Hochschule Augsburg, Technologie-Transferzentrum Nördlingen und regionale Firmen schaffen Vorteile für den Landkreis Donauries

 
Prof. Dr. Florian Kerber (links) erläutert im Industrie-Demonstrator am TCW in Nördlingen, welche neuen Möglichkeiten sich durch die zwei AGV’s von Grenzebach für seine Studenten eröffnen (v.l. Prof. Dr. Kerber, OB Faul, Prof. Dr. Krupp, Bezirksrat Schiele, Landrat Rößle, R. Jenning, Michael Wolf/Grenzebach, Josef Wolf/TCW).
23.11.2016
Nördlingen | Pressemitteilung

Die Produktionsindustrie durchläuft einen fundamentalen Wandel zur „Industrie 4.0“. Fertigungsanlagen sind komplexe technische Systeme, die durch die Digitalisierung immer stärker vernetzt sind. Wie aber muss eine sichere Industrieanlage im Jahr 2020 aussehen? Wie kann die Sicherheit von Daten bei deren Erfassung, Handling und Transfer gewährleistet werden? Welche Chancen und Risiken bergen die mobile Robotik und die benötige Mensch-Maschine-Kooperation?

 

Diese und viele andere Kernthemen aus dem Umfeld Industrie 4.0 sind Forschungsschwerpunkte an der Hochschule Augsburg und dem Technologie-Transferzentrum (TTZ) in Nördlingen. Unterstützt wird das TTZ bei seiner Arbeit durch Fördermittel des Freistaats Bayern im Rahmen der Initiative „Aufbruch Bayern“. Mit den Erkenntnissen aus zahlreichen Masterarbeiten des Forschungsprojektes wurde am TCW in Nördlingen ein Demonstrator aufgebaut, der aus vier Produktionsmodulen besteht und eine Minifabrik nachbilden kann.„Flexible Automatisierungslösungen für die Produktion der Zukunft, kooperative Robotik und IT-Securiy, das sind die Themen der Zukunft, die wir in Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Region voranbringen wollen“, erklärt  Prof. Dr. Florian Kerber, Professor an der Hochschule Augsburg und dem Hochschulzentrum Donau-Ries in Nördlingen.

Weitere Kooperation zwischen Hochschule Augsburg und Grenzebach am TCW

Zu diesem Zweck setzt die Hochschule auch zwei fahrerlose Transportsysteme des Typs L1200S, sogenannte AGVs (Automated Guided Vehicles), von Grenzebach ein. Das Hightech-Unternehmen ist Stifter am TCW, betreut Bachelor- und Masterarbeiten und engagiert sich jetzt auch beim neuen Studiengang Systems Engineering im Rahmen des Verbundprojekts „Digital und Regional“.

Roland Jenning, Leiter Innovation bei Grenzebach, begleitet das Vorhaben mit Interesse und viel Engagement. Er ist mit Landrat Stefan Rößle nach Nördlingen gekommen, um sich die Möglichkeiten des TTZ anzuschauen. „Wir von Grenzebach unterstützen die Einrichtung hier in Nördlingen von Anfang an“, sagt er und fährt fort: „Navigation und autonomes Fahren sind absolute Zukunftsthemen. Mobile Robotik wird uns in Zukunft genauso selbstverständlich begleiten wie heute Handies und Smartphones. Hier in Nördlingen können Studenten heute schon an den Herausforderungen von morgen und übermorgen arbeiten.“

Wegweisendes Gemeinschaftsprojekt im Sommersemester 2017

Professor Dr. Michael Krupp von der Hochschule Augsburg stellte ein gemeinsames Projekt von Hochschule, TCW und Grenzebach vor. „Im Rahmen dieser Kooperation werden 50 internationale Studierende Automatisierungstechnik in logistischen Prozessen erkunden. Die AGV’s, wie sie am TCW eingesetzt werden, vereinbaren Automatisierung mit extrem hoher Flexibilität. Bei ihren Projekten können die Studenten von den Erfahrungen bei Grenzebach profitieren, “ erläutert Krupp. Die Details werden in den nächsten Wochen gemeinsam von Hochschule, dem TCW und Grenzebach erarbeitet, damit die Studenten im März durchstarten können.

TCW bietet Chancen für Unternehmen, Forschung, Studenten und Region

„Wir haben in Nördlingen ein Hochschulzentrum geschaffen, das viel Potential für die Zukunft bietet. Darin zeigt sich die erfolgreiche Zusammenarbeit von Politik, Hochschule und Wirtschaft“, erklärt Landrat Stefan Rößle.

In den Räumen des TCW in Nördlingen können Unternehmen aus der Region Automatisierungseinsätze für Lager und Produktion testen. Den Studenten wird hier relevantes Praxiswissen vermittelt, und sie können Kontakte zur örtlichen Industrie knüpfen.

„Es ist wichtig, dass wir jungen Menschen hochqualifizierte Ausbildungsmöglichkeiten in der Region bieten und damit die Abwanderung von Fachkräften in die Städte minimieren. Mit den Stiftungsprofessoren Ehinger und Kerber und den anderen Professoren der Hochschule Augsburg können Studenten nun hoch-komplexe Thematiken aus den Zukunftsthemen Industrie 4.0, Digitalisierung und mobile Robotik bearbeiten, sie können Grundlagenforschung für sicherheits- und steuerungstechnische Aufgabenstellungen leisten. Und das hier bei uns in Nördlingen.“

In seinem Schlusswort lud Oberbürgermeister Faul alle Anwesenden ein, am 8. Dezember erneut nach Nördlingen zu kommen und am Technikforum Roboterinnovationen teilzunehmen. Hochkarätige Referenten aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen werden dann über die Themen „Mobile Robotik“ und „AGV“ referieren.