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„Grüezi“ an der Hochschule Luzern (HSLU)

David Julian Bauer berichtet aus der Schweiz

 
24.01.2022
Luzern, Schweiz

David Julian Baur studiert im Masterstudiengang International Business and Finance an der Fakultät für Wirtschaft der Hochschule Augsburg. Im Rahmen seines Studiums hat er ein Auslandssemester an der Hochschule Luzern verbracht. Im HSA Travel Diary berichtet er von seinem Aufenthalt.

 

Die Schweiz als präferierter Ort für ein Auslandssemester erscheint aufgrund der geographischen Nähe zu Deutschland auf den ersten Blick wenig spektakulär. Dennoch hat das Land kulturell und aufgrund der atemberaubend schönen Natur vieles zu bieten. Die Wahl für die Schweiz resultierte aus verschiedenen Gründen:

  • Corona: Aufgrund der im Sommersemester 2021 eingeschränkten Lage durch die Corona Pandemie waren viele Studienziele nur sehr beschränkt oder gar nicht erreichbar. Die angesprochene geografische Nähe zur Schweiz ermöglichte eine leichte, unkomplizierte und spontane An- und Abreise mit dem Auto (von Augsburg bis Luzern etwa vier Stunden). Zusätzlich war die epidemische Lage in der Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern besser, weshalb die Hoffnung bestand, dass dort ein Auslandssemester vor Ort auch tatsächlich stattfinden kann. Dank einer sich verbessernden Lage war letztendlich ein Aufenthalt vor Ort für wenige Wochen trotz ständigem Online-Unterricht realisierbar.
  • Fachgebiet: Die Schweiz ist als internationaler Finanzplatz bekannt. Als Auslandsstudent aus dem Fachbereich Wirtschaft kann der Standort demnach auch bezogen auf Karriereplanung von Vorteil sein.
  • Natur: Für alle Bergsport-Enthusiasten ist die Schweiz ein Paradies. Je nach Ort der Unterkunft kann eine Wanderung oder Mountainbike-Tour direkt vor der Haustür gestartet werden. Die „Study-life-balance“ ist optimal.

Vorbereitung

 

Im Rahmen des Bewerbungsprozesses werden die Studierenden zwar hilfreich begleitet, trotzdem sollte man sich auf ein gewisses Maß an Bürokratie einstellen. Die erste Anlaufstelle an der Hochschule Augsburg ist in jedem Fall das International Office. Dort könne etwaige Dokumente, Motivationsschreiben und Nachweise eingereicht werden. Wird die Bewerbung von der präferierten Gastuniversität angenommen, sind weitere Informationen zum Ablauf von ebendieser zu beachten. 

 Luzern
 

Wichtig ist vor dem Auslandsaufenthalt vor allem ein sinnvolles „Learning-Agreement“ zu erstellen, welches die Kurse enthält, die an der Gastuni besucht werden. Anschließend gilt es, den üblichen Behördenlauf zu absolvieren. Leider kann ich aufgrund eines nur kurzen Aufenthalts wenig Angaben hierüber machen, allerdings erhält man Informationen rechtzeitig mittels verschiedener Online-Informationsveranstaltungen über die HSLU. Auch bei der Suche nach Unterkünften bietet die HSLU Vermittlungshilfe. Bezüglich der Buchung von Zimmern in Studentenwohnheimen muss beachtet werden, dass diese eine Mindestmietdauer von 6 Monaten haben. Alternativ sind AirBnB- Wohnungen ein Option, wobei hierbei die für Deutsche recht teuer erscheinenden Preise beachtet werden sollten.

Erfahrung vor Ort

 

Dank der Bemühungen des Erasmus-Student-Network Luzern (ESN-Luzern) und den „Buddy-Programmen“ fühlt man sich auch in einem Online-Corona Semester nicht alleine gelassen. Soweit es die Vorschriften zugelassen haben, wurden kleine Events wie z.B. ein Stadtlauf oder Wanderungen auf umliegende Berge veranstaltet. Diese Events erleichtern den Kontakt zu anderen Austauschstudierenden und ich empfehle daher die Teilnahme.

Auch wenn die Hochschule Luzern größtenteils nicht zugänglich war, erscheinen die Gebäude von außen modern. Wichtig ist, dass die einzelnen Gebäude sehr weiträumig verteilt sind und es keinen richtigen Campus gibt. Mittels der öffentlichen Verkehrsmittel sind  allerdings alle Gebäude recht leicht innerhalb von 40 Minuten erreichbar. Der fehlende Campus wird aufgrund der schönen Stadt Luzern, welche viele schöne Orte zum Treffen bietet, mehr als kompensiert.

Blick auf Luzern

Studieren an der HSLU

 

Die Erfahrungen bezüglich des Niveaus der Online-Vorlesungen waren überwiegend ähnlich mit denen der Hochschule Augsburg. Mein Stundenplan bestand aus den folgenden Modulen:

In Immobilien Investieren (6ECTS); Investments (4ECTS); Business Planning (3ECTS); Practical Exercises in Research Methods (9ECTS); Real Estate Investments and Finance (6 ECTS); Leadership and Ehtics (3ECTS)

Bis auf „Business Planning“ waren alle Kurse Teil des dort angebotenen Masters in Real Estate, welcher häufig in Kombination mit den Vorlesungen des Masters in Banking and Finance unterrichtet wird.

Die Professor:innen vor Ort treten alle sehr kompetent, zuvorkommend und kollegial zu ihren Studierenden auf und bemühen sich, den Unterricht so praxisnah wie möglich zu gestalten. Erwähnenswert sind die vielen Gastvorträge, die in einigen Kursen Bestandteil jeder Vorlesung waren. Hierdurch erhalten die Studierenden wertvolle Kontakte und Einblicke in praxisnahe Themen und mögliche zukünftige Berufsfelder. Tatsächlich war ich von der Organisation dieser Vorträge beeindruckt und würde mir das in diesem Umfang auch an der Hochschule Augsburg wünschen.

Die Anforderungen an die Studenten und die Schwierigkeit der Modulprüfungen sind ähnlich hoch wie an der Hochschule Augsburg.

Fazit

 

Grundsätzlich kann ich ein Auslandssemester an der HSLU uneingeschränkt weiterempfehlen. Bezogen auf die dortige Lehre hat die Hochschule einiges zu bieten und wer die Alpen liebt, der wird auch die Lage der Stadt Luzern lieben.

Leider war das Auslandssemester durch Corona und dem Online-Unterricht auf lediglich ein paar Wochen beschränkt, weshalb sich auch meine Erfahrungen auf diese kurze Zeit limitieren.

Grundsätzlich gilt jedoch: Je aktiver am Studentenleben vor Ort teilgenommen wird, desto wertvoller sind im Nachhinein die Erfahrungen.

Berglandschaft in der Schweiz
Luzern
Berglandschaft in der Schweiz

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