e-transform | ForschungDas ProjektBegleitung von Transformationsprozessen in der Energieversorgung – Redefinition kooperativer Leitbildkommunikation unter Einbeziehung interaktiver Mediensysteme (e-transform, 1.9.2013 bis 31.01.2017)Mit dem Beschluss der Bundesregierung, das existierende Energiesystem zu einer nachhaltigen Energieversorgung fortzuentwickeln, rücken neben ökologischen und ökonomischen Aspekten auch Fragen der gesellschaftlichen Akzeptanz in den Vordergrund. Die in diesem Zusammenhang geforderten transformativen Prozesse scheinen aber durch einen Produktions- und Konsumalltag gebremst zu werden, in dem Überlegungen zum Ressourcenverbrauch, zur Inanspruchnahme von Energie und zum Klimawandel nur eine geringe Rolle spielen. Deshalb ist zum Gelingen der Energiewende eine deutlich verbesserte Vermittlung der Zusammenhänge, aber auch der damit verbundenen Chancen und Möglichkeiten in die Breite der Gesellschaft hinein notwendig. Lösungsmodelle werden aber ohne das kooperative Engagement möglichst aller gesellschaftlichen Akteure kaum zu realisieren sein. Eine tragende Rolle in der Umsetzung wird den einzusetzenden Informations- und Kommunikationsstrukturen zukommen: Die Vermittlung konstruktiver Wege und Perspektiven kann Widersprüche und Dilemmata bewusst machen, aber ebenso Lösungen aufzeigen und gemeinsame Ziele definieren. Eine der wesentlichen Annahmen des Projekts lautet, dass kreative, von der Gesellschaft mehrheitlich adaptierbare Interpretationen „nachhaltiger Lebensstile“ zu einem zentralen, leitbildprägenden Rahmen entwickelt werden können, in dem nicht nur der Wandel zu einer nachhaltigen Energieversorgung und einem nachhaltigen Energiekonsum praktikabel wird, sondern gleichzeitig auch Anreize für neue Formen unternehmerischen Handelns entstehen. Im Verlauf der Arbeiten wird eine an verschiedenen Lebensstilen und Zielgruppen orientierte, modulare und multimediale Wissensplattform entwickelt. Mit deren Instrumenten werden ausgewählte Stakeholder angesprochen und für die Belange und Ziele eines nachhaltigen Energiekonsums sensibilisiert. Die Faktoren der transformativen Prozesse werden anschaulich und nachvollziehbar dargestellt und die Akteure zur Mitgestaltung und Kooperation motiviert. Ein besonderes Augenmerk des Projekts richtet sich auf die besonderen Herausforderungen der Energiewende in großen, expandierenden Metropolräumen. Untersucht werden die Wirkungszusammenhänge zwischen unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnissen, individuellen Ansprüchen an Wohn- und Lebensraum, die Erwartungen der Industrie und des Gewerbes, die Möglichkeiten kooperativer, informationstechnischer Infrastrukturen und nicht zuletzt die allgemeinen Interessen privater Haushalte. Bei der Vermittlung zukunftsfähiger Leitbilder wird visuell geleiteten, interaktiven Kommunikations- und Wissensangeboten eine besondere Rolle zukommen. Das Projekt lotet die Entwicklung eines gemeinsamen Orientierungsrahmens aus und skizziert ansatzweise neue Wertschöpfungsperspektiven und -modelle, die mit den Optionen der Energiewende in einer leistungsfähigen sozialen Marktwirtschaft entstehen. Um die Ideen und angedachten Lösungsvorschläge zur kommunikativen Wissensvermittlung in vielfältiger Form erproben und anwenden zu können, wird in Abstimmung mit den Praxispartnern, dem Regionalverband FrankfurtRheinMain und der Europäischen Metropolregion München, ein medial basierter Vermittlungsbaukasten einschließlich eines Serious Games entwickelt.
