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Die Surfwelle in Augsburg

Realisiert aus Carbon-Recyclingbeton mit Technik-Expertisen der Hochschule Augsburg

 
Bauingenieurwesen HSA_transfer
Gruppenbild - Bild: Matthias Leo
Im Transferprojekt Surfwelle wurden die Expertisen aus Technik und Wassersport gebündelt: Inmitten der Schaltafeln das Team der Hochschule Augsburg und des Vereins Surffreunde Augsburg. Bild: Matthias Leo
01.10.2022 - 31.12.2023

Studiengang

Bauingenieurwesen (B.Eng.)

Projektbeschreibung

Im Stadtzentrum von Augsburg entsteht am Senkelbach südöstlich des Plärrer-Geländes eine künstlich angelegte Surfwelle. Hierzu wird eine vorhandene Sohlschwelle künstlich eingeengt und zu einem Wellenparadies umgestaltet. Auf einer Breite von acht Metern kann somit eine Welle erzeugt werden, auf der Wassersportbegeisterte mit dem Surfbrett, dem Bodyboard oder einem Kajak surfen können.

Initiiert wurde die Surfwelle von Wassersportbegeisterten Augsburgs. In der Konstruktionsphase mit an Bord sind ebenso Studierende der Fachrichtung Bauingenieurwesen der Hochschule Augsburg. Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel, Experte für Carbonbeton an der Fakultät für Architektur und Bauwesen, unterstützen sie seit dem Wintersemester 2022/23 den Verein Surffreunde Augsburg e. V. bei der Realisierung der künstlichen Flusswelle.

Finanziell gefördert wird das Projekt Surfwelle Augsburg durch Mittel des Freistaates Bayern, der Stadt Augsburg und Augsburger Bürger:innen. Im Rahmen ihrer Transferarbeit unterstützte die Hochschule Augsburg die Fertigstellung der Carbonbeton-Konstruktion durch HSA_transfer – die Agentur für kooperative Hochschulprojekte gefördert durch die Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule”. Ebenso beteiligt waren Planungs- und Baufirmen aus der Region.

Im Innern der Surfwelle: Carbon-Recyclingbeton

 
Die Carbonbewehrung
Der Recyclingbeton
 

Herzstück der Anlage ist eine Konstruktion, die sich unter Wasser befinden wird, um die Surfwelle zu erzeugen. Das Besondere an der Bauweise ist, dass die Technik-Expert:innen der Hochschule Augsburg die Bauteile für die Surfwelle nicht aus Stahlbeton sondern aus Recyclingbeton mit Carbonbewehrung konstruiert haben. Dabei kommt eine zu 100 Prozent recycelte Gesteinskörnung und damit ein sogenannter zirkulärer Baustoff zum Einsatz.

Bei der Herstellung von Beton gibt es seit einigen Jahren die Alternative, das mattenartige Gelege – die sogenannte Bewehrung – nicht aus Stahl, sondern aus Kohlenstofffasern wie Carbon zu fertigen. Eine Carbonbewehrung ist rostfrei und etwa sechs Mal tragfähiger als Stahl, dadurch können filigranere Betonelemente hergestellt werden, was im Vergleich zu Stahlbeton zu einer deutlich besseren CO2-Bilanz führt.

Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel: „Dank Carbonbeton war es möglich, die geschwungene Form der Surfwelle zu erstellen. Mit herkömmlicher Stahlbewehrung ist das so nur schwer umsetzbar, da sich Stahl im Vergleich zu Carbon nur schwer formen lässt”.

Mit der zu 100 Prozent recycelten Gesteinskörnung kommt ein sogenannter zirkulärer Baustoff zum Einsatz. „Zudem machen wir aus Bauschutt, der heutzutage in der Regel in großen Mengen immer noch auf der Deponie landet, eine neue Surfwelle, die langlebig und klimafreundlich ist. Das Projekt zeigt, dass die von uns eingesetzte Kombination aus Carbonbewehrung und Recyclingbeton funktioniert. Für die Bauwelt ist das zukunftsweisend”, ergänzt Rempel.

