BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Hermann Kurz

1813 - 1873

 

Der Autor

 

Hermann Kurz (bis 1848 Hermann Kurtz), Schriftsteller, Literaturhistoriker, Übersetzer, wird am 30. November 1813 in Reutlingen geboren. 1826 stirbt sein Vater, die Mutter vier Jahre später. Nach dem Lyceum absolviert er den traditionellen «cursus honorum» württem­bergischer, evangelischer Theologen: Landexamen 1827, evangelisch-theologisches Seminar in Maulbronn und schließlich von 1831 bis 1833 ein Theologie- und Philosophie-Studium am Tübinger Stift. Danach ist er kurze Zeit Vikar, verläßt aber 1836 den kirchlichen Dienst. Es beginnt eine kümmerliche Existenz als Schriftsteller und Übersetzer, zunächst in Stuttgart, dann in Karlsruhe. Dort ist er zusammen mit Berthold Auerbach Redakteur des liberalen «Deutschen Familienbuchs zur Belehrung und Unterhaltung». Seit der Studienzeit steht er auf Seiten der demokratischen Opposition. 1837 gelingt es ihm in einer Rezension der Bülowschen Simplizissimus-Bearbeitung, Grimmelshausen als Verfasser des Simplizissimus zu identifizieren. 1847 kehrt er nach Stuttgart zurück und wird Redakteur der demokratischen Zeitung «Der Beobachter». Er verfaßt Polemiken, kämpft für die Gleichberechtigung der Juden. «Wer heute keine Partey ergreift, von dem heißt es: Pfuy über dich Buben hinter dem Ofen! [Theodor Körner 1813]» schreibt er seinem Freund Eduard Mörike. Der fühlt sich betroffen, und ihre seit 1837 bestehende Freundschaft ist für einige Zeit gestört. Wegen Beleidung der «Ehre der königlichen Staatsregierung» wird er acht Wochen auf dem Hohenasperg eingesperrt. Durch die Heirat mit der Sozialistin Marie von Brunnow, der «roten Marie», kommt er mit dem jüdischen Metallarbeiter August Hochberger in Kontakt, der maßgeblich am Aufbau der Arbeiterbildungs­vereine in Deutschland beteiligt ist und den er für die Mitarbeit beim «Beobachter» gewinnen kann. Doch unter dem zunehmenden politischen Druck gibt er 1854 die journalistische Tätigkeit auf und zieht sich resignierend zurück. Zeitlebens aber bleibt er in seinem literarischen Schaffen der demokratischen Sache treu, ein Anwalt der Unterdrückten und Ausgestoßenen. Doch weder seine Erzählungen noch sein Roman «Der Sonnenwirth» sind ein Erfolg, ebensowenig seine Übersetzungen europäischer Literatur. Später wird der Herausgeber seiner Gesammelten Schriften, Paul Heyse, ihn einen Dichter der «frühen Verschollenheit» nennen, einen Dichter, der weiß, «daß er am Ende doch von niemanden erwartet wird», ein Diktum, das bis heute andauert. Immerhin erhält er gegen Ende seines Lebens einen bescheidenen Ehrensold der Schillerstiftung, wird zweiter Unterbibliothekar an der Universität Tübingen und 1865 von der Universität Rostock für seine wissenschaftlichen Arbeiten (etwa zu Gottfried von Straßburg, Grimmelshausen und Shakespeare) zum Ehrendoktor ernannt. Am 10. Oktober 1873 stirbt er in Tübingen. 1906 verfaßt seine Tochter, die Schriftstellerin Isolde Kurz, eine Biographie: «Hermann Kurz. Ein Beitrag zu seiner Lebens­geschichte».

