BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Glückel von Hameln

um 1646 - 1724

 

Denkwürdigkeiten der Glückel von Hameln

übersetzt von Alfred Feilchenfeld

 

Zweites Buch

 

_______________________________________________________________________________

 

 

[35]

Zweites Buch

Heirat mit Chajim Hameln.

Eltern und Geschwister des Mannes.

Junges Eheglück.

 

Ich bin noch ein Mädchen von kaum zwölf Jahren gewesen, da hat mich mein Vater schon verlobt und ich bin ungefähr zwei Jahre verlobt geblieben 1). Meine Hochzeit war in Hameln. Meine Eltern fuhren mit mir und einer Hochzeitsgesellschaft von etwa zwanzig Personen dorthin. Damals gab es noch keine Postwagen [auf dieser Strecke]; so mußten wir uns von Bauern Wagen mieten 1a) bis gen Hannover. Sobald wir nach Hannover kamen, schrieben wir nach Hameln, sie sollten [36] uns Wagen nach Hannover schicken.

 

Hameln

 

Meine Mutter meinte, daß man in Hameln Kutschen haben könnte wie in Hamburg. Wenigstens dachte sie, daß mein Schwiegervater eine Kutsche schicken würde, damit die Braut und ihre Leute darin fahren könnten. Aber am dritten Tage kamen drei oder vier Bauernwagen an; die hatten Pferde, denen es nötig gewesen wäre, daß man sie selbst auf den Wagen gelegt hätte. Obwohl nun meine Mutter darüber ein wenig erzürnt war, konnte sie es doch nicht ändern. So setzten wir uns denn in Gottes Namen auf die Bauernwägelchen und kamen nach Hameln. Abends hatten wir ein richtiges Festmahl.

 

Der Seder bei den portugiesischen Juden (in Hamburg?).

Die Familie am festlich gedeckten Tisch, auf dem die symbolischen Speisen stehen.

Stich, unterzeichnet: Dessiné d'après nature et gravé par B. Picart, 1725

(Aus: Picard, Cérémonies et Coutumes Réligieuses

de Tous les Peuples du Monde I, S. 120.)

 

Mein wackerer Schwiegervater Joseph Hameln seligen Angeden­kens, der wenige seinesgleichen hatte, nahm ein großes Glas Wein und trank meiner Mutter zu. Meine Mutter hatte noch immer einen kleinen Groll darüber, daß man uns keine Kutschen entgegengeschickt hatte. Mein sel. Schwiegervater merkte ihren Groll, und wie er überhaupt ein sehr liebenswürdiger Mann und ein großer Witzling war, sagte er zu meiner Mutter: «Ich bitt' Euch, seid nit böse, Hameln ist nit Hamburg, wir haben hier keine Kutschen, wir sind schlichte Landleute. Ich will Euch erzählen, wie es mir ergangen ist, als ich Bräutigam war und zu meiner Hochzeit gereist bin. Mein Vater Samuel Stuttgart war Vorsteher der jüdischen Gemeinden in ganz Hessen 2) und [37] mein Freudchen war Nathan Spaniers Tochter. Als Mitgift habe ich 2000 Reichstaler bekommen und mein sel. Vater hat mir 1500 Reichstaler versprochen, das war damals eine große Mitgift. Wie es nun zur Hochzeit ging, hat mein sel. Vater einen Boten gedungen, den man den «Fisch» genannt hat. Diesem hat er meine Mitgift auf den Buckel geladen, um sie nach Stadthagen zu tragen, wo mein sel. Schwiegervater wohnte. Ich und mein Bote Fisch haben uns nun auf die Füße gemacht und sind nach Stadthagen gegangen. Damals war Loeb Hildesheim, den ich in meinem ersten Buche erwähnt habe, in Stadthagen, da er auch ein Schwiegersohn meines Schwiegervaters Nathan Spanier war. Als ich nun nicht weit von Stadthagen war, ist ein Geschrei gekommen, daß der Bräutigam nicht weit wäre. Da ist Loeb Hildesheim mit seiner Gesellschaft dem Bräutigam entgegengeritten – er ist von Hildesheim gewesen, von Leuten, die sich allezeit gar prächtig gehalten haben. Wie er mich nun mit meinem Boten, dem Fisch, zu Fuß antrifft, reitet er schnell wieder in die Stadt hinein und bringt meiner Braut die Botschaft 3), ihr Bräutigam komme auf einem Fisch zu reiten. Da ich jetzt wohl auf guten Pferden reiten kann, so bitte ich Euch, darüber nicht ungeduldig zu sein.» So hat sich diese Verstimmung in eitel Gelächter und Freundschaft aufgelöst und die Hochzeit wurde in Lust und Freude gefeiert.

 

Hochzeit bei den aschkenasischen Juden.

Braut und Bräutigam sind beide von einem Gebetmantel bedeckt,

an ihrer Seite je zwei Begleiter bzw. Begleiterinnen.

