BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Friedrich Gundolf

1880 - 1931

 

Jahrbuch für die geistige Bewegung

 

Jahrbuch 1912

 

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[138]

Mensch und Gattung

von Friedrich Wolters

 

Es gibt nur zwei opfer an das lebendige, zeugung und tod, in denen der logos widerstandlos erlischt. In allen andern binden sich logos und eros wie umkreis und mitte. Ist aber dieses gleichmaass gestört, so widerstreitet der logos dem eros: der sich selbst überschauende gebärdet sich stolz gegen den seines ursprungs und endes ungewissen, erkenntnis hebt sich über die [139] ruhige demut des geblütes. Kaum erhelltes dunkel des Wissens dünkt sich ein spiegel des lebendigen herdes und ist nur abschein der steigenden und fallenden feuer. Wenn diese schlummern irren die scheine noch lange losgerissen im räume, bis sie gänzlich ermatten. Dann erscheint das gedachte zu zeiten als licht der unendlichen gegenwart und macht die not einer neuen geburt vergessen, das ersonnene täuscht die unerschöpfliche kraft des mittels vor und der gedanke streitet wider die zeugung, das begriffene tritt anstelle des schöpferischen tuns und sucht das gewächs zu zwingen. Wenn aber die feuer erwachen und auch die wandelbaren bilder des logos sich erneuern, wird das lebendige wieder sichtbar vor den ordnungen, gestalt wird sichtbar als mitte des ausgestrahlten.

Wichtiger als jedes allgemeine ist der besondere, als die gattung der mensch. Seit man die menschliche gattung zu einer überschaubaren reihe in einer gegebenen zeit gemacht hat, eingeklemmt zwischen einer verlorenen und einer zu erwartenden seligkeit, zwischen der einmaligen schuld und der einmaligen sühne, hat das hirn den wahn vom bösen anfang und vom guten ende nicht mehr überwunden. Als man sich stolz vom ältesten und jüngsten tage löste, die enden der entwicklung weiter hinausschob und die festen gesetze der unabwendbaren reihe zu erkennen wähnte, beharrte man nur bei einem rest des alten glaubens, sah das glückliche bild noch in der

