BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Der Tanhuser

um 1200/10 - nach 1266

 

Die Gedichte der

Großen Heidelberger

Liederhandschrift

 

Minnelieder

 

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IX

 

C 267c-d.  Pfaff 87833-87941.  MSH 2,91b-92a.  Singer 32-33

 

1.

Staeter dienest der ist guot,

den man schoenen frouwen tuot,

als ich miner han getan.

der muoz ich den salamander bringen.

5

Einez hat si mir geboten,

daz ich schicke ir abe den Roten

hin von Provenz in daz lant

ze Nüerenberc, so mac mir wol gelingen,

Und die Tuonouw über Rin;

10

füege ich daz, so tuot si, swes ich muote.

danc so habe diu frouwe min,

sist geheizen Guote.

spriche ich ja, si sprichet nein,

sus so hellen wir enein.

15

heia hei!

sist ze lange gewesen uz miner huote.

Ja hiute und iemer mere ja,

heilalle und aber ja,

ziehet her, ze wafena!

20

wie tuot mir diu liebe so,

diu reine und diu vil guote!

daz si mich niht machet fro,

des ist mir we ze muote.

 

2.

Mir tuot wol ein lieber wan,

25

den ich von der schoenen han:

so der Miuseberc zerge

sam der sne, so lonet mir diu reine.

Alles des min herze gert,

des bin ich an ir gewert,

30

minen willen tuot si gar,

buwe ich ir ein hus von helfenbeine,

Swa si wil uf einem se:

so habe ich ir friuntschaft und ir hulde.

bringe ich ir von Galile

35

her an alle schulde

einen berc, gefüege ich daz,

da her Adam ufe saz,

heia hei!

daz waer aller dienste ein übergulde.

40

Ja hiute und iemer mere ja etc.

 

3.

Ein boum stet in Indian,

groz, den wil si von mir han.

minen willen tuot si gar,

seht, ob ich irz allez her gewinne.

45

Ich muoz bringen ir den gral,

des da pflac her Parzival,

und den apfel, den Paris

gap durch minne Venus der gütinne,

Und den mantel, der besloz

50

gar die frouwen, diust unwandelbaere.

dannoch wil si wunder groz,

deist mir worden swaere:

ir ist nach der arke we,

diu beslozzen hat Noe.

55

heia hei!

braehte ich die, wie liep ich danne waere!

Ja hiute und iemer mere ja etc.