Leitgedanke
Wirkliches Neuland in einer Wissenschaft kann wohl nur gewonnen werden,
wenn man an einer entscheidenden Stelle bereit ist,
den Grund zu verlassen, auf dem die bisherige Wissenschaft ruht,
und gewissermaßen ins Leere zu springen.
- Werner Heisenberg -
Arbeitsgebiete

Das Team um Prof. Dr.-Ing. Michael Finkel arbeitet primär auf dem Gebiet der Integration von dezentralen Erzeugungsanlagen ins Verteilnetz und gestaltet somit die Energiewende aktiv mit. In diesem Kontext sind wir auf den unterschiedlichsten Ebenen aktiv: So führen wir Versuche und Simulationen im Labor für Hochspannungstechnik durch und begleiten unsere externen und internen Partner in der gewünschten fachlichen Tiefe - vom Beratungsgespräch über kleinere Forschungsprojekte bis hin zu kompletten Dissertationen. Unser Motto lautet: Herausforderungen sind unser Antrieb!
Forschungsprojekte
E-Motion-to-Grid (01.11.2019 - 31.10.2022)
Ziel des Projekts:
Das Projekt E-Motion-to-Grid erarbeitet Lösungskonzepte für die Integration von Ladeinfrastruktur in urbane Verteilnetze, um die Herausforderungen der Elektrifizierung des Verkehrs zu bewältigen. Um bedarfsorientierten Netzausbau sicherzustellen, wird durch Messungen eine belastbare Planungsgrundlage in Form von Standardladeprofilen geschaffen. Die zukünftigen Anforderungen an Ladeinfrastruktur werden in unterschiedlichen Szenarien ermittelt und jeweils optimale Netzverstärkungsmaßnahmen identifiziert. Dabei wird auch die Zwischenspeicherung großer Leistungsspitzen durch stationäre Batteriespeicher eingehend betrachtet. Um die Repräsentativität der Ergebnisse sicherzustellen, werden in Experten-Workshops die Sichtweisen anderer Akteure der Energiewirtschaft und Netzbetreiber berücksichtigt. Dies ermöglicht eine standortunabhängige Übertragbarkeit mithilfe des Simulationsmodells. Das Forschungsvorhaben zielt somit auf eine ganzheitliche und praxisnahe Strategie zur Konzeptionierung, Umsetzung, Validierung und Verallgemeinerbarkeit der Netzintegration der Elektromobilität in städtische Verteilnetze ab.
Ansprechpartner | |
Telefon: | +49 821 5586-3634 |
Fax: | +49 821 5586-3360 |
Zentrale Forschungsthemen:
- Messungen in Mittel- und Niederspannungsnetzen mit Hilfe von Netzanalysatoren
- Erstellung eines Simulationsmodells
- Zukunftstrends in den Bereichen Elektromobiltät und Power to Heat
- Netzintegration von dezentralen Erzeugungsanlagen und der Elektromobiltät
- Ableiten von Handlungsempfehlungen für Verteilnetzbetreiber
Mögliche Arbeitsgebiete für Abschlussarbeiten, Seminararbeiten und Tätigkeiten als studentische Hilfskraft:
- Mitwirkung bei der Entwicklung eines Simulationstools (Simulationsumgebung: DIgSILENT PowerFactory; MATLAB)
- Mithilfe bei der Auswertung von Simulations- und Messergebnissen
- Entwicklung von Zukunftsszenarien für urbane Verteinetze
- Weitere Aufgabenstellungen auf Anfrage
Projektpartner:
- SWM Infrastruktur GmbH & Co. KG, München
- TU München, Professur für Elektrische Energieversorgungsnetze, München
- Hochschule Augsburg, Professur für Hochspannungs- und Anlagentechnik, Augsburg
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt E-Motion-to-Grid:
Next M-Grid (01.09.2017 - 31.03.2019)
Ziel des Projekts:
Durch die Energiewende sind städtische Verteilnetzbetreiber in den nächsten Jahren mit immensen Herausforderungen konfrontiert. So werden vermehrt neue elektrische Verbraucher (z. B. flächendeckende Versorgung mit Elektroladestationen für E-Mobilität, Batteriespeicher, Wärmepumpen für Niedrigenergiehäuser) ans Verteilnetz anzuschließen sein, sich die Verbrauchsstruktur ändern (z. B. durch Eigenverbrauch des mit PV-Anlagen selbst erzeugten Stroms) aber auch eine vermehrte Nutzung von Erzeugungsanlagen zur Bereitstellung von Regelenergie (virtuelle Kraftwerke und Lastmanagement) zu verzeichnen sein. Diese neuen Anforderungen müssen zukünftig bei der Konzeption städtischer Verteilnetze berücksichtigt werden. Die in ländlichen Verteilnetzen eingesetzten innovativen Planungs-/Betriebskonzepte und intelligenten Technologien können im Stadtnetz nur bedingt verwendet werden, da diese primär auf das NS-Netz abzielen. Im Stadtnetz findet die Energiewende aber primär im MS-Netz und auf der Verbraucherseite statt.
Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Ermittlung der Herausforderungen, die aus der Energiewende spezifisch für städtische Verteilnetze entstehen.