zukunft, bis endlich statt des stetig von Gott kommenden und in Gott mündenden menschen nur noch eine leere allgemeinheit, die fortschrittliche menschheit übrigblieb. Heute erscheint die gattung als das wirkliche und jede frage des geistes richtet sich auf ihren weg, jede handlung soll ihrem zwecke dienen. Der weg der menschheit scheint erkennbar geworden aus gesetzmässigen läufen des vergangenen und die zukunft soll nur vervollkommnung der begriffenen ordnungen sein. Aber im augenblicke der erkenntnis ist das gesetz erloschen nach dem das leben diese bestimmte richte nahm. Denn vor dem erkannten steht die willkür des so oder anders handelns und jede wahre tat straft das erkannte lügen. Nur das unbegreifbare und unaufdeckbare leitet uns gewiss, die umgrenzte norm ist dem menschen leer und tot und sei sie logisch noch so tief begründet, wenn [140] er den mund nicht liebt, der sie aus undeutbarem gebot befahl, wenn ihn die stirn nicht beherrscht, der sie aus unsagbarem grund entsprang. Den weg der menschheit wissen wollen, ist die anmaassung der grössten toren: die menschheit geht nicht, sondern steht: auf der tafel des logos nämlich. Wohin aber mein führer geht, der eine mensch, das weiss mein fuss und folgt ihm nach, wohin ich führer sein kann denen die mir folgen, das weiss mein wille. Wer vortäuscht den weg der menschheit zu verfolgen, hat selber keinen weg und ist zu eitel oder zu feige einem stärkern auf seiner bahn zu folgen. Von mensch zu menschen ist ein handeln möglich, von mensch zu menschheit nie. Kein wahn sizt tiefer in uns seit zwei jahrtausenden und keine lüge seit zwei jahrhunderten – nach dem erlöschen des himmelsglaubens – als der wahn von der vervollkommnung der menschheit. Mit der »hebung der gattung« ködern heute die falschen fischer in allen teichen: sie wissen wohl, es ist kein volk da, stolz genug die kräfte für sich zu fordern, kein mensch gross genug die opfer für sich zu fordern. So locken sie die sehnsüchtigen zu der »grossen aufgabe« die nur notdürftig die kleinen nutzzwecke verhüllt. Wer den mut hat die hülle zu heben und die leere sieht, wird ein läugner alles edlen und verroht wie tausende heute, wem sie wahr bleibt, der schüttet seine kräfte ins nichts. Denn keiner kann die aufgäbe lösen, ohne höhere einheiten, eine höhere summe zu bilden und jeder aufwand für die gattung vermindert nur die vorhandenen säfte, vergrössert die null des allgemeinen, das niemals ein lebendiger körper, niemals geistig-sinnliche gestalt wird. Wo aber nicht körper noch gestalt ist, wer fordert da und wem trägst du zu? Wir sollen »das vermögen besitzen, unser urteil und unsern willen in jedem falle zum urteil der gattung zu machen«: aber nimm vater, freund und herrscher, geschlecht, kreis und volk hinweg und such das maass für das urteil der gattung: es bleibt nichts als der einzelne, einzige, das individuum, das das urteil erkennt und darstellt. Unsre zeit hat diese lezten allgemeinheiten individuum und gattung als die höchsten werte auf ihre tafel geschrieben, diese gespenstergemeinschaft ins leben zu rufen ist ihr lezter wunsch und alle andern menschlichen bindungen, soweit sie noch bestehen, sollen um sie ihr leben lassen, gelöst [141] werden. Man könnte glauben dieses individuum sei ja der mensch den wir wünschen, aber nein, der mensch vertritt die gattung so sehr und so wenig wie die sonne den fixsternhirnmel, fördert die gattung so sehr und so wenig wie die sonne den fixsternhirnmel: das individuum ist nur »vertreter der gattung«, ihr rechnerischer gegenbegriff, kalt und leblos wie sie, vom alten lichte zehrend, mit seiner asche die feuer verschüttend. Denn eine list des unterganges ist hinter den schemen verborgen: das individuum ist vertreter der gattung, aber die gattung ist an sich ohne sinn und inhalt, darum hat sie vom menschen die menschlichkeit entlehnt und sich und ihrem freien vertreter zum einzigen zweck gesezt; aber weil sie nur schemen sind und also nicht schaffen sondern nur zehren können, haben sie das mark der menschlichkeit ausgesogen und was übrig blieb, ist »die moderne humanität«.

