Seitenpfad:

Erfahrungen mit dem Master Produktion

Ghada El Mezni berichtet aus ihrem Studium

 
Erfahrungen im Master - Studentin Ghada berichtet
© Teresa Herzgsell
Hallo Ghada, erzähl ein bisschen von dir, wie bist du zum Master Produktion gekommen und was hast du vorher gemacht?

Ursprünglich komme ich aus dem Gesundheitsbereich und habe in Tunesien ein Hebammenstudium absolviert. Dort war ich nach dem Studium berufstätig, bis ich für einen Neuanfang für ein weiteres Studium nach Augsburg gezogen bin.

Hier in Augsburg habe ich an der Technischen Hochschule Maschinenbau im Bachelor studiert. In meiner Bachelorarbeit ging es um die „Analyse des menschlichen Gangs – Datenerfassung und Implementierung in OpenSim.“ Dabei hat mir mein erstes Studium sehr geholfen. Während der Abschlussphase habe ich erfahren, dass es den neuen Masterstudiengang Produktion geben wird. Der hat mich überzeugt, auch weil das Teilzeitstudium mit 6 statt 3 Semestern es mir ermöglicht auf eigenen Beinen zu stehen und mein Studium selbst zu finanzieren.

Ich arbeite momentan an den Wochenenden als Studentische Hilfskraft am Institut für "Bau und Immobilie (IBI)". Ab Juni werde ich als Hilfskraft zu Professor Wieser an die Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik wechseln. Ich finde es gut, dass ich als Studentin direkt an der Hochschule arbeiten kann.

Warum hast du dich für Augsburg und diesen Masterstudiengang entschieden?

Grundsätzlich hat mir Augsburg als Stadt gefallen - es ist weder groß noch klein und die Hochschule entwickelt sich weiter und ist jetzt eine Technische Hochschule. Außerdem kenne ich die Professoren aus dem Bachelor, weiß, wie sie sind und finde deren Art gut.

Ich hatte bei Prof. Braunreuther das Vertiefungsfach "Produktionsmanagement und Fabrikbetrieb" und das hat mir gefallen. Mein Talent liegt im Bereich der Organisation, das habe ich im Beruf nach meinem ersten Studium in Tunesien gemerkt, als ich im Gesundheitswesen immer mehr Managementaufgaben übernommen habe. Das Masterstudium eröffnet mir weitere berufliche Möglichkeiten, wie beispielsweise eine Position in der Führungsebene sowie eine bessere Chance, im Bereich Entwicklung und Forschung tätig zu sein. Dadurch habe ich mehr Auswahl nach dem Studium und bekomme ich schneller eine passende Stelle. Ich will in einem Bereich arbeiten, in dem es immer etwas Neues gibt.

Du gehörst zu den ersten Produktionsstudierenden an der Technischen Hochschule Augsburg. Wie gefällt dir das Studium bisher?

Soweit gut. Es ist irgendwie flexibler, weil ich meine Zeit selbst managen kann. Ich kann selbst entscheiden, wann ich mir die Videoeinheiten ansehe. Gut finde ich auch, dass es zu den Videoeinheiten Übungsstunden vor Ort gibt, in denen wir Fragen stellen können. Und die Professoren fragen immer wieder nach, ob wir Schwierigkeiten haben. Man merkt, dass sie sich viel Zeit für uns nehmen. Auch das Teilzeitstudium gibt mir mehr Freiheiten. Zum Beispiel kann ich damit besser planen, wann ich die Prüfungen schreibe.

Die Fächer finde ich richtig gut. Wir lernen durch sie, wie es später im Beruf sein wird, nicht nur für die Prüfungen.

Welche Aspekte findest du am Master Produktion am besten?

Dass man direkt in die Vertiefung geht. Es geht nicht vom Generellen zum Speziellen, sondern man steigt sofort ein. So gewinnen wir Zeit und brauchen keine bekannten Grundlagen wiederholen. Der Studiengang fördert den Austausch mit Unternehmen, was uns auf das Berufsleben vorbereitet. Aktuell kooperieren wir bereits in einem Studienprojekt mit einem Unternehmen.

Im Studium geht es nicht nur rein um Produktionsmanagement, sondern auch um KI, Industrial Safety und Robotik. Dadurch werden die organisatorische Ebene und die Maschinenbauebene mit sehr aktuellen Thematiken ergänzt.

Das Lehrkonzept mit vielen virtuellen Anteilen ist ein Ansatz, der sich aus den Ansprüchen der aktuellen Studierendengeneration entwickelt hat. Wie kommst du damit zurecht?

Es dauert bei mir schon lang ein Video anzusehen. Aber ich finde das gut, weil ich dadurch nebenher leichter Notizen machen kann. Das sind dann bessere und detaillierte Notizen als bei einer normalen Vorlesung und bringen mir mehr.

Wie gestaltet sich das Verhältnis zu den Lehrenden? Haben sie ein offenes Ohr für euch Studierende und sind sie gut zu erreichen?

Das Verhältnis ist wirklich gut. Ich finde, dass sie einen gut betreuen und sie sind einfach zu erreichen.

Was begeistert dich am Thema Produktion?

Dass ich später die Wahl habe. Ich bin ein vielfältiger Mensch und interessiere mich für unterschiedliche Dinge. Deshalb mag ich Veränderungen. Mit dem Studium ist es später einmal leichter den Berufsbereich zu wechseln. In der Produktion gibt es außerdem abwechslungsreiche Tätigkeiten, die nicht nur am Computer stattfinden.

Viele finden es komisch, dass ich aus dem Medizinbereich und Maschinenbau kommend jetzt in die Produktion will. Aber dadurch kann ich mein Wissen vertiefen und erweitern und mir neue Türen für Stellen öffnen.

Weißt du schon, wo du mit dem Studium hinwillst? Hast du konkrete Berufsvorstellungen?

Ja, ich würde gerne eine Stelle in der Forschung und Entwicklung haben. Am liebsten in Biomechanik, aber auch Medizintechnik und Luft- und Raumfahrt finde ich interessant.