Dabei war das erstmal einfacher gesagt als getan. Insbesondere die Wohnungssuche hat sich als besonders zeitintensiv und nervenaufreibend herausgestellt, da wir uns entschieden hatten, eine private Wohnung zu mieten. Erst zwei Wochen vor unserer Abreise haben wir eine Wohnung gefunden und haben auch gleich die irische Herzlichkeit dabei kennenlernen können. Unsere Vermieterin vermietete uns nicht nur die Wohnung, sondern gab uns auch umfassende Angaben zu nächstgelegenen Kindertagesstätten und Kinderärzten, stellte uns einige Kindermöbel zur Verfügung, und war auch bei sonstigen Konsultationen immer hilfsbereit zur Stelle.
Dieselbe Erfahrung haben wir auch mit der Universität gemacht. Zwar konnten sie uns bei der Wohnungssuche nicht helfen und Kinder sind auch eher weniger auf dem Campus erwünscht, jedoch gibt es sehr viele Eltern auf dem Campus, mit denen wir uns über das Studentenwerk schon vorab in Verbindung setzen konnten und die uns einen Einblick in das Campusleben gegeben haben.
Trotz der Vorfreude auf unsere Zeit in Irland und der ganzen Vorbereitung schwirrten schon ein paar Zweifel in unseren Köpfen umher. Wird alles klappen? Wird es unserem Sohn gefallen? Wird es schwer für ihn plötzlich aus der gewohnten Umgebung mit Familie und Kindergarten gerissen zu werden? Aber an diesem Punkt können wir jetzt nur auf das Beste hoffen.
Mit der gefunden Wohnung und dem Eindruck, was uns erwartete, verschwand dann auch unsere Nervosität. Als es dann so weit war, bin ich mit dem Auto hochgefahren, während mein Partner mit unserem Sohn mit dem Flugzeug anreiste. Wir brauchten das Auto, da unsere Wohnung außerhalb von Waterford war (25 km) und wir dadurch viel einfacher Ausflüge planen und machen konnten. Die Anreise mit dem Auto dauerte drei Tage, wobei ein Tag als Zwischenstopp in Frankreich diente. Ich fuhr mit der Fähre direkt von Frankreich nach Irland. Da die Fähre nachts ablegte, war die Fährfahrt überraschend angenehm und ich bin direkt am nächsten Morgen in Irland angekommen.
Irland empfing uns mit warmen Sonnenstrahlen und leuchtendem Grün. Da wir schon vor Beginn des Semesters angereist sind und die Orientierungswoche für Internationale Studenten aufgrund von Corona online stattfand, nutzen wir noch die Zeit um uns mit dem Land vertraut zu machen. Wir besuchten den Killarney Nationalpark, fuhren ein Stück des „Wild Atlantic Way“ und radelten den Waterford Greenway. Irland verzauberte uns dabei vom ersten Moment an. Die kleinen Straßen gesäumt von Mauern und Grün, die Berge, die Klippen, die Strände, die Seen und das überraschend warme Wetter ermöglichten einen wunderbaren Einstieg in das Semester.
Nach eineinhalb Jahren Online Vorlesungen und Praktikum war es dann schon mal wieder schön auf einem Campus zu stehen und dort Vorlesungen zu haben. Die ersten zwei Wochen waren damit gefüllt, Vorlesungen auszuprobieren und meinen Stundenplan zu erstellen. Da ich sowohl Wirtschafts- als auch technische Vorlesungen belegt hatte, überschnitten sich viele Kurse und ich musste einige ersetzen. Das stellte jedoch kein Problem dar und schon bald hatte ich dann meinen festen Stundenplan erstellt. In allen Vorlesungen hatte ich Hausarbeiten abzugeben, deren Termine größtenteils schon zum Semesterbeginn feststanden. Nur in zwei Vorlesungen war zusätzlich eine Prüfung vorgesehen.
Mit so einem guten Start sind wir jetzt mal gespannt, wie das Auslandssemester weitergehen wird und was wir von Irland noch so entdecken werden.
Bei Fragen zum Auslandssemester in Waterford steht Hannah Ender unter [Bitte aktivieren Sie Javascript] gerne zur Verfügung.
Wir sind schon fast erschrocken, dass schon die Hälfte des Auslandssemesters vorbei ist. Unsere Reiseliste ist noch gut gefüllt, der Geburtstag unseres Sohnes steht bevor und die Prüfungen und finalen Abgaben sowie das Ende dieser wundervollen Zei...