Vor dem Paar steht der Rabbiner, rechts erblickt

man die Spielleute, gegenüber die Gäste.

Die Trauung findet im Freien hinter der Synagoge statt.

Stich, unterzeichnet: B. Picart delincavit 1722.

(Aus: Picard, Cérémonies . . . I, S. 143.)

 

Nach meiner Hochzeit reisten meine Eltern [38] wieder heim und ließen mich – ich war damals noch ein Kind von kaum 14 Jahnen – in einem fremden Lande bei fremden Leuten allein. Aber das ist mir alles nicht schwer geworden, da ich eine so große Herzensfreude von meinen frommen Schwiegereltern hatte. Sie sind beide so hochachtbare, fromme Leute gewesen und haben mich sehr gut gehalten, mehr als ich es wert gewesen bin. Was für ein wackerer Mann ist mein Schwiegervater gewesen, wie ein Engel Gottes! Es ist jedermann bekannt, was Hameln gegen Hamburg ist. Ich war damals ein junges Kind, das in aller Lust auferzogen war, und mußte nun in meinem jungen Alter von Eltern, Freunden, allen Bekannten, von einer Stadt wie Hamburg fort in eine Kleinstadt, wo nur zwei jüdische Familien wohnten. Und Hameln ist an sich ein lumpiger, unlustiger Ort. Aber das alles habe ich für nichts geachtet gegen die Herzensfreude, die ich von der Frömmigkeit meines sel. Schwiegervaters hatte. Wenn er des Morgens um drei Uhr aufgestanden ist und dicht an meiner Schlafkammer in seinem Schulrock gesessen und gebrummt hat 4), dann habe ich ganz Hamburg vergessen. Was das für ein heiliger Mann gewesen ist! Sein Verdienst sollen wir alle genießen und der liebe Gott soll uns ihm zuliebe weiter keine Leiden zuschicken und uns nicht zu Schande und Sünde kommen lassen!

 

Passahfest: Das Aufsuchen und Wegbringen

von allem gesäuertem Teig am Abend vor Erew-Pessach.

 

Seine Vortrefflichkeit ist auch an seinen braven, frommen Kindern zu sehen gewesen. Sein ältester Sohn [39] Moses, ein sehr wackerer, junger Mann, ist als Bräutigam mit dem gelehrten Rabbi Moscheh und einem Diener, der der «geschossene Jakob» hieß, zu seiner Hochzeit gereist und hatte seine Mitgift bei sich. Als sie nahe bei Bremervörde waren, wurden sie von Räubern überfallen, beraubt und alle drei tödlich verwundet. Man brachte sie in den Ort hinein und ließ sofort Doktoren und Balbierer (= Heilgehilfen, Wundärzte) holen. Die Aerzte meinten, der Bräutigam und Rabbi Moscheh würden am Leben bleiben, und den geschossenen Jakob hielten sie für todgefährlich. Aber nach zwei Tagen starben die beiden und der Jakob kam davon. Daher hat er auch seinen Beinamen «der geschossene Jakob» bekommen. Den Schmerz und Jammer der betrübten Eltern kann man sich denken. Obwohl man sich nun an vielen Plätzen sehr bemüht hat eine Sühne für den Mord zu erlangen, so war doch alles umsonst und der Mord blieb ungesühnt. Gott möge ihr Blut rächen!  

Den zweiten Sohn (Abraham Hameln) habe ich gekannt; er war voll von Thora-Kenntnis «wie ein aufgebrochener Granatapfel» 5). Mein Schwiegervater hat ihn als Talmudjünger nach Polen geschickt 6). Dort hat er sich durch seine talmudischen Kenntnisse einen großen Namen gemacht und sich in Posen mit der Tochter eines angesehenen Mannes, des Chaim Boas, vermählt. Nach [40] seiner Hochzeit hat er sehr fleißig Talmud gelernt und ist immer tüchtiger geworden und in der Gemeinde Posen zu großem Ansehen gekommen. Aber nach einigen Jahren, als die Gemeinden von ganz Polen durch den Krieg mit Chmel 7) in großer Not waren, kam er, von allen Mitteln entblößt, mit seiner Frau und einer Tochter in das Haus meines Schwiegervaters. Mit der Geburt dieser Tochter war es wirklich wunderbar zugegangen. Er war nämlich schon 17 Jahre mit seiner Frau verheiratet gewesen und hatte keine Kinder mit ihr. Da wurde seine Schwiegermutter sterbenskrank und ließ ihre Tochter, die Frau meines Schwagers Abraham, zu sich kommen. Sie sagte zu ihr: «Meine liebe Tochter, ich stehe in Gottes Hand und werde bald sterben; wenn ich ein Verdienst vor Gott habe, so werde ich mir ausbitten, daß du Kinder haben sollst.» Bald danach starb die fromme Frau. Gleich nach ihrem Tode wurde meine Schwägerin Sulka guter Hoffnung und bekam zur rechten Zeit eine Tochter, die sie nach ihrer Mutter Sara nannte. Sieben Jahre danach bekam sie einen Sohn, der Samuel hieß. Es wäre viel von dem Mann (Abraham Hameln) zu schreiben. Mein Schwiegervater hat ihn nach Hannover gesetzt und er hat dort sehr gut gesessen. Aber er ist später von Hannover weggenarrt [und veranlaßt] worden in Hameln zu wohnen, wovon sein und seiner Kinder Verderben leider gekommen ist. Man hat ihm dort viel versprochen [41] und ein Kompagnie-Geschäft mit ihm gemacht, aber es ist nichts gehalten worden. Gott soll es denen verzeihen [die so getan haben]! Mein Schwager Rabbi Abraham sel. A. ist ein großer Talmudgelehrter und ein außerordentlich kluger Mann gewesen. Er hat wenig geredet, aber wenn er geredet hat, ist der Hauch, der aus seinem Munde kam, lauter Weisheit gewesen; da hat jeder gerne zuhören mögen.