ErgebnisseAusstellungAm 30.6.2016 wurden die Arbeitsergebnisse des Projektes e-transform als ein Marktplatz der Ideen im Konferenzzentrum der Heinrich Böll-Stiftung in Berlin ausgestellt. Das Ausstellungskonzept beruht auf 80 Würfeln, die zu Plattformen für die einzelnen Medienformate zu Ständen arrangiert werden. Die Ausstellung fand zusammen mit der Abschlussveranstaltung des Projekts InnoSmart des IÖW statt. MedienanalyseFür große Transformationsvorhaben wie die Energiewende ist es essentiell zu wissen, wie Inhalte des „Wandels“ in gesellschaftlich adaptionsfähige Narrationen übertragen werden können. Dazu ist eine Bestandsaufnahme des medialen Systems und dessen Produktionsdynamiken ebenso nötig wie eine Betrachtung gegenwärtiger Nutzungserwartungen und tatsächlicher Inanspruchnahme. Dabei werden die medialen „Übersetzungen“ dieses Forschungsprojektes unter anderem von der These begleitet, dass ein fundamentaler Wandel von Text/Sprache-basierten Formaten zu Bild/Grafik-orientierten Inhalten stattfindet, eingebettet bzw. beschleunigt durch die Habitualisierung digitalisierter Informations- und Kommunikationsbereitstellungen. ZeitstrahlDie Energiewende ist kein neuzeitliches Projekt, sondern eine langwierige, gesellschaftliche Transformation, die eine generationsübergreifende Zusammenarbeit erfordert. Mit den Auswirkungen von bereits beschlossenen Regularien wird sich, bei einer erfolgreichen Neuausrichtung der Energieerzeugung, eine heranwachsende Bezugsgruppe auseinandersetzen müssen. Um diese für die Dringlichkeit und Notwendigkeit des Vorhabens zu sensibilisieren wurde ein kurzweiliger Animationsfilm entwickelt, der über moderne Kommunikationsplattformen verbreitet werden kann. Dabei wird der zeitliche Verlauf der Energiewende unterhaltend, informativ und kurz erläutert. Den Zuschauern soll in erster Linie vermittelt werden, dass die Energiewende nicht nur dem Ausstieg aus der Kerntechnologie verpflichtet ist, sondern eine politische, energiewirtschaftliche und soziale Neuausrichtung im Zuge einer globalen Verantwortung, hinsichtlich des Klimawandels, bedeutet.
Serious Game e-transformIn einem neuen Quartier mit energieeffizientem Anspruch treffen unterschiedliche Lebenswelten aufeinander. Um die Aufgaben zu erledigen, müssen die Figuren kooperieren. Der Spieler, die Spielerin erlebt durch die verschiedenen Charaktere unterschiedliche Sichtweisen auf die Energiewende. Mit den Dialogen steuert er/sie Interesse und Kooperationsbereitschaft und navigiert durch die Interessenskonflikte. Das Spiel wird in einer 2D-Fassung für Smartphones entwickelt, eine 3D-Fassung ist in Vorbereitung. Das Spiel ist nach dem Serienprinzip angelegt und kann modular mit weiteren Episoden ergänzt werden. Auf der Abschlusskonferenz wurde ein lauffähiger Prototyp gezeigt. Mitwirkende: Volker Lüdecke (Story, Dialoge), Florian Pömmerl (Game-Art), Mike Zauner (Animation 2D), Katharina Kasarinow (Game-Art 3D), Joachim Sommer (Animation 3D), Alex van Hagen (Interface Design), Danijel Zambo (Musik), Benedikt Möller (Sound), Sebastian Kreuz (Recherche), Faruq Suriaganda (Programmierung), Jens Müller (Level Design) Mobilo HabitMobilo Habit ist eine interaktive Website für Kinder (Grundschule) zum Verstehen der Gründe und der Ziele der Energiewende. Durch die Seite begleiten den Besucher zwei Erzähler, die die Zusammenhänge erklären und immer wieder Hinweise auf einfache Lösungen im Alltag geben. Zentrale Fragen dabei sind: Wieso haben wir ein Klima- und Umweltproblem? Wo und wie entstehen Treibhausgase und was hat das mit uns auf der Erde zu tun?
