BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Eduard Mörike

1804 - 1875

 

Wispeliaden

 

Sommersprossen

 

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[13]

Advertissement

 

Von dem Antheil, welchen die vorgerückten Geschöpfe meiner Muse bei dem Publikum finden, wird es abhängen, ob eine Nachgeburt folgen soll oder nicht. Dieselbe würde u. A. nachstehende Stücke enthalten:

1. An den Kramets-Vogel. (Würde, in flakkischer Weise, etwa anfan­gen: „Du, Philomelens glücklichster Sang-Rival“. etc.)

2. An die katholische Religion [Petrinism]. Im von Hardenberg'schen Styl.

3. Bei Confirmation meines Neveus (unehlichen Zwitters meines Bru­ders) mel: Die Kröte, die etc.

4. Meine Ähnlichkeit mit v. Matthisson. Kritisches Poëm.

5. Umarbeitung des v. Schillerschen: „Lauretta am Flügel“. (Ich begin­ne: „Wenn dein Finger durch den Stahl-Darm geistert“)

[eine Nummer 6 fehlt]

7. An Nane Z. Als sie einen angeschriebenen Gänserich von mir wünschte. („Die Feder, die den Sträfling schrieb“)

8. Bei Betrachtung des Glanz-Gaifers der Gartenschnecke (cochl. hort. Linn.) didaktisches Gedicht.

9. Sonett. Unter heftigen Schmerzen, als ich in einem Gehölze bei Zwe­renberg lag und zu sterben meinte. *) (Der Verf. ist mit einem – medizinisch übrigens vielleicht interessanten – Nabelbruch behaftet.)

10. Das Beutelthier. (Dem H. Grafen v. Skrzynecki **) zugebaichnet)

 

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*) Parodie auf Th. Körners Gedicht „Abschied vom Leben. As ich schwer verwundet und hilflos in einem Gehölze lag und zu sterben meinte.“  

**) Der polnische General Strzynecki, der die Niederlage bei Ostrolenka (1831) verschuldete.