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Nachhaltigkeitstag

Nachhaltigkeit im Einkauf

 
Foto: Colourbox
02.08.2021

Erstmals fand im Sommersemester 2021, innerhalb der Lehrveranstaltung Outsourcing und Controlling bei Frau Prof. Dr. Sabine Joeris, ein Nachhaltigkeitstag statt.

Ziel dieses Tages war es, dass sich die Studierenden mit der sozialen, ökonomischen und ökologischen Verantwortung von Einkäufern in Unternehmen auseinandersetzen und sich Gedanken darüber machen, welchen Einfluss Outsourcing-Entscheidungen sowohl auf die Generationengerechtigkeit wie auch auf eine globale Gerechtigkeit haben.

Als Vorbereitung auf den Tag, bearbeiteten die Studierenden gemeinsam das Buch von Maja Göpel „Unsere Welt neu denken: eine Einladung“. Mit diesem Buch hatte sich die Hochschule Augsburg auch am Wettbewerb „Eine Uni – ein Buch“ beteiligt.

 

So vorbereitet, startete der erste Teil des Nachhaltigkeitstags – ein Workshop mit Stefan Küst, Mitgründer der CR Consulting GbR, der viele interessante Einblicke in seine langjährige Berufserfahrung als Umwelt- und Nachhaltigkeitsbeauftragter in internationalen Unternehmen gab.

Als erster Schwerpunkt wurde Nachhaltigkeit im Rahmen von Corporate Social Responsibility (CSR) thematisiert. Der bekannte CSR-Ansatz beschreibt die freiwillige Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung durch Unternehmen, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Stefan Küst machte deutlich, dass sich Unternehmen ihrer Verantwortung gegenüber Natur und Gesellschaft nicht entziehen können. Innerhalb der Unternehmen müssen dringend wirksame Strategien und Beiträge entwickelt werden. Die bekannten drei Säulen der Nachhaltigkeit (Ökologie, Ökonomie und Soziales) sollten für eine nachhaltige Entwicklung miteinander in Einklang gebracht werden.

Im Anschluss ging der Referent auf das Lieferkettengesetz ein. Das Lieferkettengesetz (exakter Name: Lieferkettensorgfaltspflichtsgesetz) wurde im Juni 2021 durch den Deutschen Bundestag beschlossen und soll die unternehmerische Verantwortung zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen innerhalb von Lieferketten sicherstellen. Stefan Küst erläuterte dabei die Sozialverantwortung entlang der Supply Chain sowie die Umwelt- und Sozialstandards bei Lieferanten und Sublieferanten. Aus aktuellem Anlass machte er deutlich, dass innerhalb des europäischen Parlaments deutlich weitergehende Regelungen als im jüngst verabschiedeten deutschen Lieferkettengesetz gefordert werden.

Die Studierenden diskutierten gemeinsam mit dem Referenten über die Frage, wie jeder Einzelne auf persönlicher Ebene zur Einhaltung der Menschenrechte und zu besseren Arbeitsstandards in der weltweiten Supply Chain beitragen kann. Quintessenz der Diskussion war, dass wir Konsumenten auch unseren Beitrag leisten können, in dem wir vor der Kaufentscheidung Informationen zur Produktherkunft und den Lieferanten recherchieren. Leider ist der Preis des Produkts allein kein Garant dafür, dass dieses unter fairen Arbeitsbedingungen produziert wurde. Hilfreich sind hierbei natürlich Nachhaltigkeitssiegel wie der „fairtrade“ oder „der grüne Knopf“.

Zum Abschluss wurde nochmals auf das Buch von Maja Göpel eingegangen und darüber diskutiert, inwiefern die von den Studierenden aufgestellten Thesen zu „nachhaltigeren Supply Chains“ – realistische Zukunftsszenarios sind und was Unternehmen, Politik und Gesellschaft tun können, wenn wir „unsere Welt tatsächlich neu denken“.