BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Konrad von Megenberg

1309 - 1374

 

 

Buch der Natur

 

III. HIR HEBT AN DAZ DRITT

STÜCK DES PUOCHS

VON DEN TIERN

IN AINER GEMAIN

 

A. UND DES ÊRSTEN VON DEN DIU

DA GÊNT AUF ERDEN.

 

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26.

Von dem igel.

 

Erinacius ze latein haizt ain igel ze däutsch und haizt mit ainem andern namen cyrogrillus. alsô spricht ain glôs über die hailig geschrift, dâ man diu unrainen tier verpeutet. aber des gelaub ich niht, ich wæn, daz cyrogrillus ain ander tier sei, daz vint man an der paider tier aigenchait. auch schreibent die maister besunder von den zwain namen; des wær niht, bedäutten si paid áin tier. wie dem sei, sô wizz, daz der igel ain tier ist, daz vil nâtürleicher dorn auf seinr haut tregt, und ist gestalt sam ain sweinl an dem pauch. ez besleuzt sich umb und umb mit seinen dornen, wenne man im schaden wil. etleich sprechent, daz des igels narung daz mêrer tail sich verkêr in sein dorn, dar umb, daz daz tierl wênig nâtürleicher hitz hât. des igels flaisch ist gesunt dem magen und sterket in und hât ain kraft ze trücknen und ze entsliezen den magen. ez macht auch daz harmwazzer vertig und ist den nütz, die genaigt sint zuo der elephantischen auzsetzichait. allain der igel hât zwai aftervenster, dâ er den mist aus læzt. der asch, der geprant wirt von ainem igel und gemischt mit zelâzem pech oder harz, ist guot und pringet den mâsen ir hâr wider auf dem haupt oder an andern enden. alsô spricht Plinius. ez spricht auch Aristotiles, daz der igel stênde unkäusch mit seinem weibel, dar umb, daz in die dorn iht stechen auf des weibels rucke. iedoch sagt man mir, daz weibel leg sich an den ruck; des gelaub ich paz, wan daz ist gemachsamer.