Danach hatte mein Schwiegervater eine Tochter Jente. Er verlobte sie in früher Jugend mit dem Sohne des Sußmann Gans in Minden an der Weser. Damals hatte Sußmann Gans den Namen, daß er 100 000 Taler besäße. Mein Schwiegervater hatte mit ihm zusammen gezecht und beim Wein die Heiratspartie mit ihm verabredet. Als Sußmann Gans am andern Tage wieder nüchtern war, bereute er diese Verabredung. Aber mein Schwiegervater war ein so wackerer Mann 8), und das Geschehene war nicht mehr zu ändern; also blieb es dabei. Bräutigam und Braut waren beide noch sehr jung; darum schickte Sußmann Gans seinen Sohn (den Bräutigam) zum Talmudstudium nach Polen. Kurz darauf starb Sußmann Gans und er hatte keine Freunde, die nach seiner Hinterlassenschaft gesehen hätten. So ist sein Reichtum zu nichte geworden. Seine Witwe verheiratete sich mit einem anderen Mann, der Phoebus hieß. Nach einigen Jahren kam der Bräutigam wieder aus Polen zurück; aber anstatt vieler Tausende, wie meine Schwiegereltern gemeint hatten, besaß er jetzt nur noch knapp einige hundert Taler. [42] Mein Schwiegervater wollte die Partie zurückgehen lassen; aber meine Schwiegermutter wollte es nicht leiden, um den verwaisten jungen Mann nicht zu beschämen 8a). So hat das junge Paar Hochzeit gehalten und einige Jahre in Minden gewohnt.

 

Hochzeitszug

 

Da geschah es, daß Phoebus und seine Frau einen Sohn verheirateten. Als sie auf dem Spinnholz9 9) waren, standen mächtige Prunkgeräte auf dem Tisch und es wurde großer Reichtum gezeigt. Salomon Gans sah den großen Reichtum und erkannte vielleicht noch viele Geräte wieder, die seinem Vater Sußmann Gans gehört hatten – er hatte aber von allem Reichtum seines Vaters nur wenig bekommen. Da ging er in das Kontor und sah zu, daß er ein Kistchen mit geschriebenen Urkunden in seine Hände bekam; denn er meinte ein Recht dazu zu haben. Aber, was soll ich mich dabei aufhalten? Zwanzig Bogen Papier wären nicht genug, wenn ich alles schreiben wollte, was hierin vorgegangen ist. Am anderen Morgen vermißte Phoebus sein Kistchen [43] mit Schriften und hatte sofort Verdacht auf seinen Stiefsohn. Sie gerieten also in Streit und auch mein Schwiegervater wurde in den Streit mit hineingezogen 10). Die Prozesse haben meinem Schwiegervater und dem Phoebus jedem mehr als 2000 Reichstaler gekostet; denn sie stritten viele Jahre miteinander vor hohen Behörden und gingen einander förmlich ans Leben. Einmal ließ Phoebus meinen Schwiegervater und oft dieser den Phoebus ins Gefängnis stecken. Das dauerte so lange, bis sie beide kein Geld mehr hatten; aber mein Schwiegervater konnte es länger aushalten. Schließlich haben sich andere Leute ins Mittel gelegt und haben Rabbiner und Beisitzer des Rabbinatsgerichts aus Frankfurt [am Main] kommen lassen um die Sache zu schlichten. Diese sind gekommen und haben ziemlich lange Zeit damit zugebracht, aber doch nichts ausgerichtet, sie haben nur sehr viel Geld davongetragen. Einer von den Rabbinatsbeisitzern, ein Gelnhäuser, hat sich von dem Geld, das er mitgebracht, ein schönes Lernzimmer machen lassen und darin eine Gans malen lassen, [44] bei der drei oder vier Rabbiner mit Harzkappen 11) standen, die ihr Federn ausrupfen.