Die Projektphasen

 

Für die Surfwelle haben Studierende des Bachelorstudiengangs Bauingenieurwesen unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel folgende Planungs- und Konstruktionsleistungen im Wintersemester 2022/23 erbracht:

  • Neben den statischen Berechnungen, die in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Demuth + Schön aus Augsburg erfolgten, wurde für den Recyclingbeton eine neue Rezeptur entwickelt.
  • Parallel dazu entwarf und baute eine Gruppe von Studierenden die gekrümmte Betonschalung. Hierfür wurde die Carbonbewehrung, die die Firma Albani Group zur Verfügung stellte, zurechtgeschnitten, in Form gebracht und anschließend als Bewehrungskorb zusammengebunden. Dieser konnte anschließend in der Schalung millimetergenau positioniert werden, bevor zum Schluss der Recyclingbeton eingefüllt wurde.
  • In Kooperation mit der Firma Lauter Beton wurden im Dezember 2022 mehrere Fertigteile von den Studierenden im Betonwerk Lauter produziert. Dazu zählen gekrümmte und gerade Bauteile, die als Wände, Surfwelle und Rampen fungieren. Lauter Beton stellte neben dem Beton auch die hochmoderne Umlauf-Fertigungsanlage in Bobingen zur Verfügung.
  • Anfang März 2023 fand im Betonwerk Lauter ein Pressetermin statt, s. Presseinformation.
  • Die Betonfertigteile werden in der ersten Bauphase voraussichtlich im April 2023 im Senkelbach zusammengesetzt.

Einblicke in die Projektarbeit

 
 

Die Betonagearbeiten im Dezember 2022

 
Surfwelle: Herstellung der Betonschalung
Herstellung der Bewehrungskörbe anhand der Surfwellenform
Betonage der gekrümmten Surfwelle
Kontrolle der Abmessungen
Fertige Schalung der Surfwelle
Betonage der 8 Meter langen Wand
 

Im Betonwerk Lauter in Bobingen wurden die Fertigteile aus Carbon-Recyclingbeton für die Surfwelle produziert. Die Studierenden waren dabei eng eingebunden und konnten sehr viel Praxiserfahrung sammeln. Ebenso arbeiteten auch Alumni der Hochschule Augsburg mit.

Bilder: Matthias Leo

Pressetermin im Betonwerk Lauter am 02.03.2023

 
Pressetermin: Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel erläutert die Baumaterialien Carbon-Recyclingbeton der Surfwelle
Die „Surfwelle“ steht auf dem Hof der Fima Lauter zum Einbau bereit. Von links: Maximilian Lauter von Lauter Beton, Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel von der Hochschule Augsburg und Amelie Demuth vom Ingenieurbüro DEMUTH+SCHÖN.
„Alte Betonteile wurden zermahlen und dann in der Surfwelle als Recyclingbeton wiederverwendet," erläutert Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel.
Einblick in das Innere der Surfwelle: Recyclingbeton (links) und Carbon (rechts)
In der Produktionshalle der Firma Lauter
Das Carbon-Recyclingbetonteil der Surfwelle
Die "Surfwelle" besteht aus Fertigteilen: gewschungene und "Rampen". Hier im Bild 1/3 der Rampenkonstruktion.
Carbon – ein extrem formbarer und sehr leichter Baustoff
Im Innern Carbon, umhüllt von Recyclingbeton
Die "Wände" der Surfwelle –  bereit zum Einbau
 

Im Betonwerk Lauter in Bobingen fand am 02.03.2023 ein Pressetermin statt. Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel von der Hochschule Augsburg erläuterte gemeinsam mit Maximilian Lauter von Lauter Beton und Amelie Demuth vom Ingenieurbüro DEMUTH+SCHÖN den Konstruktions- und Fertigungsprozess der Carbon-Recyclingbeton-Fertigteile für die Surfwelle in Augsburg.

Weitere Informationen:

Bilder: Jessica Hövelborn

Adresse / Location

 
Planauschnitt: Senkelbach in Augsburg. Bild: Surffreunde Augsburg e.V.
Planauschnitt: Senkelbach in Augsburg.
Bild: Surffreunde Augsburg e.V.

Die Surfwelle befindet sich am Senkelbach im Stadtzentrum von Augsburg und ermöglicht:

  • Surfen,
  • Kajakfahren,
  • Bodyboarden und
  • Wakeboarden.
 

Die Surfwelle verfügt über Sicherheitsmaßnahmen wie z.B. Prallschutzzonen und Auffangvorrichtungen. Anfänger:innen können eine Hilfestellungsvorrichtung nutzen. Für Fortgeschrittene und Profis lässt sich die Surfwelle individuell an die jeweiligen gewünschten Schwierigkeitsgrade anpassen. Außerhalb der Betriebszeiten wird die Welle abgeflacht und damit „unsurfbar”.

Im Modell: Surfwelle Augsburg Bild: Surffreunde Augsburg e.V.
Im Modell: Surfwelle Augsburg
Bild: Surffreunde Augsburg e.V.

