B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Georg Wickram
um 1505 - vor 1562
     
   



D a s   R o l l w a g e n b ü c h l i n .

L X X X V I I I .
Aus der Ausgabe C (1557)


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[167]

      Einer hatt ein
      gûtten fürsatz.


      EIn wunderbarlicher kund / beichtet inn der Fasten / nach altem brauch. Als er aber dem Beichtvatter / vil seltzam uppiger zotten herauß sagt / unnd ihn der Pfaff darüber schaldt und straffet /fragt in der Abenteürer / Was er sich dann halten solt und wie er thûn solt / das er ihm recht thet: sagt im der Beichtvatter / Er solt sein yppigen weiß lassen / ein fein züchtig und erbar wesen an sich nemmen / Gottes lesterung unnd ander laster vermeiden / und darneben einen gûten fürsatz haben / sagt er / «Lieber Herr gond heim in mein hauß / da werd ir ein gûten neüwen für‹Qiijr›satz finden / dunckt euch des nit gût sein will ich umb einen bessern unnd sterckern besehen.» Der gut Beichtvatter kond wol verston was er fúr ein Vogel verhanden / weiset in mit seinem fürsatz hinweg.