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MRM-Gebäude an Augsburger Hochschulen übergeben

Hochschule bezieht moderne Forschungsflächen

 
Annette Bubman (links), Baudirektorin, hat das MRM-Gebäude an die Augsburger Hochschulen übergeben (v.l.): Prof. Dr. Elisabeth Krön, Vanessa Scherb-Böttcher, Prof. Dr. Wolfgang Reif, Alois Zimmermann, Prof. Dr. Andreas Rathgeber, Prof. Dr. Siegfried Horn. Bild: Universität Augsburg
23.11.2020
Augsburg

Das Staatliche Bauamt Augsburg hat den Neubau des Instituts für „Material Resource Management“ (MRM) an die Universität übergeben. Auf 4.947 m2 Nutzfläche werden künftig Studierende der interdisziplinären Bachelor- und Masterstudiengänge „Wirtschaftsingenieurwesen“ und „Ingenieurinformatik“ ausgebildet. Im MRM-Gebäude kooperieren Universität und Hochschule Augsburg, um die effizientere Nutzung von Ressourcen und die Optimierung von Beschaffungs- und Produktionsprozessen zu erforschen.

 

Die Lage des neuen Institutsgebäudes im Innovationspark Augsburg im Süden der Stadt erleichtert zudem die Kooperation mit den benachbarten Einrichtungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), der Fraunhofer Gesellschaft und des Instituts für Textiltechnik. Die Finanzierung des rund 43 Millionen Euro teuren Baus trägt der Freistaat Bayern aus Mitteln des Aktionsplans „Demografischer Wandel, ländlicher Raum“.

Von der Hochschule Augsburg werden im MRM-Gebäude Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Forschungsgruppe HSA_comp – Composites im Maschinenbau und des Instituts für Innovative Sicherheit HSA_innos forschen. Sie arbeiten unter anderem zu modernen Faserverbundwerkstoffen und zu IT-Sicherheit im Bereich vernetzter Großanlagen. „Die Hochschule Augsburg ist starke Forschungspartnerin für die Wirtschaft hier vor Ort“, erklärt Prof. Dr. Elisabeth Krön, Vizepräsidentin für Weiterbildung und Wissenstransfer der Hochschule Augsburg. „Mit dem MRM-Gebäude haben wir die Möglichkeit, unsere Forschungsaktivitäten in der angewandten Forschung weiter auszubauen und mit den Akteuren hier in der Region noch engmaschiger zu vernetzen.“

„Wir sind stolz darauf, der Universität Augsburg heute ein Gebäude übergeben zu können, in dem Studierende und Forschende optimale Bedingungen für die Beschäftigung mit dem Thema Ressourcenmanagement vorfinden,“ freut sich Ulrich Blickle, Leiter des Staatlichen Bauamtes Augsburg. „Als besonders erwähnenswert sind im Gebäudeaufbau die beiden Versuchshallen zu nennen, in denen die theoretische Forschung von praktischen Experimenten, speziell zu den Themen Robotik, Fliegen und Fluggeräte ergänzt werden kann.“ Beide sind vollständig in das Gebäude integriert. Kranbahnen an den Decken dienen zum Heben schwerer Lasten, in einer Kältekammer neben der kleineren Halle können Versuche unter extremen Temperaturbedingungen durchgeführt werden.

Das Institut für Material Resource Management entstand nach Entwürfen des Dresdner Architekturbüros code unique Architekten BDA, das sich als Gewinner beim 2012 ausgeschriebenen Wettbewerb gegen 23 Konkurrenten durchsetzen konnte. Der quadratische Bau bietet 4.947 m2 Nutzfläche auf drei Ebenen und ist funktionell in drei Bereiche unterteilt. Während es für die beiden Forschungsgebiete „Produktion und Software“ sowie „Materialien und Ressourcen“ der Universität jeweils eigene Räumlichkeiten gibt, nutzt die Hochschule künftig einen so genannten Kooperationsbereich. Allen drei Nutzern gemeinsam zur Verfügung steht ein Lehrbereich mit Übungs- und Seminarräumen und einem Hörsaal für 120 Personen.
Schonende Ressourcennutzung ist künftig nicht nur bei den Forschenden im Gebäude ein Thema, auch der Bau selbst trägt dazu bei. Den Kühlwasserbedarf deckt zum Teil die eigene Brunnenwasseranlage, auf dem Dach steht eine Photovoltaikanlage zur Energiegewinnung bereit. Beide Anlagen zusammen sparen jährlich über 55 Tonnen Kohlendioxid ein.

Werkstattähnlicher Charakter spiegelt Nutzung wider
Das neue MRM-Institut ist ein teilunterkellerter Massivbau aus Stahlbeton. An der Fassade wechseln sich vertikale Fensterbänder umrahmt von schwarzen Aluminiumpaneelen mit weißen, senkrecht verlaufenden Streckmetallplatten ab. Im Gebäudeinneren greifen die Architekten die an den Fassaden verwendeten Materialien wieder auf – Metalle an Decken und Innenfassaden, mineralische Beschichtungen an Böden und Mauern sowie heller Sichtbeton an den Wänden. Damit erzielen die Planer eine nüchterne und werkstattähnliche Wirkung, passend zur Nutzung im Sinne der Materialwissenschaften.