Unternehmen: Siemens AG
April 2022: Alumnus Felix Bär
Steckbrief
Name: Felix Bär (Verlinkung auf LinkedIn)
Berufsbegleitendes Weiterbildungsstudium: Master IT-Projekt- und Prozessmanagement (M.Sc.)
Berufsbezeichnung: Head of Autonomous Factory China (Visionsvideo)
"Ich habe das Gefühl, dass ich nie aufhören möchte zu lernen und mich weiterzubilden."
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Sie haben bei uns in der Zeit von 2019 bis 2022 den Master in IT-Projekt- und Prozessmanagement an der Hochschule Augsburg absolviert. Erzählen Sie uns etwas über ihre beruflichen Veränderungen während dieser Zeit.
Meine beruflichen Veränderungen vor dem Start meines Masterstudiums an der Hochschule Augsburg waren doch sehr überschaubar. Ich war als Projektleiter für die Konzeptionierung und den Bau einer Forschungsanlage verantwortlich. Dieses Projekt leitete ich knapp vier Jahre lang erfolgreich. Im Masterstudium habe ich mitbekommen, dass sich viele Mitstudierende beruflich veränderten und sogar den Arbeitgeber wechselten. Dies in Kombination mit den Motivationsreden und Tipps der Professor:innen, zu ihren persönlichen Erfahrungen, motivierte mich, aktiv zu werden und meinen nächsten – und ersten – Karriereschritt in Angriff zu nehmen. Diese spannenden Einblicke der Dozierenden kannte ich aus meinem Bachelorstudium nicht.
Dies war der Zeitpunkt, als ich mit meinen Führungskräften in die Gespräche ging und nach neuen Herausforderungen suchte. Wenige Wochen später war ich verantwortlich für die Aussteuerung von internationalen Forschungsteams in den USA, China, Israel, Ägypten und Deutschland mit dem Ziel, aus unseren Innovationen im Bereich „autonome Maschinen“, Siemens Produkte zu entwickeln und diese in unseren eigenen Fertigungen sowie bei externen Partnern zu pilotieren. Knapp ein Jahr später offenbarte ich meinem Management den Wunsch während eines längerfristigen Auslandeinsatzes weiter zu wachsen. Durch das Vertrauen meiner Führungskräfte in mich, bekam ich die Zusage zur Delegation nach China. Seit Anfang Januar baue ich lokale Teams mit KI- und Robotik-Expert:innen in Suzhou, China auf. Motiviert durch die Erzählungen eines Professors im Masterstudium über seine gegründeten Unternehmen, gründete ich im März 2022 zusammen mit meiner Frau meine erste GmbH in Deutschland aus China heraus. Ich bin mir sehr sicher, dass mich das Studium, sowohl bei den Karriereschritten und in meiner persönlichen Entwicklung maßgeblich motiviert und vorangebracht hat.
Was hat Sie motiviert, im Sinne des Mottos der Hochschule Augsburg „gP lernen ein Leben lang“ sich für ein berufsbegleitendes Weiterbildungsangebot zu entscheiden?
Um ehrlich zu sein habe ich mich mit dem Bachelorabschluss noch nicht so richtig „fertig“ gefühlt, es fehlte noch etwas. Interessanterweise fühle ich mich jetzt nach dem Masterabschluss auch noch nicht „fertig“ und ich habe das Gefühl, dass ich nie aufhören möchte zu lernen und mich weiterzubilden. Aktuell beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema internationales Steuerrecht und die steuerlichen Vorteile sowie rechtlichen Aspekte von Firmenstrukturen. Auch hochschulseitig werde ich mich weiterbilden und in Richtung MBA oder DBA schauen. Lebenslanges Lernen ist wichtig, das hält einen ambitioniert und geistig fit.
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Welchen Tipp möchten Sie unseren berufsbegleitenden Studierenden mit auf den Weg geben?
Geniest euer Studierendenleben in Augsburg sowie die Freiheiten des berufsbegleitenden Studiums. Durch den von Beginn des Studiums veröffentlichten Studienplan, gab es für mich kaum private Einschränkungen. Eine Studienarbeit stellte ich auf Bora Bora während meiner Hochzeitsreise fertig, die Masterarbeit in Shanghai in einem leckeren Café mit Blick auf die atemberaubende Skyline. Das Studium vermittelt sehr praxisnahe und relevante Inhalte in den verschiedenen Bereichen. Die Studienarbeiten sind anstrengend und – wenn man eine gute Note erhalten möchte – auch zeitraubend. Nutzt diese Möglichkeit und arbeitet euch z. B. in Latex ein, damit seid ihr effektiv und der erste Eindruck der abgegebenen Arbeit wird überzeugen. Bei der Wahl der Themen, versucht nicht jedes Mal etwas großes Neues zu entwickeln, sondern schaut auch einmal eure vergangenen Projekte an und prüft, ob ihr daran in der zu erstellenden Studienarbeit anknüpfen könnt.
Was würden Sie als die größten drei Herausforderungen Ihres aktuellen Jobs bezeichnen?
In all meinen Aufgaben arbeite ich mit Kolleg:innen zusammen, die meine Freund:innen sind. Das finde ich sehr wichtig, denn einen Großteil der täglich zur Verfügung stehenden Zeit, verbringt man mit diesen Menschen. Herausfordernd ist jedoch die Tatsache, dass ich aktuell Projektteams auf dem Globus verteilt habe, welche zum Teil an einem gemeinsamen Projekt arbeiten. In den Zeitzonen Deutschland, USA und China einen gemeinsamen Terminslot zu finden, beschränkt sich auf eine Stunde am Tag und erfordert auch die ein oder andere Nachtschicht meinerseits. Aber dies lässt sich glücklicherweise mit dem Arbeitszeitgesetzt in China gut vereinbaren. Als weitere Herausforderung sehe ich direkte Kundenkontakte zu erhalten. Wir sind eine Innovationsabteilung und können die akuten Probleme des Kunden nicht sofort lösen. Wichtig für uns ist es jedoch sie zu verstehen, um unsere Innovationsprodukte entsprechend anzupassen. Beim Kunden ohne eine Lösung aufzuschlagen und dennoch die benötigten Informationen zu bekommen, ist meine zweite größere Herausforderung. Die dritte große Challenge ist zwar berufsbedingt, jedoch eher im privaten Bereich anzusiedeln. In der heutigen Zeit die Familie nach China nachzuholen ist eine Mammutsaufgabe. Dies haben wir nun endlich gemeistert, nun wartet bereits die nächste, denn Mitte Juni ist der geplante Geburtstermin unseres ersten Kindes. :-)
Welche drei Stichworte bringen Sie mit Ihrem Studium an der Hochschule Augsburg spontan in Verbindung?
Kraftakt, Lebensinvestition und Karrierebooster.
Das Interview führte Ben Reichart