B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

X X I X .   D e r   a n d e r   l u t   v r t e i l t

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Wer vff syn frumkeyt halt alleyn
Vnd ander vrtelt bϧ vnd kleyn
Der stoßt sich offt an hertte steyn



Der ander lut vrteilt

Der ist eyn narr der sich vertrœst
Vff won / vnd meynt er sig der grϧt
Vnd weiß nit das jn eyner stund
Syn sel fert dieff jn hellen grund
5
Aber den trost hat yeder narr
Er meynt nit syn der næhst der far
Wann er schon ander sterben sicht
Bald hat eyn vrsach er erdicht
Vnd kan sagen / der dett also /
10
Der was zů wild / der seltten fro
Der hatt diß / vnd der jhens gethan
Dar vmb hatt jn gott sterben lan
Vnd vrteilt eynen noch sym tod
Der villicht ist jn gotts gnod
15
So er jn grœssern sünden lebt
Wider gott vnd syn næhsten strebt
Vnd forcht dar vmb nit stroff noch bůß
Vnd weiß doch das er sterben můß
Wo / wenn / vnd wie / ist jm nit kundt
20
Biß das die sel fert vß dem mundt
Doch gloubt er nit das syg eyn hell
Biß er hin jn kumbt vber die schwell
So wurt jn den der synn vff gan
So sie jn mitt der flâmen stan
25
Eyn yeden dunckt syn leben gůt
Alleyn das hertz gott kennen důt
Für bœß schetzt man offt manchen man
Den gott doch kent / vnd lieb will han
Mancher vff erden würt geert
30
Der noch sym tod zůr hellen fert
Eyn narr ist wer gesprechen dar
Das er reyn sig von sünden gar
Doch yedem narren das gebrist
Das er nit syn will / das er ist