BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Das Volksbuch von Dr. Faust

um 1580

 

Historia vnd Geschicht

Doctor Johannis Faustj

 

Das Erste Theil

 

____________________________________________________________

 

 

 

) 4. (

Die Ander Disputation mit dem Geist.

So Mephostophiles genannt Wirdt:

 

Abents oder vmb Vesper Zeit Vmb Vier Vhr erschin der Fliegenndt Gaist dem Fausto wider erbott sich jm jnn allem gehorsam / vnd Vnderthenig zusein / Dieweil jm von seinem Obersten gwalt gegeben / Vnnd sagt zum Fausto/ Antwurt bring jch / vnd Antwurt Muestu mir geben / Doch will jch zuuor hören was dein beger sey / Dieweil Du mir aufferlegt hast auf dise zeit zuerscheinen /

Doctor Faustus gab Antwurt begert von dem Gaist Das Er auch möcht die geschickhlicheit Form / vnnd gestalt eines Gaistes an sich haben vnd bekommen/

Zum Andern / Das er Der Gaist jm alles das thuen soll was Er begere / vnnd von jm haben wölle/

Zum Dritten / Das er jm Darneben geflissen / vnnd Vnderthenig sein wölle wie ein Dienner/

Zum Vierten / Das er sich allzeit so offt er jn fordert vnnd berueff jnn sein hauß sol finden lassen/

Zum Funfften / Das er in seinem hauß soll vnsichtbar Regiern / vnnd sich von niemand sonst soll sehen lassen / dann jn / es wer dann sein will vnnd geheiß/

Zum Sechsten vnnd Letsten / Das er jm so offt Er jn fordert erscheinen soll/ jnn einer gestalt / wie es jme auferlegt werde/ Dise Puncten Hielt Doctor Faustus dem Geyst fur /

Hierauff antwort der Gayst / Das er jm jnn allem wolt wilfaren vnnd gehorsamen / So ferr Er ime dann ettliche Articul auch Wolt Laisten / Vnnd wo Er solchs thue / so soll sein beger nicht nott haben / Vnnd diss seind darunder ettliche dess Gaists begerte Articul gewesen.

Erstlichen Das Er versprech vnd schwere Das Er sein eigen wölle sein/

Zum Andern Das Er sollichs mit seinem Aignen bluet wöll bezeugen/ vnnd zu einer becrefftigung sich damit verschreiben vnnd vnderschreiben /

Zum Dritten / Das allen Glaubigen Menschen feind sein solle/

Zum Vierdten / wöll Er jme ettliche zeit vnnd zill geben / So dann solliche verloffen so Soll Er sein sein/

Zum Funftñ Das Er den Christlichen glauben wölle Verlaugnen/ (Erstlichen / wöll Er jme ettliche zeit vnnd zill geben / So dann solliche verloffen so Soll Er sein sein/ Zum Andern Das Er sollichs mit seinem Aignen bluet wöll bezeugen / vnnnd zu einer becrefftigung sich damit verschreiben vnnd vnderschreiben/ Zum Dritten / Das Er den Christlichen glauben wölle Verlaugnen / allen Glaubigen Menschen feind sein)

Zum Sechsten / Das Er sich nit wölle verfuern lassen / So jn ettliche wolten bekhören/

Zum Sibenden / Da Er solche Puncten halten werd / so soll Er nach allem seinem Lust haben / was sein hertz fordern möcht/ Darauff du von stundan spuren (sprach der Gayst) Das du eines Gaistes gestalt vnnd weiß haben wirdest /

Dem Doctor Fausto ward sein stoltz vnnd hochmueth gar vberstigen / vnnd macht jn so stoltz vnnd verwegen (.ob Er gleich sich ein weil besunne.) das Er seiner Seelen seligkeit nit betrachten wolte / sonnder schluegs dem boesen Gayst dar/ Verhieß jm alle Articul zuhalten / vnnd denselben zugehorsamen/ Er meint Der Teuffel wer nit so schwartz wie man jn mahlet / noch die Hell so hayß wie man Daruon saget /