VR-Projekt "Not Yet Visible"Im Rahmen des Vermittlungskonzepts „Not Yet Visible“ werden die Perspektiven zukunftsfähiger, nachhaltiger Mobilitäts- und Gebäudenutzungs- konzepte am Beispiel exemplarischer Quartiers- entwicklungen mithilfe einer VR-Visualisierung erfahrbar werden. Hierfür werden zentrale Elemente eines klima- und ressourensensiblen Alltagsverhaltens im Kontext urbaner Bedingungen und Strukturen so aufbereitet, dass die Spielräume und die Attraktivität individueller Handlungsoptionen deutlich werden. Durch den intuitiven und immersiven Zugang der Virtual Reality kann im Vergleich zum gegenwärtigen Diskurs ein deutlich vergrößerter Bezugsgruppenkreis für die zentralen Aspekte und Herausforderungen des Klima- und Umweltschutzes sensibilisiert werden. Das virtualisierte Quartier soll zudem eine erweitere Plattform für den kooperativen Austausch über die Erwartungen von Planern, Investoren, Nutzern, Bewohnern und Besuchern bilden.
ZukunftsvisionenDie Energiewende wird in den Medien mit einer sehr geringen Anzahl sich ähnelnder und oft symbolisch verwendeter Bildmotive dargestellt. Dabei bedient ein erheblicher Anteil dieser Bilder negative Assoziationen oder wendet sich zusammen mit vereinfachenden Schlagwörtern gegen technische, wirtschaftliche oder ästhetische Veränderung. Es fehlen motivierende visuelle Utopien für den Transformationsprozess. Deshalb visualisieren hier DesignstudentInnen ihre Vorstellungen einer gelungene Energiewende. InformationsfilmeAngeleitet von Joseph Buchner und Sebastian Kreuz entstanden zusammen mit Studierenden der Hochschule Augsburg Informationsfilme zur Energiewende.
DokumentarfilmeIn den vergangenen zwei Jahren entstanden im Rahmen von Seminarveranstaltungen für die Studiengänge Kommunikationsdesign und Interaktive Medien einige kompakte dokumentarische Filme, deren jeweiliger inhaltlicher Leitgedanke von der Dokumentation energie- und umweltsensibler Alltagshandlungen getragen ist. Dabei wurden verschiedene Ansätze zur Lösung von Problemen im Bereich städtischer Mobilität, Gebäudeplanung und -nutzung sowie deren Energieversorgung thematisiert und deren Protagonisten porträtiert.
VeranstaltungenKonferenz ECGBL 2017 in GrazIn Graz stellten Jens Müller und Wolfgang Höhl das Paper "A Process full of Challenges – A Serious Game about the German Energy Transition" vor. Im Mittelpunkt unseres Vortrags stand der von e-transform entwickelte Serious-Game-Prototype. Die positive Resonanz zum Spiel bestärkt uns darin, das Projekt weiter voranzutreiben.
