(Foto: Sabine Schmid, Wirtschaftsjunioren Augsburg)
17.05.2022

Zwei neuberufene Professorinnen, eine erfolgreiche Wirtschaftsjuniorin, ein charismatischer Moderator und gut 20 Wirtschaftsjunior:innen (WJ), die gebannt zuhören und später mitdiskutieren: Das gibt es beim Format gP Experts, das nun erstmals in die Präsenz ging. Nach den beiden spannenden Themen der ersten beiden Runden „Datenschätze“ und „Luft- und Raumfahrt“ ging es dieses Mal um die Herausforderungen für Unternehmen aus wirtschaftspsychologischer Sicht. Und davon gibt es in diesen besonderen Zeiten besonders viele.

 

Beeindruckend startete Wirtschaftsjuniorin Sandra Hass, Unternehmerin und Past President der Wirtschaftsjunioren, mit einem Einblick in die vergangenen beiden Pandemiejahre ihres noch jungen Unternehmens „Kinderlachen-Events“. Ein „Quasi-Berufsverbot“, Regelungen, die sich während einer laufenden Veranstaltung plötzlich ändern, das daraus resultierenden Unverständnis der Kund:innen und natürlich einem Team, das zwischen Motivation, Zweifel und Existenzängsten schwankte – das alles gehörte mit dazu. Wie geht man als Führungskraft und Unternehmerin damit um? Wie kommt man aus der Krise wieder heraus? Die Antworten von Sandra Haas waren sehr persönlich und erkenntnisreich für das Publikum.

Sandra Haas und Moderator Kilian Hein
Sandra Haas und Moderator Kilian Hein (Foto: Sabine Schmid, Wirtschaftsjunioren)
 

Die beiden neuberufenen Professorinnen Prof. Dr. Simone Kubowitsch und Prof. Dr. Barbara Eschner griffen die Themen in der Folge aktiv auf und stellten in kurzen Impulsen den aktuellen wissenschaftlichen Stand dazu dar. Dabei ging es nicht um trockene Theorie, sondern um konkrete Anwendungsfälle und Bezüge zu den geschilderten Erfahrungen der Unternehmerin Sandra Haas. 

 

Schwerpunkte waren der „Umgang mit Unsicherheiten“ sowie die „Customer Centricity“ als Erfolgsmodell für Unternehmen. Zunächst stellten sich grundsätzliche Fragen; z. B. was ist Unsicherheit und wie geht man bestmöglich damit um, wenn man in der Verantwortung steht. Schnell wurde klar: Entscheidungen sind unabdingbar, ein „Nicht-Entscheiden“ ist aus Sicht der Wirtschaftspsychologie keine Option, die Erfolg verspricht. Und eine sehr wichtige Botschaft wurde zentriert: am besten intensiv mit dem Team arbeiten, um gemeinsam wieder auf die Erfolgsspur zu kommen. Die Erfahrung zeigt, dass zufriedene Kund:innen immer mit zufriedenen Mitarbeitenden einhergehen bzw. sich  einander bedingen. Aber es wurde auch durchaus kontrovers hinterfragt: Wie weit soll die Fokussierung auf die Kund:innen gehen? Ebenso wurden Fragen zur Skalierung der vorgestellten Modelle gestellt. Wie können kleinere und mittlere Unternehmen vom Wissen und den Modellen der Wissenschaftlerinnen profitieren?

Die beiden Professorinnen luden die anwesenden Unternehmer:innen zu gemeinsamen Transferprojekten ein – durch gemeinsame Praxisprojekte, Praktika der Studierenden im neuen Studiengang Wirtschaftspsychologie oder auch in Form von Abschlussarbeiten können die Unternehmen bei wirtschaftspsychologischen Fragenstellungen unterstützt werden. Auch die Studierenden der Hochschule Augsburg sollen von diesen praxisnahen und anwendungsorientierten Fragestellungen profitieren.

Prof. Dr. Simone Kubowitsch, Sandra Haas und Kilian Heim (v.l.n.r=
Prof. Dr. Simone Kubowitsch (l.) bei ihrem Vortrag (Foto: Sabine Schmid, Wirtschaftsjunioren)
Prof. Dr. Barbara Eschner, Sandra Haas und Kilian Heim (v.l.n.r.)
Prof. Dr. Barbara Eschner (Foto: Sabine Schmid, Wirtschaftsjunioren)
 

Durch die Veranstaltung führte Kilian Hein. Im Anschluss an die Impulse wurde noch im Park der Silbermann-Villa genetzwerkt und es wurden Kontakte geknüpft, ganz im Sinne des Formats gP Experts. Die nächste Runde folgt bestimmt im Herbst 2022.

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