BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Johann Fischart

1546/47 - 1590

 

Affentheurlich Naupengeheurliche

Geschichtklitterung von Thaten und

Rhaten der vor kurtzen Langen und je

weilen vollenwolbeschreiten Helden und

Herren Grandgoschier Gorgellantua

 

1575/1582/1590

 

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DEmnach ich sah, wie jr euch naget

All tag mit kommer frett vnd plaget,

Meint ich ein guten dienst zu thun

Wann ich euch dauon abhülff nun

Vnd vorkäm etwan grösserm vbel,

Daß keiner nicht die Zän außgribel

Vor schwären gdancken sich erhencke,

Wie Wittfrau auff der Bien ertrencke:

Sintemal je ein Artzet soll

Krancken auff all weg rahten wol,

Vnd sonderlich das Gmüt frisch halten,

So wird der Leib selbs naher walten.

Wann aber nun kurtzweil vnd freud

Ist deß Gemüts artzney vor leid,

So hab ich so mär wollen schreiben

Von lachen, alß vil weinens treiben:

Bedacht, das lachen in all krafft

Ist deß Menschens recht eigenschafft:

Vnd, so ein Author je ward gerümet

Daß er den nutz mit süß verblümet,

So ist diß Buch nicht zuverachten

Dieweil es auch dahin thut trachten,

Vnd schmiert mit Honig euch das Glaß

Daß der Wärmut eingang deß baß.

Vnd laßt euch sein, alß ob jr hörten

Democritum den Weißheitglehrten

Vberlaut lachen der Welt thorheit,

Die jr Narrheit halt für klug warheit:

Dann man solch Leut auch haben muß

Die weisse Wand bstreichen mit Ruß:

Vnd im schimpff die Leut rühren fein:

Dann wir nicht all Catones seyn:

Vnd gleich wie Schlaff dem Leib wol thut

So kompt kurtzweil dem Gmüt zu gut.

Drumb leß es nun du frölichs Blut,

Ob es dir geb ein frischen muth.