Danach hat mein Schwiegervater seinen Schwiegersohn Salomon Gans und seine Tochter Jente von Minden weggenommen und sie in Hannover wohnen lassen, hat ihnen auch noch für ein Kind dort Niederlassungsrecht verschafft 11a). Hannover ist schon damals ein mächtiger Ort gewesen; Salomon Gans war daher sehr froh [dorthin zu kommen] und gelangte dort zu großem Reichtum. Aber die Freude dauerte nicht lange und er. starb in seinen besten Jahren. Seine Frau blieb einige Jahre Witwe und wollte sich nicht wieder verheiraten, weil sie eine wackere junge Frau war. Aber für meinen Schwager, den reichen Leffmann [Behrens] 12), hat es sich gut gefügt, daß Salomon Gans vor ihm hat weichen müssen. Als er [45] meine Schwägerin Jente bekommen hat, ist er freilich noch nicht der Mann gewesen, der er jetzt ist. Aber der große Gott, der erhöht und erniedrigt, hat alles in seiner Gewalt. Mein Schwiegervater hatte gemeint, mit den vielen Hunderten und mit der großen Mühe, die er für die Niederlassung seiner Kinder in Hannover aufgewendet, etwas Dauerndes für Kinder und Kindeskinder zu schaffen. Aber für wen hat der gute Mann sich alle Mühe und Arbeit gemacht? Für Fremde. Wie es heißt: Sie hinterlassen Fremden ihr Vermögen 12a) Doch was soll ich noch weiter darüber schreiben? Alles geschieht so, wie es dem lieben Gott wohlgefällt.

Das dritte Kind 13) meines Schwiegervaters war der gelehrte Rabbi Samuel. Dieser hat auch in Polen den Talmud studiert und eine Frau aus hochangesehener Familie, die Tochter des berühmten Lemberger Rabbiners Scholem, geheiratet. Er ließ sich auch in Polen nieder, mußte auch wegen des Krieges fort und brachte auch nichts von dort mit 13a). So mußte ihn mein Schwiegervater gleichfalls eine Zeit lang mit Frau und Kindern erhalten; dann wurde er Rabbiner in Hildesheim 14). Es ist gar nicht zu beschreiben, was er für ein frommer und [46] heiliger Mann war; er hat wirklich den Augenblick seines Todes gewußt; davon weiß ganz Hildesheim zu erzählen.

Sein viertes Kind war der gelehrte Rabbi Isaak sel. A. den ich nicht gekannt habe. Er wohnte in Frankfurt am Main. Welch reine Seele und was für ein großer Gelehrter er war, das wissen die zu beurteilen, die ihn gekannt haben. Er hatte wenige seinesgleichen und hat sich wirklich Tag und Nacht mit der Thora beschäftigt. Er ist auch nicht alt geworden – nicht über fünfzig Jahre – und ist in Reichtum und Ehren gestorben.

Das fünfte Kind war seine Tochter Esther, ein Muster von Frömmigkeit und allen weiblichen Tugenden 14a). Sie hat gar viel zu leiden gehabt und alles mit Geduld ertragen, bis sie ihre reine Seele aushauchte. Ich brauche weiter nichts von ihr zu sagen, da es weltbekannt ist, was sie für eine vortreffliche Frau war.

Sein sechstes Kind war Loeb Bonn, ein sehr achtbarer Mann, zwar kein großer Gelehrter, aber doch ein guter Kenner des Schrifttums. Er war lange Zeit Gemeindevorsteher im Kölnischen Land und hatte seinen Wohnsitz in Bonn. Er ist aber sehr jung in Ehre und Reichtum gestorben.

Sein siebentes Kind war seine Tochter Hanna 14b), die wohl der frommen Hanna zu vergleichen war. Sie ist sehr jung gestorben und hat keinen Reichtum hinterlassen. Das achte Kind war euer lieber, getreuer Vater. Von ihm will ich hier nicht viel sprechen, ihr werdet solches an der richtigen Stelle finden. Meine lieben Kinder, ich [47] schreibe euch dies auf, damit ihr Bescheid wißt, von was für Leuten ihr herstammt, wenn heute oder morgen eure lieben Kinder oder Enkel kommen und ihre Familie nicht kennen.

