BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Konrad von Megenberg

1309 - 1374

 

 

Buch der Natur

 

III. HIR HEBT AN DAZ DRITT

STÜCK DES PUOCHS

VON DEN TIERN

IN AINER GEMAIN

 

A. UND DES ÊRSTEN VON DEN DIU

DA GÊNT AUF ERDEN.

 

___________________________________________________

 

 

62.

Von dem affen.

 

Simia haizt ain aff. daz ist ain tier dem menschen gar geleich nâhent an allen gelidern. daz tier fräwt sich wenn der môn neu ist, ze mitelst und an dem end trauret ez. Solînus spricht, daz der aff pezzer erkennen hab mit der zungen denn kain ander tier. er ist unmæzig mit ezzen, grimm mit peizen und gar unsänft. er begert über mâz, daz er geziert sei. dar umb nement die jäger hantschuoh und schuoh und legent die an in den wälden, daz ez die affen sehent, und ziehent si dan wider ab und lâzent si ligen. sô koment die affen und tuont sam; alsô væht man si. der aff erkent seinen herren über vil jâr wenne er wider kümt. er spilt auch gern mit den kinden, und wenne im die stund werden mag, sô würget er si. er izzt gern öpfel und nüz, aber wenn er ain pitter rinden dâ vint, sô wirft erz zemâl hin und fleuht daz süez umb daz pitter. wer im laid tuot, dem tregt er lange haz. er hât seineu kint gar liep. wenne er haimisch ist worden und in dem haus gepirt, sô zaigt er iegleichem sein kint und fräwet sich, daz man ez handelt. wie daz sei, daz der aff auzwendig dem menschen gar geleich sei, doch ist er im inwendig minner geleich dann kain ander tier sam Aristotiles spricht. der aff hât kainen nabel. diu äffinn hât ain ding sam ain weip und der aff ainz sam ain hunt.