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B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A

 

 

 

 
Albrecht von Haller
1708 - 1777
 


 






 



Der Autor

Albrecht von Haller, Arzt, Naturforscher und Schriftsteller, wurde 1708 in Bern geboren. Nach Gymnasium und Arztlehre begann er 1723 sein Studium der Medizin in Tübingen. 1725 wechselt er zu dem bedeutendsten Mediziner der Zeit, Hermann Boerhaave, nach Leyden. Dort promovierte er 1727 mit einer Dissertation über den Speichelgang. Anschließend vervollkommnete er seine medizinischen Kenntnisse auf einer Reise nach London und Paris. Sein schlechter Gesundheitszustand zwang ihn, 1728 in die Schweiz zurückzukehren. In Basel widmete er sich botanischen und mathematischen Studien. Hier begann auch seine «poetische Krankheit»: 1729 schrieb er - anschließend an eine botanische Studienreise durch die Schweiz - sein großes Gedicht «Die Alpen». Diese Reise war auch Grundlage für seine Enumeratio methodica, einer umfassenden Bestandsaufnahme der Schweizer Flora. 1729 läßt er sich als praktischer Arzt in Bern nieder und heiratet 1731 Marianne Wyß. Neben der erfolgreichen Publikation seiner Gedichte macht er sich auch einen Namen auf wissenschaftlichem Gebiet. 1736 erhält er die Professur für Anatomie, Chirurgie und Botanik an der Universität Göttingen. Der Tod seiner Frau im gleichen Jahr trifft ihn tief und bewirkt eine Hinwendung zur Religion. Er widmet sich nun ganz der Wissenschaft und wird zu einem der bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit. Wichtig sind vor allem seine physiologischen Erkenntnisse, daß Sensibilität und Reizbarkeit an lebende Gewebestrukturen gebunden sind. Das steigende Ansehen führte auch zu wissenschaftlichen Auseinandersetzungen, wie die mit dem französischen Arzt und Philosophen La Mettrie, der ihn in mehreren seiner Schriften attackierte. 1753 gab Haller seine glanzvolle Tätigkeit in Göttingen auf, zugunsten einer subalternen Verwalterstelle in seiner geliebten Heimatstadt Bern. Die Hoffnungen auf ein höheres Amt sollten sich jedoch nicht erfüllen. Seine letzten Jahre sind geprägt durch Enttäuschungen und Krankheit, die er nur durch Opium lindern konnte. 1777 ist er in Bern gestorben.






Das Werk

Tagebuch der Reise nach London,
Paris, Straßburg und Basel
(1727/28)
Versuch Schweizerischer Gedichte
(1732 und öfter)
Hermanni Boerhave Praelectiones academicae
(1739-44)
Enumeratio methodica stirpium
Helveticae indigenarum
(1742)
Icones Anatomicae
(1743-54)
Primae lineae physiologiae
(1747)
De partibus corporis humani
sensilibus et irritabilibus
(1753)
Opuscula pathologica
(1755)
Disputationes chirurgicae selectae
(1756)
Elementa physiologiae corporis humani
(1757-66)
Usong. Eine Morgenländische Geschichte, in vier Büchern
(Roman, 1771)
Briefe über die wichtigsten Wahrheiten
der Offenbarung
(1772)
Alfred, König der Angel-Sachsen
(Roman, 1773)
Fabius und Cato, ein Stück der Römischen Geschichte
(Roman, 1774)
Bibliotheca botanica
(1771/72)
Bibliotheca chirurgica
(1774/75)
Bibliotheca anatomica
(1774-77)
Briefe über einige Einwürfe noch lebender
Freygeister wider die Offenbarung
(1775-77)
Bibliotheca medicinae practicae
(1776-77)
Abhandlung über die Wirkung
des Opiums, beobachtet an sich selbst
(ca. 1776/77)
Tagebuch seiner Beobachtungen über
Schriftsteller und über sich selbst

(posthum 1787)
Fragmente Religiöser Empfindungen
(posthum 1787)
Ueber die praktischen Folgen des Unglaubens
(posthum 1787)
Briefe


Sekundäres

Quellen, Kolophon
 
 
 
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