 

 

Nach meiner Hochzeit bin ich mit meinem sel. Mann ein Jahr in Hameln gewesen; unser Geschäft war dort nur gering, denn Hameln war kein Handelsplatz. An den Geldgeschäften mit den Landleuten wollte sich mein Mann nicht genügen lassen. Seine Gedanken waren von Anfang an, seitdem wir verheiratet waren, darauf gerichtet nach Hamburg zu ziehen. [So hat es sich auch verwirklicht], wie es in unseren heiligen Schriften heißt 14c): «Auf den Weg, den ein Mensch gehen will, wird er geführt.» Als das erste Jahr nach unserer Hochzeit zu Ende war, hat mein sel. Mann nicht länger in Hameln bleiben wollen. Wenn auch meine Schwiegereltern beide gern gesehen hätten, daß wir in Hameln geblieben wären, und uns ihr Haus und Hof, wie es dastand, angeboten haben, so hat doch mein sel. Mann nicht gewollt. Wir sind also in voller Zustimmung von meinen Schwiegereltern weg und hierher nach Hamburg gezogen. Wir sind damals beide noch junge, unerfahrene Kinder gewesen, die wenig oder nichts von dem Geschäft gewußt haben, das in Hamburg dienlich war. Aber der große, barmherzige Gott, der meinen sel. Mann von seiner Heimat und seinem Vaterhause weggeführt 14d), hat ihm allezeit getreulich beigestanden. Gepriesen sei Gott für alles Gute, das er uns erwiesen hat! Als wir nach [48] Hamburg kamen, hat mein sel. Vater uns für zwei Jahre Kost verschrieben 15) und wir haben bei ihm gewohnt. Mein sel. Mann war in der Stadt ganz fremd; er hat sich aber doch umgesehen, was passiert. Damals war das Geschäft mit Juwelen noch nicht so stark wie jetzt und Bürger (d. i. verheiratete Leute) und Verlobte bei Nichtjuden haben wenig oder gar keine Juwelen getragen. Die Mode war damals, daß sie rein goldene Ketten trugen, und wenn man etwas schenken wollte, so ist es in Gold gewesen. Obzwar daran nicht so großer Verdienst wie an Juwelen war, so war doch dieses meines Mannes erstes Geschäft, daß er mit Gold gehandelt hat und von Haus zu Hause herumgelaufen ist um Gold einzukaufen. Dies hat er dann wieder an Goldschmiede gegeben oder an Kaufleute, die verlobt waren, wiederverkauft und schön daran verdient. Wiewohl nun mein Mann sich sehr wehe getan hat und wirklich den ganzen Tag seinem Geschäft nachgelaufen ist, hat er doch nicht verfehlt alle Tage zu bestimmter Zeit seinen Abschnitt zu lernen. Er hat auch lange Zeit an jedem Tage, wo Thora-Vorlesung war (d. h. an jedem Montag und Donnerstag), gefastet, bis er angefangen hat große Reisen zu machen und sich leider sehr dabei abzuquälen, so daß er schon in seinen jungen Jahren sehr kränklich gewesen ist und viel gedoktert hat. Dabei hat er sich nirgends geschont und sich große Mühe gegeben seine Frau und Kinder ehrlich zu ernähren. Er war ein so lieber, getreuer Vater, wie man wenige findet, und hat seine Frau und Kinder [49] über alle Maßen geliebt. Seine Bescheidenheit hat nicht ihresgleichen gehabt; sein Lebtag hat ihm der Sinn nicht nach irgendwelchen Vorstandsämtern gestanden; im Gegenteil, er wollte von so etwas gar nichts wissen und hat alle Leute ausgelacht, die so sehr danach getrachtet haben. Kurz – er ist ein rechter Ausbund von einem frommen Juden gewesen, wie sein Vater und seine Brüder es auch gewesen sind. Ich weiß wenige, auch unter großen Rabbinern, die ihr Gebet so andächtig verrichtet haben wie er. Wenn er in seinem Zimmer gebetet hat und es wäre jemand gekommen um ihn irgendwohin zu rufen, wo etwas sehr billig einzukaufen war, so hätte ich oder mein ganzes Hausgesinde nicht das Herz gehabt zu ihm zu gehen und ihm davon zu sagen. Wirklich hat er dadurch einmal etwas versäumt und einen Schaden von mehreren Hunderten gehabt. Aber er hat das alles nicht geachtet und seinem Gott treu gedient und ihn fleißig angerufen; der hat ihm auch alles doppelt und dreifach wieder eingebracht. So etwas Demütiges und Geduldiges, wie der liebe Mann gewesen ist, findet man nicht wieder. Was ihm oft von Freunden und Fremden geschehen ist, das hat er alles mit Geduld ertragen. Wenn ich manchmal in menschlicher Schwachheit darüber ungeduldig geworden bin, hat er mich ausgelacht und gesagt: Du bist eine Närrin; ich vertraue auf Gott und achte der Menschen Rede wenig.» Sein Verdienst soll uns in dieser und in jener Welt beistehen!

