BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

August von Platen

1796 - 1835

 

Der Autor

 

August von Platen wird am 24. Oktober 1796 in Ansbach geboren. Dort ist der Vater - aus verarmtem Adel stammend - am Hofe des Markgrafen als Oberforstmeister tätig. 1806 wird August in die Kadettenschule des bayerischen Militärs in München aufgenommen. 1810 wechselt er in die königliche Pagerie, das Erziehungs­institut für adlige Knaben. Trotz seiner schöngeistigen Interessen, tritt er 1814 in das Erste Bayerische Infanterie-Regiment ein und nimmt am Feldzug gegen Napoleon teil. In dieser Zeit wird er sich seiner homoerotischen Neigungen bewußt. 1818 erhält er ein königliches Stipendium für ein Jurastudium in Würzburg und wird dazu drei Jahre vom Militärdienst beurlaubt. Seine Leidenschaft für einen Kommilitonen zwingt ihn 1819, an die Universität Erlangen zu wechseln. Hier widmet er sich nun ganz seinem literarischen Schaffen. Erste Gedichtbände erscheinen und er befreundet sich mit Schelling, Jean Paul und Friedrich Rückert, mit dem er auch das Interesse an persicher Sprache und Literatur teilt. Nach einem längeren Aufenthalt in Venedig 1824 wird Italien mehr und mehr zu seiner Heimat. 1827 kommt es zu einer heftigen Kontroverse mit Heinrich Heine, einem bizarren Streit zweier Verfemter. Von Heine wegen seiner Ghaselen-Gedichte verspottet, verunglimpft Platen Heine als Jude, als Samen Abrahams mit Knoblauchgeruch, was dieser wiederum mit der Offenlegung von Platens Homosexualität beantwortet. In den folgenden Jahren lebt Platen in bescheidenen Verhältnissen, ruhelos zwischen Rom und Neapel wechselnd. Als dort 1835 die Cholera ausbricht, flieht er - vielleicht bereits erkrankt - nach Palermo und weiter nach Syrakus. Dort stirbt er am 5. Dezember 1835 und wird im Garten der Villa seines Freundes Marchese Mario Landolina beerdigt.

 

August von Platen 1827 auf Capri

(Bleistiftzeichnung von Theodor Rhebenitz,

Stadtarchiv Erlangen)

 

 

Das Werk

 

Rosensohn. Märchen (1813)    >>>

Colombos Geist (Ballade, 1818)    >>>

Der Pilgrim vor St. Just (Ballade, 1819)    >>>

Das Grab im Busento (Ballade, 1820)

Ghaselen (1821)    >>>

Vermischte Schriften (1821)    >>>

Lyrische Blätter (1821)    >>>

Neue Ghaselen (1823)    >>>

Der gläserne Pantoffel (Drama, 1823)    >>>

Berengar. Komödie in einem Akt (1824)    >>>

Der Schatz des Rampsinit (Drama, 1824)    >>>

Sonette aus Venedig (1825)    >>>

Tristan (1825)

Der Turm mit den Sieben Pforten, ein Lustspiel (1825)    >>>

Die verhängnisvolle Gabel (Drama, 1826)    >>>

Gedichte (1828)    >>>

Der romantische Ödipus (Drama, 1829)    >>>

Harmosan (Ballade, 1830)    >>>

Luca Signorelli (Ballade, 1830)    >>>

Die Abbassiden. Ein Gedicht in neun Gesängen (1830)

Polenlieder (1831)    >>>

Wiegenlied einer polnischen Mutter

Loos des Lyrikers (1832)

Alexius (Ballade, 1832)    >>>

Die Liga von Cambrai (Drama, 1833)    >>>

Geschichten des Königreichs Neapel von 1414 bis 1443 (1833)    >>>

Gedichte (1834)    >>>

Es sehnt sich ewig dieser Geist in's Weite (Sonett 1834)

Nachlaß    >>>    >>>

Tagebücher    >>> 1. Band    >>> 2. Band

Briefe    >>> 2. Band    >>> 3. Band

 

 

Sekundäres

 

August von Platen (Bilddokumente)

August von Platen (Wikipedia)

Die Heine-Platen-Affäre

Quellen/Kolophon