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Soziale Entwicklung fördern, Benachteiligungen abbauen und Bildungschancen gestalten

Kooperation von Jugendhilfe und Schule

 
Die Studierenden des Seminars „Soziale Arbeit und Schule“ mit den Gästen des Frère-Roger-Kinderzentrums / Anita Maile-Pflughaupt
03.12.2019
Hochschule Augsburg

Verschiedenste Modelle der Kooperation zwischen den Systemen Schule und Jugendhilfe stehen in diesem Semester im Mittelpunkt des Seminars „Soziale Arbeit und Schule. Zwischen Profession und Laienspiel?“ im Studiengang Soziale Arbeit an der Hochschule Augsburg. Unter der Leitung von Prof. Anita Maile Pflughaupt beschäftigen sich Studierende des 3. Semesters auch mit den Angeboten an Schulen des Frère-Roger-Kinderzentrums Augsburg. 

 

Der Konsens über die Notwendigkeit einer verstetigten und professionellen Kooperation beider Systeme in Bildungs- und Erziehungsfragen war wohl noch nie so groß wie gegenwärtig. Eine gemeinsame Aufgabe ist es, deren historisch gewachsene Arbeitsteilung konzeptionell in eine systematische Zusammenarbeit zu überführen. Dabei sind die Formen dieser Kooperation der Jugendhilfe und Schule vielfältig.

Über diese unterschiedlichen Angebote und Maßnahmen der Jugendhilfe an, in und mit der Schule diskutierten die Studierenden nun in einem gemeinsamen Seminar mit VertreterInnen des Frère-Roger-Kinderzentrums Augsburg. Dabei stellte die Leiterin der Ambulanten Angebote und Hilfen Verena Nittmann fest: „Kinder und Jugendliche verbringen zunehmend mehr Zeit in der Schule. Deshalb gehen wir mit unseren MitarbeiterInnen und Angeboten vor Ort.“

Dabei richten sich die Maßnahmen an den Bedarfen der Kinder, Jugendlichen und deren Familien aus. „In der Jugendarbeit an der Schule wollen wir alle Schülerinnen und Schüler erreichen. Wir knüpfen an deren Interessen an, wollen sie zur Selbstbestimmung und gesellschaftlichen Mitverantwortung befähigen“ erklärte Simon Bühler, der die Koordination für Angebote an Schulen innehat. Ergänzend dazu agiert die Jugendsozialarbeit an Schulen dort, wo junge Menschen einen besonderen Unterstützungsbedarf in ihrer schulischen, beruflichen oder sozialen Integration aufweisen. Die Jugendsozialarbeiterin an der Christophorus Schule, Barbara Schmaus ergänzte: „Die Einzelfallarbeit mit Schülerinnen und Schülern, sozialpädagogische Gruppenarbeit und die Zusammenarbeit mit Eltern steht hier im Vordergrund.“

Den Beruf „SchulsozialarbeiterIn“ gilt es weiter zu etablieren. Prof. Maile-Pflughaupt sprach sich dafür aus, Schulsozialarbeit als originäres Arbeitsfeld der Jugendhilfe an allen Schulen zu verankern. Dabei würden beide als gleichberechtigte Partnerinnen agieren. Die konzeptionelle Verankerung im Sozialraum und die Beteiligung an der kommunalen Jugendhilfe- und Bildungsplanung gehöre dabei zum Arbeitsauftrag der Schulsozialarbeit.

Resümierend stellten die Studierenden fest: „Schulsozialarbeit kann vieles leisten. Ihre Unterstützung für Schülerinnen und Schüler ist notwendig, um deren Bildungs- und Teilhabechancen mitzugestalten.“ Weiter merken die Studierenden kritisch an: „Was uns konzeptionell fehlt ist der Anspruch der Schulsozialarbeit zur Reformierung oder gar Sozialpädagogisierung der Schule.“