BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Friedrich Hölderlin

1770 - 1843

 

Gedichte

in chronologischer Folge

 

1842

 

Textgrundlage:

Friedrich Hölderlin, Sämtliche Werke, Bd. 2, Gedichte nach 1800

Hrsg. von Friedrich Beißner, Stuttgart: Cotta, 1953

 

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Der Sommer

 

Noch ist die Zeit des Jahrs zu sehn, und die Gefilde

Des Sommers stehn in ihrem Glanz, in ihrer Milde;

Des Feldes Grün ist prächtig ausgebreitet,

Allwo der Bach hinab mit Wellen gleitet.

 

So zieht der Tag hinaus durch Berg und Thale,

Mit seiner Unaufhaltsamkeit und seinem Strale,

Und Wolken ziehn in Ruh', in hohen Räumen,

Es scheint das Jahr mit Herrlichkeit zu säumen.

 

Mit Unterthänigkeit

d. 9ten Merz                                               Scardanelli.

1940. [sic.]