Der antike mensch auch des grössten weltreiches kannte keine andre menschlichkeit als die der glieder einer auf besonderm lebensgrund gewachsenen gemeinschaft: damit war das verhältnis von mensch zu mensch das gegebene, als der im organismus gebundenen, nicht aber das vom menschen zu einem allgemeinen, unwirklichen. Auch das »liebe deinen nächsten wie dich selbst« drückt im ursprung noch ein verhältnis wirklicher personen aus, aber es die ganze unwirklichkeit des orients schon mit sich und macht sie offenbar, sobald es aus dem allgemeingebot in das besondre tritt: »Liebet eure feinde, tuet gutes denen die euch hassen«. Den menschen hat diese forderung zwei jahrtausende zerrissen, dennoch: niemand erfüllt sie, auch nicht wer sie göttlich glaubt und seinen hass bändigt, aber fühlt. Wer aber gar des hasses nicht fähig ist, der kennt auch die liebe nicht, denn das leben bleibt gebunden in kraft und gegenkraft. Solange besondre formen der menschlichkeit bestanden, sich in gebilden verkörperten, blieb der umlauf der kräfte bestehen, nur dass sie sich in eine menschliche und eine göttliche welt spalteten und den einen sinnlichen raum auseinanderstrebend zu vernichten drohten. Als in der unmöglichkeit dieses kampfes die göttliche welt wesenlos zurückzusinken begann, rief man sehnsüchtig nach der alten einheitlichen menschlichkeit, der antiken humanität, aber sie war nun des göttlichen entleert und seit fünf Jahrhunderten sucht [142] man danach, aber niemand schafft es. Man erweiterte das stoffliche wissen ins ungeheure, man dehnte alle ordnungen über das sichtbare ins gedachte und reichte doch nirgends an die sterne. Das göttliche ausser dem menschen verblasste, das göttliche im menschen war verloren: geblieben ist eine begriffliche einheit: die menschheit. Ihr werden die noch lebendigen gebilde geopfert, für sie sollen die lebendigen kräfte einem schemenhaften zwecke geweiht werden: der modernen humanität, die mit der menschlichkeit nichts mehr gemein hat als den entliehenen namen. Die gattung ist der umkreis, die humanität der inhalt unsrer welt geworden. Alles fühlen, alles handeln soll sich bestimmen nach dem heil der menschheit, nach dem gesamtwohl, wo kein gesamt besteht. Wir sahen: das bild dieses gesamtwohls stammt aus dem vorgespiegelten anfang oder ende der zeitlichen welt, seine merkmale sind die der erschöpften kraft, des verzichtes auf alles schöpferische tun, der vernichtung des ganzen ungeteilten menschen. Der mensch mit allen seinen kräften, den guten und bösen, dem hass und der liebe kann dieser humanität nicht dienen, sie braucht den »vertreter der gattung«, der in der behaglichkeit und sicherheit der kampflosen ruhe, im ewigen frieden sein glück und das der menschheit findet. Der »gefährliche mensch« versteht dieses glück nicht und verachtet es, er will sein eignes urbild künden, in tat verkörpern, in leibern weiterpflanzen: dazu dient ihm jede stärke seines leibes und geistes, vom geschwelltesten muskel bis zur schweigsamsten list. Der friede um des lieben friedens willen ist ihm verhasst, nur ein friede als kampfpreis ihm genehm, an den er alle tat-kräfte seines lebens sezte. Der humanität aber gilt als tat, was ihr phantom, die gattung schont: jeder rückzug, jeder verzicht, jede schwäche und weichheit findet ihr lob, wenn es das heil der menschheit erhält oder fördert, ein heil das nirgend ist, das niemand kennt, das nur den jämmerlichen schild bedeutet, hinter dem sich mangel an mut und aktiver kraft verbirgt. Freilich, in jeder brust sollen die »ewigen gesetze der menschheit« liegen, jeder kleine schacher und krämer ruft »das gefühl in seiner brust« zum richter über werk und tat des menschen an. Denn alle sind vor der menschheit gleich, lehrt die humanität und würgt damit ihren allgemeinen fortschritt selbst mit ihrer allgemeinen gleichheit: als die besondre [143] menschlichkeit zur allgemeinen menschheit verflachte, konnte sie die grössten nicht als vertreter der gattung einordnen, musste sie als verbrecher und zerstörer brandmarken, das höchste menschliche, das schönste und stärkste als verderblich der entwicklung ihrer menschheit bannen, um endlich heute, vom zwang ihres eignen widerspruches gezogen, den schutz der armen, kranken und schwachen als die höchste einzige aufgabe und also das arme, kranke und schwache als den besten teil der menschheit zu verkünden . Dieser selbstbetrug der humanität soll in jedem durch die liebe zur gattung – das ward aus der liebe zum nächsten – fest verankert werden, eine liebe die doch niemand spürt, die weder gegenstand noch träger hat, deren sinn ist, einen zweckbegriff auf den andern zu setzen, wo kein wesen ist, beziehung an beziehung zu reihen, um die lüge zu verhüllen, welche die wirklichkeiten unsres daseins noch stündlich widerlegen und die doch stündlich an den wirklichkeiten unsres daseins frisst.

