BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Germaine de Staël

1766 -1817

 

Über Deutschland

 

Erster Theil. II. Abtheilung.

 

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[161]

Vorrede.

 

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Der Verleger findet in Hinsicht der Uebersetzung eines durch den Zauber seiner Darstellung eigentlich unübersetzbaren Buches folgendes als Vorrede nöthig:

1) daß er sie Männern übertragen, die in dem vollen Gefühl der Schwierigkeiten des Unternehmens, gegen diese Schwierigkeiten mit der größten Anstrengung gerungen und sie zu überwinden gestrebt haben, und von denen Herr Professor Friedrich Buchholz, der den Theil des Werks bearbeitet, der die historische und kritische Literatur, die Philosophie und Moral, die Religion und den Enthusiasmus behandelt, ihm die Erlaubniß ertheilt, ihn öffentlich zu nennen;

2) daß man, wenn Analysen deutscher Gedichte oder Citate aus solchen im Originale vorgekommen, die nicht ganz mit den angeführten bekannten deutschen Werken übereinstimmen, lieber treu hat übersetzen, als berichtigen wollen, weil es den Deutschen nicht darauf ankommen kann, ihre Literatur und ihre Meisterwerke aus diesem [162] Werke kennen zu lernen; sondern vielmehr es ihnen interessant seyn muß. zu sehen, wie die edle Verfasserin sich oft zu winden genöthigt war, um das Deutsche ihrem französischen Publikum genießbar zu machen;

3) daß der verfehlte Ausdruck von einigen Stellen, die das angehängte Verzeichniß der Verbesserungen nachweist, daher rührt, weil die Uebersetzung ursprünglich, ehe der Druck des Originals beendiget war, um den deutschen Lesern den Genuß eines so geistreichen Werkes nicht lange vorzuenthalten, aus einer Abschrift hat gefertiget werden müssen, die von Auslassungen und Schreibfehlern wimmelte.

Möge, dieser kleinen Mängel ungeachtet, das Buch dennoch auch im deutschen Gewande, die günstige Aufnahme finden, deren es, wenigstens als Stoff zum Weiterdenken und als treuer Abdruck der interessantesten Individualität, gewiß im höchsten Grade würdig ist.

 

Zur Leipziger Ostermesse 1814.

 

Der Verleger.