Pressespiegel

 
 
 
Logo a.tv

Surferwelle in Augsburg nimmt Form an

Vor 8 Jahren begann das Projekt Surfwelle in Augsburg. Erst musste eine Baugenehmigung her, dann Fördermittel beantragt werden. Anschließend ging es an die Konstruktion der Welle, denn die lässt sich nicht so einfach erzeugen. Dafür musste extra ein neues Bauteil entwickelt werden, das im April in den Bach eingesetzt werden soll. Die Herstellung der Konstruktion ist jetzt fast abgeschlossen. Trotzdem fehlen dem Verein der Surffreunde Augsburg noch finanzielle Mittel.

Beitrag von: Rebecca Reiter

a.tv Aktuell, 03.03.2023, 17:57 Uhr, Beitragslänge: 02:55 Minuten

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Logo Radio Fantasy

Augsburger Surfwelle ist gut für die Umwelt - Baustoff hat gute CO2-Bilanz

München hat schon eine, Augsburg bekommt jetzt auch eine: Die Surfwelle am Senkelbach gleich beim Plärrer. Spannend dabei ist, dass um die Welle zu erzeugen, eine Konstruktion unter Wasser verbaut wird, die aus Recyclingbeton mit einer Carbonbewehrung hergestellt wird. Das ist ein nachhaltiger Baustoff mit guter CO2-Bilanz. Auf dem Wellenparadies mit einer Breite von acht Metern können Wassersportler mit dem Sufbrett, einem Bodyboard oder einem Kajak surfen. Die Arbeiten für die Surfwelle sollen im April losgehen.

Beitrag von: Markus Heffner

Radio Fantasy, 02.03.2023

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Surfwelle in Augsburg: Bau soll im April beginnen

Bald beginnt der Bau der Surfwelle in Augsburg: Die Betonteile für die Rampe im Senkelbach sind bereits gegossen. Der Surfbetrieb soll nach einer Testphase schrittweise losgehen.

Artikel von: Stefan Krog

Augsburger Allgemeine Zeitung, 02.03.2023

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Logo Hallo Augsburg

Bauarbeiten für Surfwelle in Augsburg sollen bald starten

Sie war lange in Planung und wird jetzt endlich Realität: Ende April sollen offiziell die Bauarbeiten für die Augsburger Surfwelle beginnen. Dafür entwickelten Studierende gemeinsam mit dem Verein Surffreunde Augsburg das richtige Baumaterial.

Artikel von: Fiona Wiedemann

Hallo Augsburg, 28.02.2023

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Transfer wirkt

 

Gemeinsam innovative Lösungen für Zukunftsthemen zu entwickeln ist ganz im Sinne des Transferverständnisses der Hochschule Augsburg. Dies kommt im Transferprojekt „Surfwelle” zum Ausdruck: Zusammen mit Studierenden und Lehrenden der Fachrichtung Bauingenieurwesen, Planungs- und Baufirmen sowie Mitgliedern des Vereins Surffreunde Augsburg e. V. werden in diesem Transferprojekt die Expertisen aus Technik und Wassersport zur Realisierung einer künstlichen Flusswelle gebündelt. Das gemeinsame Ziel fest im Blick: Eine Surfwelle zu konstruieren, die durch die natürliche Wasserkraft vollkommen klimaneutral, d.h. ohne CO2-Emissionen in Betrieb gehen kann und aus Carbon-Recyclingbeton-Bauteilen gefertigt ist mit maximaler Rücksicht auf Ressourcenschutz und Nachhaltigkeit.

Das Transferprojekt „Surfwelle” wird begleitet von HSA_transfer – der Agentur für kooperative Hochschulprojekte der Hochschule Augsburg im Rahmen der Bund-Länder-Förderinitiative „Innovative Hochschule”. Dadurch hat die Hochschule Augsburg die Chance erhalten, im gemeinsamen Austausch mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft ihre Transferaktivitäten weiter auszugestalten und ihr Transferprofil zu stärken.

Weitere Informationen:

Wir danken für die freundliche Unterstützung

 

Albani Group GmbH & Co. KG

Augsburg

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DEMUTH + SCHÖN

Beratende Ingenieure PartG mbB

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Lauter Sand Kies Beton GmbH & Co. KG

Haunstetter Straße 5

86399 Bobingen

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Partner

 

Interne Partner

Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel

Architektur und Bauwesen

Telefon: 

+49 821 5586-3637

Fax:

+49 821 5586-3110

Externer Partner

Surffreunde Augsburg e.V.

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