BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Karl Philipp Moritz

1756 - 1793

 

Neues ABC-Buch

 

1790/94

 

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[34]

Das zwei und zwanzigste Bild.

Z.z.

Vergänglichkeit.

Der Zeit, dem Schicksal weicht ein ieder.

 

Vergänglichkeit.

 

Ein geflügelter alter Mann, der eine Sense neben sich liegen hat, deutet mit dem Zeigefinger auf das Zifferblatt einer Uhr.

Dieser geflügelte Mann bedeutet die schnellentfliehende Zeit.

[35]

Die Sense neben ihm bedeutet die Zerstörung, welche die Zeit verursacht.

Die Jugend dauert nicht immer.

Die schöne Rose verwelket bald.

Das Alter zieht Furchen auf die Stirne.

Die Zeit ist das Kostbarste was der Mensch besitzt.

Denn in der Zeit muß alles geschehen.

Wer die Zeit als eine kostbare Sache benutzet, ist weise.

Wer aber die Zeit verschwendet und geringschätzt, ist thöricht. 

 

 

Das sechs und zwanzigste Bild.

Ein aufgeschlagenes Buch

mit Rosen umkränzt..

 

Der Fleiß im Lernen belohnet sich selber.

 

Wer die Rose brechen will, muß den Dorn nicht scheuen!