Ansprechpartner | |
Telefon: | +49 821 5586-3634 |
Fax: | +49 821 5586-3360 |
Projektpartner:
- SWM Infrastruktur GmbH & Co. KG, München
- Hochschule Augsburg, Professur für Hochspannungs- und Anlagentechnik, Augsburg
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt Next M-Grid:
Erweiterung von MS-/NS-Netzmodellen im Asset Management eines Verteilnetzbetreibers (01.10.2019 - 31.09.2020)
Zentrale Forschungsthemen:
Auswertung und Aggregation vorhandener Daten aus unterschiedlichen internen und externen Quellsystemen als Input für die Erweiterung von MS/NS-Netzmodellen
Erstellung von Auswertungsverfahren zur Nutzung im Asset Management
Unterstützung der Vorbereitungsarbeiten für ein Forschungsprojekt im Bereich Datenanalyse und Datenschnittstellen
Ansprechpartner | |
Telefon: | +49 821 5586-3596 |
Fax: | +49 821 5586-3360 |
Zielnetzplanung (01.03.2020 - 28.02.2021)
Ziel des Projekts:
Das 110-kV-Netz eines städtischen Netzbetreibers soll mit einem "grüne Wiese"-Ansatz komplett neu geplant werden. Das heißt, dass alle Umspannwerksstandorte (UW) fixiert sind und die Leitungen zwischen den UWs komplett neu geplant werden können. Ziel ist es Netze zu finden die eine größere, maximal versorgbare Leistung (unter Berücksichtigung von Randparametern wie Versorgungssicherheit und Flexibilität in der Netzführung) aufweisen als das aktuell existierende Netz.

Ansprechpartner | |
Telefon: | +49 821 5586-3639 |
Fax: | +49 821 5586-3360 |
LINDA - Lokale Inselnetzversorgung und beschleunigter Netzwiederaufbau mit dezentralen Erzeugungsanlagen bei großflächigen Stromausfällen (01.08.2015 - 31.07.2018)
Ziel des Projekts:
Im Forschungsprojekt LINDA wurde ein allgemeines Konzept entwickelt, welches einen stabilen Inselnetzbetrieb mit Hilfe von Einspeisung aus dezentralen Erzeugungsanlagen im Falle eines langandauernden, großflächigen Stromausfalles ermöglicht. Durch den Einsatz dezentraler Energieversorgungsanlagen (Wasserkraft, Wind, Biomasse, PV) in Inselnetzen kann insbesondere für sensible Verbraucher ein deutlich verbessertes Versorgungsniveau erreicht werden. [weitere Infos unter]
In den Nachfolgeprojekten soll dieses Konzept weiterentwickelt werden, um so den Personenaufwand zum Schwarzstart eines Kraftwerks und zum Aufbau eines Inselnetzes zu reduzieren. In LINDA stand vor allem das Wirkleistungsmanagement im Fokus der Untersuchungen. Daher soll nun vermehrt auch das Blindleistungsmanagement sowie die Spannungshaltung genauer betrachtet werden. Mit den Folgeprojekten soll eine breitere Datenbasis hinsichtlich unterschiedlicher Erzeugungs- und Laststrukturen geschaffen werden, um Simulationsmodelle zu erstellen, bzw. zu erweitern. Außerdem wird ein Tool zur Unterstützung des Betriebsführungspersonals zur Abschätzung kritischer Systemzustände entwickelt. Die Eignung der Lösungsansätze wird wiederum in verschiedenen Feldversuchen untersucht. Dadurch können die entwickelten Lösungsansätze schon im Projekt getestet und für den realen Einsatz optimiert werden, denn „Inselnetzkonzepte ohne sich wiederholende „scharfe“ Versuche (zumindest in Teilen) werden nicht funktionieren – Unsere Systeme/Einflüsse im Verteilnetz sind zu komplex!“.
Auszeichnungen
- Bayerischer Energiepreis 2018, Kategorie 3: Energieerzeugung - Strom, Wärme
- ISGAN Award, Award of Excellence, Honorable Mention | 2019, Vancouver
Abschlussbericht
Fernsehbeiträge
Ansprechpartner | |
Telefon: | +49 821 5586-3639 |
Fax: | +49 821 5586-3360 |
Zentrale Forschungsthemen im Projekt LINDA:
- Konzeption und Betriebsführung von Inselnetzen
- Erstellung eines Simulationsmodells
- Integration in das übergeordnete Netz
- Weiterentwicklung der Betriebsanlagen
- Entwicklung eines Lastmanagement-Konzepts
- Planung und Durchführung von Feldversuche
Mögliche Arbeitsgebiete für Abschlussarbeiten, Seminararbeiten und Tätigkeiten als studentische Hilfskraft:
- Betriebswirtschaftliche Betrachtung von Stromerzeugern in Inselnetzen
- Modellerweiterung von Stromerzeugern in Power Factory
- Laboraufbau eines Inselnetzes
LINDA Projektpartner:
- Bayerische Elektrizitätswerke GmbH, Augsburg
- Hochschule Augsburg, Augsburg
- LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg
- marquis Automatisierungstechnik GmbH, Herbrechtingen
- MTU Onsite Energy, Augsburg
- PSI AG, Aschaffenburg
- Stellba Hydro GmbH & Co. KG, Herbrechtingen
- TU München
- gefördert durch BMWi
Veranstaltungen/Tagungen:
- Cluster-Forum: Stromausfall - Versorgungssicherheit im Inselnetzbetrieb mit dezentraler Einspeisung; November 2017; Programm der Fachtagung: Flyer Cluster-Forum
- LINDA: Local Island Power Supply with Distributed Generation Systems in Case of Large-Scale Blackouts - Concept, Field tests, Lessons Learned; IEC SC8B Spring Meeting, Technical tour, Augsburg, 24.05.2019
- Konzept für eine lokale Inselnetzversorgung mit dezentralen Erzeugungsanlagen bei großflächigen Stromausfällen, HS Augsburg, Besuch IEEE Joint IAS/PELS/IES German Chapter, 23.03.2018