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Das Volksbuch von Dr. Faust
um 1580

 


 






 




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Von der Schönen Helena auss Graecia
so dem Doctor Fausto beywonung gethon:

Doctor Faustus Damit Er nit vnderließ noch versaumbt so dem Leib angenem vnnd wol thett / felt jm jnn wachen der Mitternacht seines .22. vnnd .23. verlauffnen jars Die Helena auss Griechenlanndt ein / Die Er am weissen Sontag jnn der Fasnacht den Studentñ erweckht hett / wie hieuornen gemelt wordñ /

Derhalben Er Morgens seinen Geyst anmanet er solt jm die Helenam darstellen / die sein Concubina sein mocht / Das auch geschahe / vnnd die Helena wardt solcher gestalt (.die hernach der Doctor Faustus abreyssen hat lassen / jnn ein gemahl.) Sie hat ein zimliche aufgerichten vnnd wol Proporzionierten lanngen Schnee weissen Christallischen Leib / Ain Angesicht als ein angestrichen Dynn Rosenfärblin mit Lachenden geberden / Ein gold gelb haar / Das schier biß auf den Waden raichet / Liechte vnnd lachennde Augen mit einem Lieblichen Holdseligen Anblickh ein wenig lengliche nasen / Die zeen weiß wie Alabaster / Jnn Summa es ward kein einiger gebresten an jr/

Als Doctor Faustus solliches sahe / hat Sie jm sein hertz gefanngen/ hueb an mit jr zu Buelen vnd ward sein Schlafweib / Die Er so lieb/ Das Er schier kein Augenblickh von jr sein könndt. Als Doctor Faustus Sie jm .22. biß jns .23. jar hett / Da blöst Sie sich auf als ob Sie Schwanger gieng / Darab Doctor Faustus hefftig erfrewet ward / vnnd gebar jm ein Sun / den Er Justum Faustum hiess / Diss kindt saget dem Doctor Fausto viel zukunftige ding / so jnn allen Landen geschehen solten / Als aber Doctor Faustus hernach Vmb sein Leben kam/ da wust man weder Weib noch kind etc.
 
 
 
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