Als wir nach Hamburg kamen, bin ich sogleich guter Hoffnung geworden und meine Mutter (sie soll leben!) mit mir zugleich. Der liebe Gott hat mir zu rechter Zeit gnädiglich zu einer jungen Tochter geholfen. Ich bin [50] noch ein junges Kind gewesen. Obschon mir solch ungewohnte Sachen sehr schwer angekommen sind, so bin ich doch höchlich erfreut worden, daß mir der Höchste ein hübsches, gesundes Kind gegeben hat. Meine getreue, fromme Mutter hatte ihre Niederkunft auf dieselbe Zeit ausgerechnet. Sie hat aber eine große Freude darüber gehabt, daß ich zuerst ins Kindbett gekommen bin, so daß sie auf mich junges Kind ein wenig acht geben konnte. Acht Tage darauf ist meine Mutter ebenfalls mit einer jungen Tochter ins Kindbett gekommen. So ist denn kein Neid oder Vorwurf zwischen uns gewesen 16) und wir sind in einer Stube beieinander gelegen. Wir haben keine Ruhe gehabt vor Leuten, die gelaufen kamen und die Merkwürdigkeit sehen wollten, daß Mutter und Tochter in einem Zimmer im Kindbett lagen. Um das Buch ein bisselchen zu verlängern, muß ich doch einen hübschen Spaß erzählen, der uns vorgekommen ist. Es war eine kleine Stube, wo wir zusammen lagen, und es war Winter und mein sel. Vater hatte ein großes Gesinde, so daß es uns in der Stube gar eng geworden ist, wenn auch Eltern und Kinder miteinander gern vorlieb nehmen. Ich bin acht Tage früher aus dem Kindbett gegangen als meine Mutter. Um die Stube ein wenig geräumiger zu machen, habe ich mich in meine Kammer hinaufgelegt. Da ich aber noch sehr jung war, hat meine Mutter nicht leiden wollen, daß ich bei Nacht mein Kind mit mir in meine Kammer nehmen sollte. So habe ich das Kind in der Stube gelassen, wo sie gelegen ist, und sie hat auch die Magd bei sich liegen lassen. Meine Mutter hat [51] zu mir gesagt, ich sollte mich nicht um mein Kind bekümmern; wenn es weinte, sollte es die Magd zu mir hinaufbringen, damit ich ihm zu trinken gäbe; sie sollte es dann auch wieder von mir fortnehmen und in die Wiege legen. Damit war ich wohl zufrieden. Ich bin also etliche Nächte gelegen und die Magd hat mir immer so vor Mitternacht das Kind zum Säugen gebracht. Einmal bei Nacht wache ich ungefähr um drei Uhr auf und sage zu meinem Mann: «Was mag das bedeuten, daß mir die Magd das Kind noch nicht gebracht hat?» Mein Mann sagt: «Das Kind wird gewiß noch schlafen.» Ich aber habe mich nicht damit zufrieden gegeben und bin in die Stube hinabgelaufen um nach meinem Kind zu sehen. Ich gehe über die Wiege und finde mein Kind nicht darin. Da bin ich sehr erschrocken, habe aber doch kein Geschrei anfangen wollen, damit meine Mutter nicht aufwacht. Also habe ich angefangen die Magd zu schütteln und hätte sie gern leise aufgeweckt. Aber die Magd ist sehr verschlafen gewesen; ich habe erst anfangen müssen laut zu schreien, ehe ich sie aus dem Schlaf kriegen konnte. Ich frage sie: «Wo hast du mein Kind?» Die Magd redet aus dem Schlaf und weiß nicht, was sie spricht. Darüber erwacht auch meine Mutter und sagt zur Magd: «Wo hast du Glückelchens Kind?» Aber die Magd ist so verschlafen gewesen, daß sie keine Antwort hat geben können.

 

 

Also sage ich zu meiner Mutter: «Mutter, vielleicht hast du mein Kind bei dir im Bett?» Sie antwortet: «Nein, ich habe mein Kind bei mir» – und hält es so fest an sich, als wenn man ihr das Kind wegnehmen wollte. Da fällt mir ein, an ihre Wiege zu gehen und nach ihrem Kind zu sehen. Da ist ihr Kind [52] in der Wiege gelegen und hat sanft geschlafen. Nun sage ich: «Mutter, gib mein Kind her; dein Kind liegt in der Wiege.» Aber sie hat es nicht glauben wollen und ich mußte ihr erst ein Licht bringen und ihr ihr Kind geben, damit sie es recht besehen konnte. So habe ich meiner Mutter ihr Kind gegeben und das meine genommen. Das ganze Haus ist darüber wach geworden und alle haben sich erschrocken. Aber der Schreck hat sich bald in Gelächter verwandelt und man hat gesagt: Bald hätten wir den gottseligen König Salomon [als Schiedsrichter] nötig gehabt.

