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Benvinguts a Barcelona

Jacqueline Walter schildert ihre ersten Eindrücke aus der katalanischen Metropole

 
Los Castells, Barcelona
22.03.2023
Barcelona, Spanien

Buntes Mosaik, riesen große Palmen, unzählige Restaurants, Orangenbäume überall, plötzlich auftauchende Akrobaten auf großen Plätzen, vorbeirauschende Geschäftsleute, Schrottsammler:innen mit Einkaufswägen, Taschendieb:innen, Spanisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Berge, Strand, Metro, unzählige Minisupermärkte und ganzjährig braungebrannte Menschen. Das und viel mehr ist Barcelona. Ich bin Jacqueline Walter und studiere im sechsten Semester Kommunikationsdesign an der Fakultät für Gestaltung der Technischen Hochschule Augsburg. Das Sommersemester 2023 verbringe ich an der Llotja Escola d’Art i Disseny in Barcelona. 

 

Gerade war ich noch im kleinen Augsburg mit minus zehn Grad und zwei Stunden später finde ich mich in einer absoluten Megametropole mit plus zehn Grad wieder. Wie es sich einer guten Metropole gehört, fahren unzählige Metros, Busse und Straßenbahnen im Vierminutentakt von A nach B. Alles ist gut ausgeschildert und schneller als gedacht, kam ich schon in meinem Hostel an. Die ersten vier Tage verbrachte ich im Frauenschlafsaal, wo ich auch schnell Kontakte knüpfte. Obwohl zehn Grad immer noch sehr kalt sind, bin ich hier zunächst nur mit T-Shirt rumspaziert. Blauer Himmel und Sonnenschein machen es möglich. Seit ich hier bin, kann ich die Wolken am Himmel mit nur einer Hand abzählen. Mit meiner Ankunft habe ich angefangen, jeden Tag mindestens zwei Stunden durch die Stadt spazieren zu gehen. Es gibt unzählige Menschen, Stadtviertel und Attraktionen. In einer einzigen Woche sehe und erlebe ich mehr als in einem ganzen Jahr in Augsburg. Die Stadt und die Kultur sind unfassbar inspirierend.

Erste Kontakte und sprachliche Hürden

 

Am Tag meiner Ankunft traf ich mich direkt mit einem alten Schulfreund. Vor sieben Jahren hatte ich einen mexikanischen Austauschschüler in meinem Gymnasium, der jetzt gerade seinen Master in Barcelona macht. Er klärte mich direkt über die wichtigsten Dinge in der Stadt auf und integrierte mich in seinen nicht gerade kleinen Freundeskreis. Neben spanischen Muttersprachler:innen lernte ich auch schnell die nächsten Brocken Spanisch, noch bevor die Uni zwei Tage nach meiner Ankunft anfing. Beim Erasmus-Welcome-Day lernte ich meine momentan engste Freundin kennen. Sie ist aus Lettland und spricht wirklich kein einziges Wort Spanisch. Nicht gerade von Vorteil. ALLE UNSERE VORLESUNGEN SIND GANZ UND KOMPLETT AUF KATALAN! Das war eine Überraschung. UUFFFF – Gott sei Dank sind die meisten Kommiliton:innen hier sehr nett und erklären uns die Aufgaben nochmal auf Castellano. Englisch ist hier eine wahre Rarität.

 

Mit meiner Freundin aus Lettland sitze ich nun also jeden Tag nach der Uni in einer Bar um an Projekten zu arbeiten, gemeinsam sind wir jedes Wochenende wandern, in Museen, am Strand, auf Partys und Straßenfesten, wie z.B. „los Castells“. Die Liste ist bereits jetzt endlos. Die spanische Mentalität „schießt manchmal echt den Vogel ab“. Haben wir vormittags eine Freistunde, gehen doch glatt alle Studierenden in die unzähligen kleinen Bars, um gemeinsam ein Bier zu trinken. Fast jeden Tag werde ich hier nach meiner Nummer gefragt. Ganz egal, welches Geschlecht und welche Altersgruppe, die Menschen werfen mit Komplimenten um sich:„Hola guapa“, „tienes pelo bermoso“.  Das Wort „Intimszone“ kennen die Leute hier nicht. Wenn ich alleine an einer Bushaltestelle stehe, kann ich mit Sicherheit sagen, dass die sich annähernde alte Dame gleich fast mit Hautkontakt (Schulter an Schulter) neben mir stehen wird. Verglichen zu Deutschland, kann man beinahe schon von einem Kulturschock (der besten Art) sprechen.

Tibidabo, Barcelona
Tibidabo, Barcelona
 
Strand, Barcelona
Strand, Barcelona

Die Lebensqualität in Barcelona ist unglaublich hoch. Das Obst und Gemüse ist nicht nur günstiger als in Deutschland, es hat auch zehn mal mehr Geschmack. Bisher bin ich von allem hier absolut begeistert, bis auf die Wohnungen. Die sind eine echte Katastrophe. Dass Barcelona eine Metropole ist, sieht man vor allem dort. Die Zimmer werden voll eingerichtet und VOLL ABGENUTZT vermietet. Die Mietpreise sind UNGLAUBLICH hoch. Zum Teil zahlt man für sein 6 qm abgenutztes Kellerloch ohne Fenster 500€ Miete im Monat. Ich war echt enttäuscht, als ich vom Hostel in die achtköpfige WG eingezogen bin. Gott sei Dank bin ich wirklich nur zum Schlafen Zuhause. Wer genug gespart hat, kann sich natürlich auch erst vor Ort auf die Wohnungssuche begeben. Doch Vorsicht: Die Hotelpreise sind unbezahlbar. 

 

Mal sehen, was die nächsten Monate noch so passieren wird.

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