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Deß Andren Tausend
Erstes Hundert.
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- II,1,7
Wissenschafft.
Dem Fleisse wil ich seyn als wie ein Knecht verhafft/
Damit ich möge seyn ein Herr der Wissenschafft.
- II,1,13
Von dem nassen Jahre 1649.
WAs meint der Himmel doch mit so gehäufftem Regen?
Wil von deß Krieges Schmutz befleckte Welt er fegen?
Bedeut es wol hinfür/ viel Heil vnd reichen Segen?
Mich dünckt er traure so/ vnd giesse milde Zehren/
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- Um das/ was Sicherheit der Welt wil noch gewehren/
Die Friede brauchen wil/ den Himmel zu gefähren.
- II,1,14
Das Weib schweige.
Weiber=Lippen sind geschaffen
Mehr zum küssen als zum klaffen.
- II,1,21
Uber einen Fürstlichen Namen.
WAnn den Namen Christian/ ich gleich hin vnd her versetze/
Kummt mir nimmer doch nichts rauß/ das ich deme gleiche schätze
Was der Namen selbsten gibt; dann/ ein wahres Christenthum
Jst dem Fürsten/ gar gewiß/ nur der allerbeste Ruhm.
- II,1,28
Gunst für Recht.
Kein Corpus Juris darff man nicht
Wo Gunst vnd Vngunst Vrthel spricht.
- II,1,42
Beraubter Gemein=Kasten.
DAß das allgemeine Heil
Keinen Abbruch darff erfahren/
Wil davon ein jeder Theil
Nemen vnd bey sich bewahren.
- II,1,49
Vergleich/ da man etwas behält
vnd etwas nachläst.
Wann Mann vnd Weib sich zanckt/ ist Suhne recht bestellt/
Wann dieser was räumt ein/ hingegen sie was hält.
- II,1,61
Obrigkeit vnd Unterthanen.
Ob die Untren von den Obren/ ob der Untren Obre wegen/
Fragstu/ sind? Frag: Ob am Hirten/ ohne Heerd ist viel gelegen?
- II,1,74
Das geschriebene Wort.
DJe Schrifft die ist ein Brieff von Gottes ernstem Willen
Geschrieben an die Welt/ denselben zu ervöllen;
Wie daß er liegen bleibt? Und niemand an jhn nimmt?
Weil seinen Titul er/ nach Willen nicht bekümmt.
- II,1,79
Die höchste Weißheit.
GOtt vnd sich im Grunde kennen
Jst die höchste Witz zu nennen:
Vielen ist viel Witz gegeben
Diese selten noch daneben.
- II,1,86
Der Mensch.
Neun Monden wird ein Mensch zum Leben zubereitet:
Darff einen Augenblick/ der jhn zum Tode leitet.
- II,1,92
Schläge.
Heidf. in Sphin. Coroll.
EJne Glock vnd eine Nuß vnd ein Esel vnd ein Knecht
Thun nicht leichtlich ohne Schlag/ was sie sollen jemals recht;
Jene schweiget/ die verhartt: Jener steht/ vnd dieser liegt;
Wann das Eisen vnd das Holtz jhnen recht wird angefügt
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- Klinget jene/ diese bricht: Jener geht vnd dieser eilt;
Drum was jedem zugehört/ sey auch jedem zugetheilt.
- II,1,100
Glauben.
Luthrisch/ Pabstisch vnd Calvinisch/ diese Glauben alle drey
Sind verhanden; doch ist Zweiffel/ wo das Christenthum dann sey.
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