Wichtiger aber als alles ersonnene ist das gewachsene, als jeder zweck-begriff der schaffende mann. Vor lauter ausgeklügelten systemen des geselligen verhaltens haben die zweck-verbände unsrer zeit die einzige wurzel, den mann vergessen, aus der sich allein gesellung als gewächs, als organismus bilden kann und an seine stelle ein ersonnenes, das individuum gesezt. Dabei ist gleichgültig, ob sie sozialisten, staatsbürger oder anarchisten heissen: darin unterscheiden sie sich, dass die ersten am meisten von der allgemeinen menschheit, der internationalen, erhoffen, die zweiten noch am tiefsten in alten bindungen verhaftet sind, die lezten als gegenfarce der ersten, die atomisierte menschheit, den internationalen individualismus wünschen. Gemeinsam sind allen die versuche der gedanklichen auflösung des lebens in die beziehung von exemplar und gattung, von ich und menschheit. Das sozialistische, das anarchistische und fast auch schon das staatsbürgerliche ich hat unter dem szepter der humanität einen wert an sich bekommen, nur weil es lezte teilsumme der menschheit, teilglied eines begriffes ist. Dieser wert gilt als das wesentliche, als das heiligste, vor dem alle andern werte verschwinden, ja wir sahen, dass vor seiner sinnlosen summierung in der masse – im heimlichsten sinne der masse der schwachen, kranken, mittelmässigen, der ununterschiedenen [144] – alle wirklichen wertunterschiede fallen sollen: das nur-individuum-sein bedeutet also schon recht und wert vor dieser menschheit. Uns aber deucht, dass ein von allen andern unterschiedener, ein besondrer sein, erst recht und wert bedeutet. Das auch-vertreter-der-gattung-sein gilt uns nichts, das wie als ein besondrer ausgezeichnet sein macht erst den mann. Von ich zu ich geht keine brücke als das gedachte: vom manne zum manne, sofern sich recht und wert nach ihren besondern kräften messen und binden, knüpft sich das lebendige. Denn im besondern ist mit der einzigkeit zugleich ein notwendig-tätiges und nicht nur rein-logisches verhältnis zum andern beschlossen, und je voller sich diese notwendig-tätigen gegenkräfte auswirken, um so tiefer verwurzelt sich die wachsende gemeinschaft im lebendigen blute. Wir könnten diese nötige besonderheit des menschen für alle gewächse der kraft, soweit sie lebenschaffend oder lebentragend sind, erweisen, wir haben uns genügt sie in der höchsten form des geistigen herrschers darzustellen, weil in ihm der sichtbare ursprung neuer Schöpfung liegt und weil das wesen seiner auswirkenden gewalt die deutlichen zeichen des lebendigen wachstums trägt: nämlich die stärkung des besondern menschen im erhöhten zwange der gemeinschaft, die dichtere einung von freiheit und herrschaft. Darum nehmen wir nicht von der menschheit, sondern vom manne gebot und bild! Der herrscher tut not, um auf erloschenem herd neue glut zu fachen, »grosse männer tun den zeiten not, damit die weltgeschichtliche bewegung sich periodisch und ruckweise frei mache von abgestorbnen lebensformen und von reflektierendem geschwätz« (J. Burckhardt). Die humanität freilich ist dem grossen manne, gram, weil er nicht in schonender entwicklung sondern erschütternd, in rausch und kampf, die welt vorwärtstreibt, sie sieht nur in der fortschreitenden regelung klugersonnener ordnungen das heil der erde, das heisst im bilde: sie hält das metrische ordnen von worten schon für dichtung, das ordnen logischer wahrheiten schon für weisheit. Vom punkte der schöpfung aus ist diese humane praxis nur verbrauch und weil ihre vertreter sich im lezten bewusst sind, dass ihre werke den verfall notwendig in sich tragen, haben sie in trügerischer umdeutung die grossen männer die zerstörer genannt, als sei dies deren wesen [145] und der aufbau das wesen der kleinen verbraucher. Man braucht die lüge nur zu nennen so fällt sie hin. Die menschen haben noch keinen »gross« genannt dessen wesen zerstörung war: es gibt keine grossen zerstörer, das ist die freudigste wahrheit der welt! Wieviel auch die grossen männer auf ihren wegen vernichten müssen, vernichtungswürdiges und notwendiggeopfertes, immer ist deutlicher vor allen entflammten augen und begeisterten herzen der menschen ihr schöpferisches tun, die errichtung ihres reiches aus innerm schaffenszwange, der ungeheure schwung des aufbaues ihres werkes und die bis ins kleinste dringende mühe des ausbaues unter dem siegel der ewigkeit. Ja welcher mensch, welches volk hat einen grossen gemordet oder gestürzt ohne dennoch unter der wucht seines geistes zusammenzusinken, ohne dennoch über allem wechsel der zeiten seiner herrschaft zu unterliegen? Denn nicht gewalt kämpft hier mit gewalt, sondern ein ewiges mit einer zeitlichen not: nicht der physisch stärkere ist herrscher, sondern wer die grössere fülle von kräften in einer höheren fuge eint. Aber weil der grosse mann die »menschheit« missachtet, ihre ordnung durchbricht, will die humanität uns glauben machen, er sei unmenschlich, ja unpersönlich im verhalten zum andern. Doch auch diesem urteil ist nicht der andre, nicht der mensch, sondern wieder der begriff, die gattung, zugrunde gelegt: nicht das besondre menschliche, nein die verblasene summe des allgemeinen, das nichts-bedeutende soll auch dem grössten maass und richte sein, die glut seines glaubens, die gewalt seines handelns, die unbedingtheit seines willens soll sich durch mitleid, mitgefühl »mit allen« beschränken, als sei die schwere alles stofflichen, beharrung des bestehenden und stumpfheit der verstockten hirne noch nicht last und druck genug für einen atem. Wenn der werktätige keinen raum hat für gefühle die andre quälen oder freuen, so ist es nicht weil er die tore seines herzens schlösse, sondern weil in die geöffneten nur voller der wind seines gottes weht und alles wünschen und verlangen mit in das eine gebot seines werkes reisst. Das fühlen, das sich aus diesem wirbel löst ist nicht unpersönlich sondern das stärkste persönliche, das tun nicht unmenschlich sondern das stärkste menschliche. Die schonsame gleichheit auf getenntem boden macht immer unpersönlicher, unmenschlicher, verflacht den [146] menschen zum vertreter der gattung. Erst die besonderheit des mannes fordert seine menschliche kraft und je stärker er sich als gestalt sondert, um so grösser muss der mut des alleinseins mit dem selbsterzeugten werden, je ungeheurer die spannung zum andersgearteten wird, um so gewaltiger muss der aufwand sein, in jedem augenblicke den gegendruck zu ertragen und dennoch das eigne kämpfend aufzurichten. Es bleiben dem herrscher nur die grossen wirklichkeiten als mittel oder gegenstand seines schöpferischen willens: das seiende nach seinem bilde gestaltend umgestalten ist ihm trieb und ziel, nicht die gattung kümmert ihn, sondern der mensch in leiblicher und geistiger freiheit und bindung, der einzige urgrund aller wirklichkeiten. Ihn lebendig zu ergreifen, ihn zu lösen und zu binden, dass er die formen seines geistes fülle und wachsend weiterbilde, ist seine einzige begierde.