 

 

 

Das Werk

 

Ausgewählte Poesien (Übersetzungen 1832)

Fausts Mantelfahrt, Epigramme. Nebst einem Anhang alter Epigramme des Owenius (1834)    >>>

Das Widmannsche Volksbuch von Dr. Faust (1834)    >>>

Gedichte (1836)    >>>

Herbstgebet    >>>

Scheideweg    >>>

Einem Besorgten    >>>

Tagesanbruch    >>>

Verfehlte Loose    >>>

Gemeinschaft    >>>

Todesurtheil    >>>

Sommerreise    >>>

Im Weinberg    >>>

Das Dampfbad    >>>

Herbstveilchen    >>>

Ein Gemälde    >>>

Flucht    >>>

Trinklied im Frühling    >>>

Nachtreise    >>>

Die Glocken der Vaterstadt    >>>

Nachtgesang    >>>

Herr Peter    >>>

Serenade    >>>

Märznacht    >>>

Vergessenheit    >>>

Die Rede    >>>

Mein Bett    >>>

Einsamkeit    >>>

Jugendfreunde    >>>

Maulbronn    >>>

Heimliche Zusammenkunft    >>>

Nächtlieher Ritt    >>>

Morgenseufzer    >>>

Stille!    >>>

In ein Stammbnch    >>>

Winternachtstraum    >>>

Die Uhr    >>>

An die flüchtigen Polen    >>>

Das vergrabene Eisen    >>>

Erin    >>>

Der Schmerz der letzten Stunde    >>>

Pilgerfahrt    >>>

Des Dichters Loos    >>>

Der Gerettete    >>>

An ein Kind    >>>

Einer Mutter    >>>

Das todte Kind    >>>

Mütterliche Macht    >>>

Der Bergmann    >>>

Stigma    >>>

Der König und der Meister    >>>

Der Page    >>>

Weltgericht    >>>

Sendung    >>>

Muley Maluk, der sterbende Sieger    >>>

De Profundis    >>>

Gnomen

1. Offenbar und geheim    >>>

2. Glück und Seligkeit    >>>

3. Tod und Leben    >>>

4. Investitur    >>>

5. Wegweiser    >>>

6. Alt-und Neu    >>>

7. Der Dichter    >>>

An Uhland    >>>

Freiheit und Gleichheit    >>>

Konstellation    >>>

Der Dichter im Kerker    >>>

Verdienst und Glück    >>>

An R. K.    >>>

Mährchen    >>>

C. M. K.    >>>

Origenes    >>>

Oedipus auf Kolonos    >>>

Norna Gest    >>>

Weihnachten    >>>

Bonved, Fragment aus einer Tragödie    >>>

Übersetzungen:

Die Romanze von Alhama    >>>

Scheidelied    >>>

Liebe bis in den Tod    >>>

Sonett von Vittorelli    >>>

Die Phantasiereise    >>>

Stern der Nacht    >>>

Der schwarze Mönch    >>>

Don Juan in Griechenland    >>>

Jephtha's Tochter    >>>

O weint ums Volk    >>>

Byron's Abschied von Moore    >>>

Apotheose des Lächelns    >>>

Oft, wann erbleicht der Sterne Pracht    >>>

Des Sängers Grablied    >>>

Des Sommers letzte Rose    >>>

Der wüste See    >>>

General Moore's Begräbnis    >>>

Cervantes, Die vorgebliche Tante (Übersetzung, 1836)    >>>

Lisardo (Roman, 1837)    >>>

Genzianen. Ein Novellenstrauß (1837)

Die Glocke von Attendorn

Der Apostat

Wie der Großvater die Großmutter nahm

Simplicissimus

Der schwäbische Merkur

Abentheuer in der Heimath

Das Wirthshaus gegenüber, im Juli 1836

Nachlaß

Eduard von Bülow, Die Abenteuer des Simplizissimus (Rezension, 1837)    >>> Teil 1  2  3  4  5

Dichtungen (1839)

Zueignung an einen Freund

Familiengeschichten:

C.M.K. 9. August 1834 (Sonett)    >>>

Liebeszauber

Das Mühmchen, Idylle in zwei Episteln    >>>

Reichstädtische Historien:

Die Liebe der Berge. Eine antediluvianische Geschichte

An den Thronfolger Mai. 17ten April, 1837

Skizzen:

Das alte Paar, eine kurze Liebesgeschichte

Der Feudalbauer. Skizze aus dem schwäbischen Oberlande

Spiegelfechterei der Hölle. Ein Bild aus der Reformationszeit

Der Blättler    >>>

Die Reise ans Meer    >>>

Epilog zu der Reise ans Meer. Epistel an Lucie    >>>

Kunstkennerschaft. Komödie nach einer Novelle Gasparo Gozzis    >>>

Die Masken. Komödie

Mährchen:

Das Mährchen vom Waldfegerlein    >>>

Das Mährchen vom Gassenfegerlein

Ariosts Rasender Roland, 3 Bde. (Übersetzung, 1840/41)

Band 2    >>>

Band 3    >>>

Heinrich Roller oder Vor sechzig Jahren/Schillers Heimathjahre 3 Bde. (1843)

Band 1    >>>

Band 2    >>>

Band 3    >>>

Chateaubriands ausgewählte Werke, 7 Bde. (Übersetzung, 1844-46)

Thomas Moore, Das Paradies und die Peri (Übersetzung, 1844)

Gottfried von Straßburg, Tristan und Isolde (Übersetzung, 1844)    >>>

Der Kampf mit dem Drachen: Wenn es euch beliebt. Ein Ritter- und Zaubermärchen (1845)

Die Fragen der Gegenwart und das freye Wort (1845)    >>>

Deutschland und seine Bundesverfassung (1848)    >>>

Der Sonnenwirth. Schwäbische Volksgeschichte aus dem vorigen Jahrhundert (1855)    >>>

Der Weihnachtsfund. Erzählung aus dem schwäbischen Volksleben (1856)    >>>

Erzählungen. Neue vermehrte Sammlung, 3 Bde. (1858-61)

Band 1 (1858)    >>>

Eine reichsstädtische Glockengießerfamilie

Wie der Großvater die Großmutter nahm

Das Wittwenstüblein

Bergmärchen

Das weiße Hemd

Den Galgen! sagt der Eichele

Die Zaubernacht

Das Schattengericht

Das Arcanum

Sanct Urbans Krug

Die blasse Apollonia

Band 2: Neun Bücher Denk- und Glaubwürdigkeiten (1859)    >>>

Erstes Buch

Zweites Buch

Drittes Buch

Viertes Buch

Fünftes Buch

Sechstes Buch

Zwischen dem sechsten und siebten Buch [Die beiden Tubus]

Band 3 (1861)    >>>

Wiederfinden

Ein Herzensstreich

Das Horoskop

Das gepaarte Heirathsgesuch

Der Feudalbauer

An der Wiege

Ein Donnerwetter im Hornung

Jugenderinnerungen

Lebensbilder aus dem klassischen Alterthum (1864/69)    >>>

Zum Leben Gottfrieds von Straßburg (1868)    >>>

Zu Shakespeares Leben und Schaffen (1868)    >>>

Cervantes, Neun Zwischenspiele (Übersetzung, 1868)    >>>

Falstaff und seine Gesellen (Illustrationen: Paul Konewka, 1871)    >>>

Shakespeare, Die lustigen Weiber von Windsor (Übersetzung, 1873)    >>>

Briefwechsel mit Eduard Mörike    >>>

 

 

Sekundäres

 

Bilder

Hermann Kurz (Wikipedia)

200. Geburtstag von Hermann Kurz (Stadt Reutlingen)

Heinz Kindermann, Hermann Kurz und die deutsche Übersetzungskunst im 19. Jahrhundert

Emil Sulger-Gebing, Hermann Kurz, ein deutscher Volksdichter

Willi Stoeß, Die Bearbeitungen des «Verbrechers aus verlorener Ehre»

Eine Kommunistin der ganz besonderen Art (Jürgen Jonas)

Die rot' Marie ond ihr Fina (Hella Mohr)

Die Tagebücher der Marie Kurz geb. von Brunnow (Hella Mohr)

Quellen, Kolophon