Also sind wir ein Jahr im Hause meiner Eltern gewesen. Wir haben zwar auf zwei Jahre dort Kost gehabt; aber da es uns in meinein Eltemhause sehr eng war, hat mein Mann nicht länger dort bleiben wollen und hat auch von meinen Eltern keinen Pfennig Kostgeld für das zweite Jahr nehmen wollen. So haben wir uns ein hübsches Häuschen gemietet und 50 Taler Miete das Jahr bezahlt und sind mit Magd und Knecht in unser Haus gezogen, wo' uns der Höchste so gnädiglich bis dato erhalten und, wenn Gott mir nur nicht gar so früh die Krone meines Hauses genommen hätte, glaube ich nicht, daß es ein glücklicheres und lieberes Paar Volk 16a) in der Welt gegeben hätte als uns. So haben wir denn als junge Leute in unserm Eigenen gewohnt und uns ein wenig karg und genau beholfen, doch alles recht zu seiner Zeit, und haben eine hübsche, ehrliche Haushaltung geführt. Unser erster Diener ist Abraham Kantor aus Hildesheim gewesen; er war bei uns um die Kinder [53] zu warten. Später ist er einige Jahre von uns weg gewesen und hat ein wenig für sich Geschäfte gemacht. Dann hat er eine Witwe von hier und, als diese gestorben war, ein junges Mädchen aus Amsterdam geheiratet und in Hamburg gewohnt. Wir haben ihm Geld vorgeschossen und ihn nach Kopenhagen geschickt. Heute ist er, wie man sagt, ein Mann von 10000 Reichstalern und mehr. Als meine Tochter Zippora zwei Jahre alt gewesen ist, bin ich wieder ins Kindbett gekommen mit meinem Sohn Nathan. Was für eine Freude mein sel. Mann da hatte und was für ein schönes Beschneidungsfest er ausgerichtet hat, ist nicht zu beschreiben. Gott soll mich Freude an allen meinen Kindern erleben lassen! Weil ich nunmehr leider keine Hilfe und keinen Trost mehr habe als [durch das,] was ich an meinen Kindern zu erleben hoffe, so bitte ich den großen Gott seine Gnade und Barmherzigkeit dazu zu geben. Hiermit will ich mein zweites Buch beschließen und bitte alle, die es lesen, mir meine Torheit zum guten auszulegen. Wie schon gedacht, ist es vor Herzeleid und Sorge geschehen. Gepriesen sei der große Gott, der mir die Kraft gibt, daß ich alles aushalten kann. Nun will ich mit Hilfe des Höchsten mein drittes Buch anfangen!

 

――――――――

 

1) Eine Verlobung fand damals in jüdischen Kreisen in der Weise statt, daß die beiderseitigen Väter oder sonstige nahe Anverwandte zusammenkamen und den zukünftigen Ehebund sowie die von beiden Teilen zu zahlenden Mitgiften verabredeten. Für den Fall, daß eine von beiden Familien von der Partie zurücktrete, wurde ein Strafgeld festgesetzt, das mit dem talmudischen Ausdruck «Knaß» bezeichnet wurde. Dieses Strafgeld tritt bei der ganzen Angelegenheit so sehr in den Vordergrund, daß für «verlobt» der Ausdruck «verknaßt» gang und gäbe war. Vgl. Güdemann, Geschichte des Erziehungswesens bei den Juden in Deutschland, S. 119. So gebraucht auch Glückel diesen Ausdruck: «Mein Vater hat mich verknaßt und ich bin 2 Jahre lang im Knaß geblieben.» 

1a) Gl. gebraucht hier den niederdeutschen Ausdruck «heuern».  

2) In Kurhessen gab es seit 1622 sogenannte Medinoh-Parnossim, d. i. Vorsteher der hessischen Judenschaft, die von den «Judenlandtagen» gewählt wurden. Vgl. «Im Deutschen Reich», Septemberheft 1908 (Aufsatz von L. Horwitz). Samuel Stuttgart, der Vater Joseph Hamelns, wohnte in der kurhessischen Stadt Witzenhausen.  

3) Gl. gebraucht hier den Ausdruck: «Botenbrot», der in jüdisch-deutschen Bibelübersetzungen, wie z. B. in der Psalmenübersetzung des Elia Levita, häufig im Sinne von «Botschaft» angewendet wird. Siehe Grünbaum, Jüdisch-deutsche Chrestomathie, S. 99 ff. 

4) Gemeint ist der Rock, den er beim Beten anhatte. Mit «Brummen» bezeichnet Gl. hier den eigentümlichen, etwas singenden Tonfall, in dem nach alter Sitte der Talmud vorgetragen wird. 

5) Zitat aus Hohelied 4, 3.  

6) Das Talmudstudium stand damals in Polen in höchster Blüte und es war namentlich in den wohlhabenderen jüdischen Familien in Deutschland Sitte, begabte Söhne für einige Zeit auf eine der polnischen Talmudhochschulen zu schicken. Vgl. das Zitat aus שׁארית ישׁואל, c. 32, f. 124 b bei Kaufmann, S. 62 Anm 2.  

7) Es ist der oben (S. 30) erwähnte Krieg, den der Kosakenhauptmann Bogdan Chmelnicki mit seinen wilden Scharen gegen die Polen und Juden führte und der unter anderen auch die Posener Gemeinde aufs schwerste heimgesucht und entvölkert hat. S. Perles, Geschichte der Juden in Posen, p. 58. 