Konferenz NTNU Sustainability – 18./20. Oktober 2017Sebastian Kreuz stellt das mit und Eugenia Ploß (Umerkajew) gemeinsam verfasste Konferenz-Paper "Why, and how will it look? Evaluating answers of energy experts concerning the German Energiewende and its implication for communication" während der Konferenz Transitions to Sustainable Systems in Trondheim vor. Abschlusskonferenz in Berlin – 4./5. Oktober 2016Die Abschlusskonferenz am 4. und 5. Oktober 2016 in Berlin brachte noch einmal alle Projekte des Förderschwerpunkts sozial-ökologische Forschung zusammen. In mehreren parallelen Workshops wurden verschiedene Aspekte der Energiewende diskutiert. Im Panel über Szenarien einer zukünftigen Energieversorgung, moderiert von Michaela Thorn, formulierten Prof. Dr. Armin Grunwald (Karlsruher Institut für Technologie), Prof. Dr. Manfred Fischedick (Wuppertal Institut) und Thies Schröder (Energieavantgarde Anhalt) prägnant konkrete Aufgaben und Perspektiven. Begleitend zur Konferenz stellte das Projekt e-transform eine VR-Visualisierung eines geplanten Münchner Quartiers und den Prototypen des Serious Games zum Thema Energiewende vor. Ausstellung/Konferenz in der Heinrich-Böll-Stiftung – Berlin, 30. Juni 2016Die Abschlussveranstaltung des Projektes e-transform fand gemeinsam mit dem Projekt InnoSmart am 30. Juni 2016 in der Heinrich Böll Stiftung in Berlin statt. Ortwin Renn und Tillmann Damrau analysierten in ihren Keynotes die Problematik der Teilhabe und der Ästhetik der Energiewende ein. In einer Ausstellung stellte e-transform den Besuchern die einzelnen Projekte des Vermittlungsbaukastens zur Energiewende vor. Gleichzeitig wurde in Workshops und einer Podiumsdiskussion Ergebnisse und Aspekte der Energiewende durchgespielt und erörtert. Die Veranstaltung stand unter dem Motto: Transformationsprozess Energiewende – Methoden der Partizipation und Kommunikation. Die Veranstaltung beschäftigte sich mit den Fragen: Welche Instrumente und Werkzeuge eignen sich, um für komplexe Transformationsprozesse wie die Energiewende zu sensibilisieren? Wie sehen die neuesten methodischen Ansätze zum Thema Nutzerintegration aus? Vierter Verbundworkshop, Cottbus, 15. /16. Juli 2015Der vierte Verbundworkshop am 15. und 16. Juli 2015 in Cottbus thematisierte die verschiedenen Konflikte der Energiewende und deren Auswirkungen auf den individuellen Alttag. Dritter Verbundworkshop, Augsburg 12./13. Februar 2015Am 12. und 13. Februar 2015 entwickelten die Teams aus Augsburg, Frankfurt und Cottbus gemeinsam Szenarien zur Energiewende. Zuvor hatte Prof.in Dr.in Kati Hannken-Illjes in ihrem anregenden Impulsreferat an anschaulichen Beispielen die Karriere von Argumenten analysiert und Strategien von Erzählung und Gegenerzählung beleuchtet. Am zweiten Tag wurden u.a. Zwischenergebnisse des Kommunikationsbaukastens vorgestellt. Zweiter Verbundworkshop, Cottbus, 24. und 25. Juli 2014Am 24. und 25. Juli 2014 lud das e-transform-Team der Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg zu einem Kreativworkshop in das Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) der BTU ein. Gäste waren unter anderem der Berliner Dramatiker Volker Lüdecke und der Augsburger Trickfilmspezialist Michael Zauner. Im Rahmen des zweitägigen von Peter Schneider professionell moderierten Arbeitsprogramms entwickelte das Gesamtteam zusammen mit den Gästen Ideen zur spielerischen Erklärung und dem vertiefenden Verständnis energiewenderelevanter Herausforderungen. Die von Herzog & de Meuron entworfenen Universitätsbibliothek ergab einen inspirierenden Ort für innovative Ideen. Erster Verbundworkshop, Frankfurt, 12./13. Dezember 2013Im ersten e-transform-Workshop am 12. und 13. Dezember 2013 in Frankfurt wurde eine Roadmap für das Projekt entwickelt. Die Teilnehmer aus den beiden Hochschulen und die Praxispartner hatten Gelegenheit, ihre Standpunkte und Sichtweisen auszutauschen und an der gemeinsamen Agenda zu arbeiten. Kontakt und TeamProjektkommunikationSebastian Kreuz Hochschule AugsburgProf. Jens Müller Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg Prof. Dr. Christiane Hipp TeamClaus Kaelber, Medien und Kommunikation, FutureCamp Faruq Suriaganda, Programmierer, Hochschule Augsburg Tillmann Damrau, Bild und Medien, Hochschule Augsburg ImpressumHerausgeber: Hochschule AugsburgPostfach 11 06 05, 86031
Augsburg Brandenburgische Technische Universität Cottbus-SenftenbergErich-Weinert-Straße 1, 03046 Cottbus
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