Der eros bildet die gemeinschaft, nicht der logos und wie jener im ursprung wirkt, soll er in jedem manne zeugend weiter wirken: denn der grössere ist das maass des geringeren als sein heroisches vorbild oder sein lebender meister. Die moderne humanität aber hat den begriff der gemeinschaft an den anfang gesezt, will jedes gefüge, wie im weitesten der das Menschheit so auch staat und volk, stand und kirche zum gesezten zwecke machen statt als reifendes ergebnis zeitigen. Was noch treibende säfte trägt, gerät so in gefahr in gedanklichen kategorien aufzutrocknen. Denn das gesetz kann nur ausdruck der lebendigen gemeinschaft sein, als begriffsbestimmung der »allgemeinen menschenrechte« hat es keinen sinn noch wert. Der gesetzgeber muss solche und solche besondern menschen zeugen, die der staat sind, nicht einen allgemeinen menschheit-staat wollen oder von der entwicklung erwarten, der erst die menschen machen soll. Der menschheit-staat hat keine gesetze und kann auch nie welche geben, nur bestimmte herrschende männer setzen das gesetz als ausdrückliche form ihrer gemeinschaft, setzen es nicht einmal, sondern fortwährend, lebendig waltend, solange sie der staat sind. Ein gleiches gilt für das wesen des volkes: hier steht an stelle des gesetzes die ganze sinnlich-sichtbare einheit seines geistigen lebenswillens, seine gestalt. Dass diese einheit sich zeige, dass eben ein volk sei, sezt bestimmte schaffende männer [147] vorraus, die sie bilden und tragen, die als bewegende kräfte die ruhenden aufnehmen und zugleich beider erscheinung sind. Denn jede organische gemeinschaft ist eine einheit bewegender und ruhender, im tiefern sinne tätiger und leidender kräfte, die sich nach dem grossen haushalt der natur wie ewige flamme und ewige nahrung verhalten: die zweite ist tot ohne die erste, die erste verraucht ohne die zweite. Das wesen der flamme ist schöpfung, das wesen der nahrung ist opfer: die besondre glut beider ist das wesen der gemeinschaft, sichtbar in der flamme. Wie es also im grundverhältnis keine gleichheit gibt, so auch in keiner der andern menschlichen gemeinschaftsformen. Wir sahen dass man eine solche gleichheit aus dem rechte der menschheit konstruierte und im begrifflichen, im allgemeinen mag sie möglich sein, aber das wesen alles wachstums ist ungleichheit und jede gewachsene gemeinschaft sezt sich über die »allgemeinen« menschenrechte hinweg. Man wird uns vergeblich über der gleichheit die sich auf maass, zahl, gewicht und gattung bezieht, die gleichheit vor dem leben vergessen machen wollen, jene »wahrste und beste gleichheit,« wie Plato sagt, »die von jedermann nicht so leicht erkannt wird, die dem grössern mehr, dem geringem weniger zueignet und dadurch der natur des einen wie des andern ihr wahres maass zuerkennt ... die wahre politische gerechtigkeit nämlich besteht in dem was wir gesagt haben, dass zwischen ungleichen dingen eine gleichheit den verhältnissen ihrer natur gemäss gegründet werde.« Im staate also um gegen unsre ablehnungen immer wieder die bejahungen zu setzen, muss es herrschende männer geben, nicht nur beamte und gleichberechtigte, auf erden muss es herrschende völker, nicht nur vertreter des gleichgewichtes geben. Staaten und völker die keine herrschenden, schaffenden männer mehr erzeugen, sind sterbende gebilde und ein lebenskräftiger nachbar tut recht die entarteten aufzulösen und seine reste zu knechten. Heute freilich entrüstet man sich überall »im volke« über solche »vergewaltigungen der menschheit«, als fühle man sich selbst zu solchem drohenden schicksal gezeichnet. Da man jedem die gleiche würde verliehen hat, fühlt man auch in der knechtung des jämmerlichsten die »würde der menschheit« verlezt: es ist aber ein rechenexempel dass seit der abschaffung der knechtschaft [148] die würde des menschen von tag zu tag gesunken ist, die würde der menschheit freilich ist entsprechend gestiegen und wenn auch keine gebärde, kein leib, nichts wirkliches sie ausdrückt noch ausdrücken kann, so rauscht sie doch täglich in tausend phrasen aus tausend toten blättern. Man fürchte nicht, dass wir die rückführung der sklaverei ersehnen: was war, hat keine wiederkehr und ein bau wird nicht nach unten sondern in die höhe geführt. Wachsende mächte erzeugen von selbst ihre gegenfiguren und es bleibt allein not, allein gewähr was männlichen herrscherlichen geistes ist.

