BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Johann Joachim Quantz

1697 - 1773

 

 

Der Autor

 

Johann Joachim Quantz wird am 30. Januar 1697 in Oberscheden, Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg als fünftes Kind eines Hufschmieds geboren. Die Mutter stirbt 1702, der Vater 1707. Bei Verwandten macht er eine Lehre als Stadtpfeifer. 1713 ist er Geselle in Radeberg, 1714 in Pirna. Teil seiner Ausbildung waren die Instrumente Oboe, Trompete, Waldhorn, Posaune, Flöte a bec, Fagott, Zinke, Violine, Violoncello, Viola da Gamba und Kontrabass. 1716 wird er bei der Stadtkapelle Dresden angestellt, 1717 unternimmt er eine Reise durch Schlesien, nach Wien und Prag. 1718 wechselt er in die Polnische Kapelle Augusts II., die regelmäßig in Polen Konzerte gibt. Ein Jahr später wählt er die Querflöte zu seinem Hauptinstrument und nimmt Unterricht bei Pierre-Gabriel Buffardin, dem Dresdener Hofflötisten. In dieser Zeit beginnt er auch zu komponieren. In den Jahren 1724 bis 1727 unternimmt er eine ausgedehnte Studienreise, die ihn nach Rom, Neapel, Venedig, Mailand und schließlich nach Paris und London führt. Dort versucht Händel, ihn zum Bleiben zu bewegen. Doch er kehrt nach Dresden zurück und wird dort als Flötist in die Hofkapelle aufgenommen. 1728 gibt er auf Einladung des Preussischen Hofes in Berlin ein Konzert. Der 16jährige Kronzprinz Friedrich ist begeistert und verpflichtet Quantz, ihm trotz des Verbots seines Vaters Flötenunterricht zu geben. 1737 heiratet Quantz die Wittwe Anna Rosina Carolina Schindler, die Ehe bleibt kinderlos und galt als nicht besonders glücklich. Nachdem er immer wieder mit den käuflichen Flöten unzufrieden ist, beginnt er ab 1739 selbst Flöten zu bauen und zu vertreiben. Nach der Krönung Friedrichs II. wird Quantz 1741 dessen privilegierter Kammermusikus und Hofkomponist. 1752 schreibt er sein umfangreiches Lehrwerk «Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen», das bald in andere Sprachen übersetzt wird. Bis zu seinem Tode bleibt er am preussischen Hofe. Neben seiner konzertanten Tätigkeit widmet er sich verstärkt der Komposition. Er stirbt am 12. Juli 1773 in Potsdam. Dort läßt ihm der König ein Grabmal errichten. Das umfangreiche musikaliches Werk, das er hinterläßt, ist zum größten Teil für die Flöte traversiere komponiert.

 

Hätten Sie nur einmal die liebliche Flöte Quantzens gehört, wie er - treu dem Charakter seines Instruments - dem wildesten Zuhörer Sanftmut und Heiterkeit einflößen konnte. Oh, mein Freund, mit tausend Freuden würden Sie auf all den schönen Klingklang neuer ausländischer und inländischer Virtuosen Verzicht thun. (Johann Friedrich Reichardt, Briefe, die Musik betreffend, Leipzig 1976, S. 73)

 

Johann Joachim Quantz (Gemälde von Johann Friedrich Gerhard 1741)

 

 

Das Werk

 

Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen (1752)

Selbstbiographie (1754)

Briefe

 

 

Sekundäres

 

Johann Joachim Quantz (Wikipedia)

Johann Joachim Quantz (Deutsche Biographie)

Edward R. Reilly, Quantz and His Versuch: Three Studies (1971)

Johann Joachim Quantz (Feike Bonnema)

Johann Joachim Quantz: Werkverzeichnis

Johann Joachim Quantz, Capricci & Fantasie per flauto solo (YouTube)

Quellen/Kolophon