8) Gl. will hier sagen: er war ein so angesehener Mann, daß man von dem, was mit ihm verabredet war, nicht gut zurücktreten konnte. 

8a) Ganz anders die Darstellung in den Aufzeichnungen des Phoebus, s. Seite 43, Anm. 10.  

9) Am Freitag abend vor der Hochzeit fand in jüdischen Häusern eine (bei den Ostjuden noch heute bekannte) Lustbarkeit zu Ehren des Brautpaares – wie es scheint, im Anschluß an die Ueberreichung der Brautgeschenke – statt, Sie wurde «Spinnholz» genannt, wohl deshalb, weil man die Spindel als das Symbol der künftigen Hausfrau betrachtete. Vgl. Güdemann, a. a. O., S. 119. Berliner, Aus dem Leben der deutschen Juden im Mittelalter, S. 44/45. Ehrentreu im Jahrbuch der Jüd.-liter. Gesellschaft IX S. 37. Eine andere, minder wahrscheinliche Erklärung des Wortes «Spinnholz» (=שׁביןﬠלץ, die Zeit, die zwischen der Freude vergeht) gibt Würfel, Historische Nachricht von der Judengemeinde Fürth, S. 127.  

10) Ueber die ganze Angelegenheit besitzen wir auch eine sehr ausführliche Darstellung von der Gegenseite in den teils hebräisch teils jüdisch-deutsch abgefaßten Aufzeichnungen des Phoebus Gans in Minden, die Kaufmann im Anhang seiner Ausgabe der Glückel-Memoiren p. 334–394 zum Abdruck gebracht hat. Phoebus erwähnt hier u. a. (p. 341/42), daß er selbst große Geldopfer gebracht und mehr, als er verpflichtet war, aufgewendet habe, um die Heirat seines Stiefsohnes Salomon mit der Tochter Joseph Hamelns aufrecht zu erhalten. Wir erfahren ferner (S. 355 ff.), daß Salomon Gans die entwendeten Schriftstücke seinem Schwiegervater Joseph Hameln zuschickt, der sich damals in Stadthagen befindet, wie denn überhaupt Joseph Hameln in dieser Darstellung bei weitem nicht in so günstigem Lichte erscheint wie bei Glückel. 

11) Das Wort bedeutet ursprünglich: Kittel der Harzscharrer, dann die weitärmelige, kurze Schaube, die damals Amtstracht der Geistlichen war. Siehe Landau, Glossar zu Glückel, a. a. O., S. 54. Aus unserer Stelle scheint hervorzugehen, daß die Amtstracht der christlichen Geistlichen damals auch bei den Rabbinern schon Eingang gefunden hatte. 

11a) Vermutlich handelt es sich um ihren zweiten Sohn, Samuel Gans in Hannover (Vgl. Genealogische Beilage D der Pappenheimschen Ausgabe), der Erlaubnis erhielt, sich dort selbständig zu machen.  

12) Gemeint ist der Hof- und Kammeragent des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg, Liepmann Cohen = Leffmann Behrens in Hannover, der häufig zugunsten seiner Glaubensgenossen bei seinem Fürsten intervenierte. Siehe Wiener, Monatsschrift f. Wissensch. des Jdt. 1864, Der Hof- und Kammeragent Leffmann Behrens. Kaufmann, Samson Wertheimer S. 86. Sein Schwiegersohn war der Prager Oberrabbiner Rabbi David Oppenheimer, der Besitzer der berühmten Oppenheimerschen Bibliothek, die längere Zeit im Hause des Leffmann Behrens aufgestellt war.  

12a) Psalm 49, 11. 

13) Gl. scheint den von ihr erwähnten, früh verstorbenen ältesten Sohn Jos. Hamelns hier nicht mitzuzählen.  

13a) Von seinem älteren Bruder Abraham ist oben (S. 40) Aehnliches berichtet worden. 

14) Samuel Hameln hat eine Reihe von Jahren hindurch als Rabbiner und später, nachdem er dieses Amt niedergelegt, als Gemeindevorsteher bis zu seinem Tode (1687) sehr eifrig für das Wohl der Gemeinde Hildesheim gewirkt. Siehe Lewinsky, Der Hildesheimer Rabbiner Saimuel Hameln, im Kaufmann-Gedenkbuch, S. 325–346.  

14a) Sie wird später (S. 64 ff.) als Gattin des Loeb Hannover erwähnt. 

14b) Gattin des Jakob Speyer (Kaufmann S. 67, Anm. 4). 

14c) Talmud Makkot 10b. 

14d) Biblische Wendung bei dem Wegzug Abrahams von Haran (Genesis 12, 1).  

15) Glückels Vater hat sich nach damaliger Sitte schriftlich verpflichtet, dem jungen Paare zwei Jahre lang Wohnung und Kost zu geben. 

16) Da keine von beiden Frauen einen Sohn hatte, so hatten sie keinen Grund, einander zu beneiden.  

16a) Paar Volk = Ehepaar.