgenösssische Interesse an den Fischereirechten als mögliches Motiv einer Fälschung oder Verfälschung. Hierfür sprechen die beiden zeitgenössischen deutschen Übersetzungen der Urkunde sowie die Abschriften der lateinischen und einer deutschen Fassung im Chartular des Klosters Lehnin. Auch im Gedenkbuch des Abtes von Lehnin, Heinrich Stich, von 1419 finden die Fischereirechte Erwähnung. Vgl. Codex Diplomaticus Brandenburgensis, Reihe A, Bd. 10, S. 413-446, bes. S. 429; zu Kunigunde ebd., Reihe D, einziger Band, S. 15, sowie Walram V. (Jülich).

• Gemeint ist wohl Johannes von Belitz, 1298-1313 Abt von Lehnin, der durch in einem umstrittenen Verfahren abgesetzt wurde. Vgl. Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180-1542. Regestenverzeichnis (Studien zur Geschichte, Kultur und Kunst der Zisterzienser, Bd. 12/1), Berlin 2000, S. 344 f.

• Zur kirchenrechtlichen Debatte um die Authentizität von Siegeln und anderen Beglaubigungsmitteln.

• Gemeint ist eine weitere Zuwendung des Markgrafen an das Kloster Lehnin.

Älterer Lexikonartikel zur Fischereigerechtigkeit.

• Pertinenzformel einer Urkunde.

• Truchsess des Markgrafen von Brandenburg, 1307-1318 in den Urkunden von Lehnin nachweisbar. Vgl. Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180-1542. Regestenverzeichnis (Studien zur Geschichte, Kultur und Kunst der Zisterzienser, Bd. 12/2), Berlin 2000, Nr. 198, 209, 216, 219. Hier wie im Folgenden ist die Namenliste in Bd. 1, S. 559-598 mit heranzuziehen.

• Außerdem 1321 in den Urkunden von Lehnin nachweisbar. Vgl. Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180-1542. Regestenverzeichnis (Studien zur Geschichte, Kultur und Kunst der Zisterzienser, Bd. 12/2), Berlin 2000, Nr. 223.

• Außerdem 1318 in den Urkunden von Lehnin nachweisbar. Vgl. Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180-1542. Regestenverzeichnis (Studien zur Geschichte, Kultur und Kunst der Zisterzienser, Bd. 12/2), Berlin 2000, Nr. 219.

• Nur 1317 in den Urkunden von Lehnin erwähnt. Vgl. Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180-1542. Regestenverzeichnis (Studien zur Geschichte, Kultur und Kunst der Zisterzienser, Bd. 12/2), Berlin 2000, Nr. 216.

• Außerdem am 26. August 1317 in der Erwerbsurkunde der Stadt Werder und 1318 in den Urkunden von Lehnin erwähnt. Vgl. Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180-1542. Regestenverzeichnis (Studien zur Geschichte, Kultur und Kunst der Zisterzienser, Bd. 12/2), Berlin 2000, Nr. 218, 220.

• Vgl. Dietrich Kurze: Der Propstmord zu Berlin 1324, in: Jahrbuch für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte, Bd. 60 (1995) S. 92-136.

• Propst von Stolpe und Hofkaplan des Markgrafen, 1307-1318 in den Urkunden von Lehnin nachweisbar. Vgl. Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180-1542. Regestenverzeichnis (Studien zur Geschichte, Kultur und Kunst der Zisterzienser, Bd. 12/2), Berlin 2000, Nr. 198, 216, 218, 219.

• Domvikar in Magdeburg, Altarist in der Pfarrkirche St. Nicolai in Zerbst, von 1441 bis 1444 sowie 1469 in den Urkunden von Lehnin erwähnt. Vgl. Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180-1542. Regestenverzeichnis (Studien zur Geschichte, Kultur und Kunst der Zisterzienser, Bd. 12/2), Berlin 2000, Nr. 406, 410, 413-415, 418-431, 433, 439, 528.

• Vgl. Winfried Trusen: (Art.) Gericht, Gerichtsbarkeit, III. Kanonisches Recht, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 4, München 1999, Sp. 1325 f.

• Die drei waren Mönche des Klosters Lehnin und werden nur am 11. Mai 1443 in den Urkunden von Lehnin erwähnt. Vgl. Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180-1542. Regestenverzeichnis (Studien zur Geschichte, Kultur und Kunst der Zisterzienser, Bd. 12/2), Berlin 2000, Nr. 423 f., 427, 429-431.

• 1442 und 1443 in den Urkunden von Lehnin erwähnt. Vgl. Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180-1542. Regestenverzeichnis (Studien zur Geschichte, Kultur und Kunst der Zisterzienser, Bd. 12/2), Berlin 2000, Nr. 413 f., 423 f., 427, 429-431, 433.

• Nur 1443 in den Urkunden von Lehnin erwähnt. Vgl. Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180-1542. Regestenverzeichnis (Studien zur Geschichte, Kultur und Kunst der Zisterzienser, Bd. 12/2), Berlin 2000, Nr. 423 f., 427, 429-431, 433.

• Nur 1443 in den Urkunden von Lehnin erwähnt. Vgl. Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180-1542. Regestenverzeichnis (Studien zur Geschichte, Kultur und Kunst der Zisterzienser, Bd. 12/2), Berlin 2000, Nr. 418, 423 f., 427, 429-431.

• Nur 1443 in den Urkunden von Lehnin erwähnt. Vgl. Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180-1542. Regestenverzeichnis (Studien zur Geschichte, Kultur und Kunst der Zisterzienser, Bd. 12/2), Berlin 2000, Nr. 423 f., 427, 429-431, 433, 436 f.

• Nur 1443 in den Urkunden von Lehnin erwähnt. Vgl. Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180-1542. Regestenverzeichnis (Studien zur Geschichte, Kultur und Kunst der Zisterzienser, Bd. 12/2), Berlin 2000, Nr. 423 f., 427, 429-431.

• 1443 und 1453 in den Urkunden von Lehnin erwähnt. Vgl. Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180-1542. Regestenverzeichnis (Studien zur Geschichte, Kultur und Kunst der Zisterzienser, Bd. 12/2), Berlin 2000, Nr. 423 f., 427, 429-431, 465.

• Nur 1443 in den Urkunden von Lehnin erwähnt. Vgl. Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180-1542. Regestenverzeichnis (Studien zur Geschichte, Kultur und Kunst der Zisterzienser, Bd. 12/2), Berlin 2000, Nr. 423 f., 427, 429-431.

• Gemeint ist die Absetzung Eugens IV. durch das Konzil von Basel am 26. Juni 1439.