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Tunesien – Bayern: Karriere- und Berufsberater im aktiven Austausch

Eine Delegation aus Tunesien informierte sich am 9. Oktober 2018 ausführlich an der Hochschule Augsburg

 
Vizepräsidentin für Forschung und Wissenstransfer, Prof. Dr. Elisabeth Krön (5.v.l.), empfing Amira Guermazi Ben Yedder, Conseillère au Cabinet du Ministre de l'Enseignement Supérieur et de la Recherche Scientifique (4.v.l.) mit ihrer Delegation aus Tunesien - gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. André Baeten, Maschinenbau und Verfahrenstechnik (1.v.r.), Marie-Hélène Lamarche, Zentrum für Sprachen u. Interkulturelle Kommunikation (2.v.l) - alle Hochschule Augsburg - und Doris Beck, (3.v.l), GIZ.
17.10.2018

„Die aktuellen sozioökonomischen Herausforderungen in Tunesien sind groß. Bayerisches Know-how zu vermitteln und tunesische Hochschulen, Bildungseinrichtungen und Unternehmen an unserem Erfahrungsschatz teilhaben zu lassen, bietet sich da geradezu an,“ sagte Prof. Dr. Elisabeth Krön, Vizepräsidentin für Forschung und Wissenstransfer an der Hochschule Augsburg anlässlich des Empfangs einer Delegation für Karriere- und Berufsberatungszentren aus Tunesien. Zur Delegation, in Begleitung von Amira Guermazi Ben Yedder, Conseillère au Cabinet du Ministre de l'Enseignement Supérieur et de la Recherche Scientifique, zählten Leiter der Career Centers der Universitäten sowie Professorinnen und Professoren.

 

Eine gute und fundierte Ausbildung ist eine wichtige Basis, um später im Wunschberuf arbeiten zu können. In Bayern und in vielen Teilen Europas ist das eine Selbstverständlichkeit. In Tunesien hingegen sind die Hochschulabsolventen nicht nur mit einer schwierigen Arbeitsmarktsituation konfrontiert, sondern ihr Start ins Berufsleben wird zusätzlich erschwert, weil es bislang kaum eine zielgerichtete und bedarfsorientierte Ausgestaltung von Lehrplänen an den unternehmerischen Bedürfnissen vor Ort gibt.

Bayern – Tunesien: Bildungsexperten im länderübergreifenden Austausch

Die Hochschule Augsburg hingegen bereitet die Studierenden auf ihre Tätigkeit in regionalen Unternehmen und darüber hinaus vor. Prof. Dr. Elisabeth Krön, Vizepräsidentin für Forschung und Wissenstransfer, Prof. Dr.-Ing. André Baeten, Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Daniela Both, Career Service und Marie-Hélène Lamarche, Zentrum für Sprachen und Interkulturelle Kommunikation gaben – dank der Unterstützung von Marie-Hélène Lamarche – ihre Expertise und Erfahrungen auf französisch, der zweiten Amtssprache der Gäste, an diese weiter.

Um jungen Menschen in Tunesien Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bieten, verfolgt das tunesische Ministerium für höhere Bildung und wissenschaftliche Forschung seit 2015 ein zentrales Reformvorhaben: Landesweit sollen an den Hochschulen die Karriere- und Berufsberatungszentren, die sogenannten Centres de Carrière et de Certification des Compétences (4C), etabliert werden. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) – Landesbüro Bayern unterstützt das tunesische Reformvorhaben bereits mit dem durch das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanzierten Projekt „Innovation, Beschäftigung und regionale Wirtschaftsentwicklung“.

Der Freistaat Bayern engagiert sich verstärkt in der Entwicklungszusammenarbeit, insbesondere in Nordafrika. An vier ausgewählten Hochschulen in Béja, Jendouba, Nabeul und Sousse wird jeweils ein Karriere- und Berufsberatungszentrum unterstützt. Insbesondere sollen bayerische Unternehmen als Partner gewonnen werden, die mit ihrer Expertise und Erfahrung bei der Ausgestaltung dieser Karriere- und Berufsberatungszentren einen wichtigen Beitrag leisten können.

Eine Woche lang besuchten die tunesische Delegation verschiedene Bildungseinrichtungen, wie Universitäten und Hochschulen sowie Unternehmen in Bayern. Ausgangspunkt war das GIZ Landesbüro Bayern in Feldafing. Die Reise führte nach München, Augsburg, Passau, Vilsbiburg, Deggendorf und Freising.