B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

[ P r o t e s t a t i o n . ]
(Zusatz der 3. Auflage, Basel 1499)


__________________________________________


Uor hab ichs narren schiff gedieht
Mit grosser arbeyt vff gerieht
Vnd das mit doren also geladen
Das man sie nit durfft anders baden
5
Ein yeder het sich selbs geriben
Aber es ist dar by nit bliben
Vil mancher hat noch sym geduncken
Noch dem villicht er hatt getruncken
Nuw rymen wellen dar an hencken
10
Die selben soltten wol gedencken
Das sie vor sæssen jn dem schiff
Dar jnn ich sie vnd ander triff
Hetten jr arbeyt wol erspart
Diß schiff mit altem segel fart
15
Vnd důt glich wie das erst vß fliegen
Loßt sich mit slechtem wynd benűgen
Wor ist / Ich wolt es han gemert
Aber myn arbeyt ist verkert
Vnd ander rymen dryn gemischt
20
Denen / kunst / art vnd moß gebryst
Myn rymen sint vil abgeschnitten
Den synn verlürt man jn der mitten
Jeder rym hat sich műssen schmucken
Noch dem man jn hatt wellen drucken
25
Vnd sich die form geschicket hat
Dar vmb manch rym so übel stat
Das es mir jn mym hertzen we
Geton hat tusent mol / vnd me /
Das ich myn groß műgsam arbeyt
30
On schuld hab übel angeleyt
Vnd ich sol œfflich sehen an
Das ich nit hab gelon vß gan
Vnd mir nie kam für mund noch kælen
Aber ich will es gott befælen
35
Dann diß schiff fœrt jn synem nammen
Sins diechters darff es sich nit schammen
Glich wie das alt jn allen sachen
Es kan nit yeder narren machen
Er heiß dann wie ich bin genant
40
Der narr Sebastianus Brant