Briefsteller für Volks-

und Fortbildungs-Schulen

1875

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Vorwort.

Die freundliche Aufnahme, welche «Alois Josef Ruckert's Briefsteller für den Bürger und Landmann» sowohl bei der gesammten Kritik, als auch in den Kreisen des Bürgerstandes, insbesondere aber in Volks- und Fortbildungsschulen gefunden hat, veranlaßt mich, dem Rathe wohlmeinender Freunde folgend, hiemit eine spezielle Ausgabe desselben  f ü r  S c h u l e n  zu veranstalten. An der inneren Einrichtung des Briefstellers wurde keine Aenderung vorgenommen, da sich ein Bedürfniß hiezu bisher nicht ergeben hat.

Der Zweck desselben erweist sich als ein dreifacher. Dem  S c h ü l e r  ist es ein Lehrbuch zur praktischen Aneignung der üblichen Briefformen und des schlichten Stils; dem  L e h r e r  ein Handbuch zur Auswahl von Aufgaben aus dem Leben; dem  a u s  d e r  S c h u l e  E n t l a s s e n e n  und dem  B ü r g e r  ein Rathgeber bei Abfassung aller in seinem Kreise nöthigen Briefe und Geschäftsaufsätze.

Verleger und Verfasser können nur wünschen, daß ihnen aus allen Schichten, wo dieses Buch eine heimische Stelle gefunden, über etwaige Wünsche bezüglich Streichungen, Zusätzen und sonstigen Aenderungen gefällige Vorschläge baldigst unterbreitet würden, damit bei Bearbeitung weiterer Auflagen  a l l e n  billigen Ansprüchen Rechnung getragen werde. Dieses Buch soll ein Volksbuch im weitesten Sinne des Wortes sein, und darum ist es recht und billig, daß nichts unbeachtet und unberücksichtigt bleibe, was seiner Aufnahme und Weiterverbreitung irgendwie nützen oder schaden könnte.

Briefschreiben ist heutzutage eine unumgänglich nothwendige Kunst; die Fähigkeit, seine Gedanken kurz und klar, deutlich und fehlerfrei niederzuschreiben, muß ganz entschieden jeder, sei er wer immer, erlernen - und wer nicht vorwärts geht, geht rückwärts! Man kann mit Fug und Recht sagen: «Schreibe einen Brief und ich will dir sagen, wer du bist!»

Möge dieses Büchlein freundliche Aufnahme, nachsichtige Beurtheilung und segensvolle Verwendung finden!

Der Verfasser.