B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

X V I I I .   v ō   d i e n s t   z w e y e r   h e r r ē

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Der vocht zwen hasen vff ein mol
Wer meynt zweyn herren dienen wol
Vnd richten vß me dann er sol



vō dienst zweyer herrē

Der ist eyn narr der vnderstot
Der welt zů dienen / vnd ouch got
Dann wo zwen herren hat eyn knecht
Der mag jn nyemer dienen recht
5
Gar offt verdürbt eyn hantwercksman
Der vil gewærb vnd hantwerck kan
Wer jagen will / vnd vff eyn stund
Zwen hasen vohen / mit eym hund
Dem wurd ettwan kum eyner wol
10
Gar dick würt jm gantz nůt zůmol
Wer schiessen vß vil armbrust will
Der trifft kum ettwan wol das zil
Wer vff sich selbst vil æmpter nymbt
Der mag nit tůn das yedem zymbt
15
Der hye můß syn vnd anderswo
Der ist reht weder hie noch do
Wer tůn will das eym yeden gfalt
Der můß han ottem warm vnd kalt
Vnd schlucken vil das jm nit smeckt
20
Vnd strecken sich noch der gedeckt
Vnd künnen pfulwen vnderstrowen
Eym yeden vndern ellenbogen
Vnd schmyeren yedem wol syn styrn
Vnd lůgen das er keynen erzürn
25
Aber vil æmpter schmecken wol
Man wermbt sich bald by grossem kol
Vnd wer vil wyn versůchen důt
Den dunckt doch nit eyn yeder gůt
Dann schlæcht gesmydt / ist bald bereit
30
Dem wisen liebt eynfaltikeyt
Wer eynem dient / vnd důt jm recht
Den halt man für eyn truwen knecht
Der esel starb / vnd wart nie satt
Der all tag nuwe herren hatt