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10 Jahre erfolgreiche Entwicklung

 

Das TTZ Flexible Automation der Hochschule Augsburg in Nördlingen verfolgt konsequent und erfolgreich seinen Weg, ein kompetenter Transferpartner für angewandte Forschung und Entwicklung für die Region zu sein. Die Entwicklung der letzten 10 Jahre macht deutlich, dass sich das Engagement von Wirtschaft und Politik, das der 10-jährigen Geschichte zugrunde liegt, für die Region gelohnt hat.

Finanzielle Grundausstattung durch den Freistaat Bayern

Anschubphase 2011- 2016

Ausgangspunkt für den Aufbau des TTZ am Standort Nördlingen war die Zuwendung von 1,5 Millionen Euro aus Mitteln der Initiative Aufbruch Bayern im Jahr 2011. Die Förderung hatte zwei entscheidende Vorbedingungen: (1) Es gab bereits eine langjährige Kooperation der Hochschule Augsburg mit dem Landkreis Donau-Ries und der Stadt Nördlingen. (2) Es gab eine nachdrückliche Unterstützung des Vorhabens durch regionale Unternehmen und Banken, Verbände und Institutionen. In der Stifterinitiative „DON-II“ finanzierten sie 1,5 Stiftungsprofessuren über sechs Jahre für den Aufbau des Standorts.

Konsolidierungsphase 2016 – 2019

Die Anschubphase endete 2016 mit einer Überprüfung durch ein unabhängiges Institut im Auftrag des Freistaats Bayern. Geprüft wurde, ob das TTZ die gesetzten Ziele und die geforderten Standards erfüllt hat. Diese Evaluation war erfolgreich. Deswegen sagte das zuständigen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst eine jährliche Unterstützung von 300.000€ für die folgenden drei Jahre zu. Das Ende dieser Phase markierte eine zweite Evaluation, die ebenfalls erfolgreich war.

Dauerhafte Grundfinanzierung ab 2020 und Erweiterungsfinanzierung bis 2023

Die erfolgreiche Entwicklung des TTZ wurde mit der Evaluation im Januar 2020 bestätigt. Daraus resultiert die dauerhafte Zuweisung einer Grundfinanzierung in Höhe von 300.000 € pro Jahr. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Hightech Agenda 2,1 Millionen Euro für die Erweiterung des TTZ bis Ende 2023 zugesagt.

Drittmittelfinanzierung durch Projekte

Das TTZ Nördlingen hat in seiner 10jährigen Entwicklungsgeschichte Drittmitteleinnahmen aus öffentlicher Forschungsförderung und industrieller Auftragsforschung erzielt.

In der Aufbauphase wurden mit den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekten „RiskViz“ und „PCNSec“ zwei langjährige Vorhaben aus dem Bereich der IT-Security durchgeführt. Die Entwicklung eines universell einsetzbaren Scheibenmasters für die Fertigungskontrolle von Headup-Displays markierte den Beginn einer mehrjährigen Industriekooperation mit dem Stifterunternehmen Valeo Schalter und Sensoren GmbH in Wemding.

In der Konsolidierungsphase wurde 2017 das bislang volumenstärkste Projekt gestartet. „SynDiQuAss“ wurde vom BMBF und dem Europäischen Sozialfonds kofinanziert. Das Konsortium des Förderprojekts besteht aus überwiegend regionalen kleinen und mittelständischen Unternehmen. Entwickelt wurde ein Vorgehensmodell zur Integration von digitalen Assistenzsystemen an Montagearbeitsplätzen. Die Ergebnisse dieses Projekts werden durch die Schaffung eines eigenen Forschungsschwerpunkts am TTZ Nördlingen langfristig weitergeführt.

Daneben werden aktuell und zukünftig eine größere Anzahl von Forschungsprojekten bearbeitet, die vom Bayerischen Wirtschaftsministerium gefördert werden. Beispielhaft für die Konsolidierungsphase steht das Projekt „ProLogCloud“, das ein Cloud-basiertes Planungs- und Steuerungssystem für die flexible Prozesslogistik mit fahrerlosen Transportsystemen zum Ziel hat.

Mit neuen Projekten startet das TTZ Nördlingen in die nächste Dekade. Im Projekt „KIraF“ werden seit Anfang September robuste, KI-basierte Verfahren für robotergestützte Fügeprozesse untersucht werden. „round&fast“ entwickelt eine hochdynamische Umsetzvorrichtung aus drehbar gelagerten Pickern. Zudem sorgen Transferprojekte mit anderen Branchen wie dem Baugewerbe dafür, dass technologische Innovationen aus dem Produktionsbereich ein breiteres Anwendungsspektrum finden. Die Projekte adressieren u. A. das Problem der Knappheit bezahlbaren Wohnraums.

Innovationen fürs Ries

Nach 10 Jahren hat sich das TTZ Nördlingen somit als Institution für Forschungs- und Wissenstransfer in der Region Donau-Ries fest etabliert. Über 20 Kooperationspartner aus dem Landkreis und weitere knapp 20 überregionale Partner bilden die Diversität des TTZ ab. Das durchschnittliche Drittmittelvolumen liegt bei ca. 500.000 € pro Jahr aus öffentlichen Forschungsprojekten sowie ca. 50.000 € pro Jahr aus direkt finanzierten Industrieprojekten.

Gefragte Persönlichkeiten fürs Ries

Im Oktober 2021 arbeiteten 11 wissenschaftliche Mitarbeiter:innen am TTZ in Nördlingen. Vier sind Studierende des forschungsorientierten Studiengangs Master of Applied Research, drei sind wissenschaftliche Projektmitarbeiter:innen und vier bereiten sich auf ihre Promotion vor. Sie entwickeln in den Forschungsschwerpunkten „Prozessentwicklung für die Industrie 4.0“, „Innovative Assistenzsysteme und industrielle Robotik“ und „Digitale Produktionszwillinge“ neuartige Lösungen für die flexible Automation der Zukunft. Unterstützt werden sie von drei Mitarbeiter:innen, die das strategische Projektmanagement, die Teamassistenz und die technische Betreuung der Laboreinrichtung übernehmen.

Zusätzlich zur wissenschaftlichen Leitung wird im Rahmen der Erweiterung des TTZ Nördlingen gerade eine zweite Forschungsprofessur zum Thema „KI-Systeme für die Produktion“ ausgeschrieben.

Bis Ende 2023 soll ein breites Angebot technologischer Dienstleistungen entstehen, das von produktionstechnischen Demonstratoren bis zu Entwicklungsdienstleistungen wie der sicheren Integration von fahrerlosen Transportsystemen in bestehende Produktions-umgebungen reicht, um so nachhaltig den regionalen Produktionsstandort zu sichern.

Zeitstrahl Entwicklung TTZ