Nicht die allgemeine gleichheit sondern der natürliche unterschied soll wieder zum menschenrechte werden, damit endlich dieser wahn von den augen fällt, der unsre kräfte lähmt und unser volk zu einem ängstlichen krämer, zu einem feigen knechte der humanität macht. Scheinbar regen sich tausend neue kräfte, aber in wahrheit kommt auf alle eine die schafft, alle andern verzehren und lösen auf: nichts will mehr im gebundenen kreise ruhig zu besondrer gestaltung wachsen, alles strebt ruhelos ins individuelle und ins allgemeine. Selbst das gefäss, dem die natur die bewahrung der ewigen nahrung zu wesen und bestimmung gab, das geschlecht der frauen, beginnt unter dem »reflektierenden geschwätz« zu zerbröckeln. Sie denen die natur die liebe zum besondern auf den engsten festesten kreis beschränkt hat, fangen an für das gleiche gespenstische nichts zu schwärmen und glauben damit etwas neues in die welt zu setzen. Sie suchen und erhalten im besten falle nichts andres als anteilnahme, mitberechtigung an der »modernen kultur«, das heißt an der lezten lösung des individuum, an der überschätzung des wirtschaftslebens, am kraftverbrauch in der blossen erkenntnis des geschehens. Sie folgen auch hier dem manne noch auf dem schlechtesten wege und ihren wettbewerb nimmt selbst der individualist und vertreter der gattung mit gleichmut auf. Sie aber denken die zeit ihrer gleichheit, ja ihrer herrschaft gekommen, weil sie allein noch unverbrauchte kräfte hätten: die törichten die nicht wissen dass ihre kraft nie ohne die männliche flamme leuchten kann, dass der verbrauch ihrer kräfte wohl ihre schösse fruchtlos, aber nie ihre geister fruchtbar machte. Sie glauben eine welt zu erobern und schütten ihre [149] säfte nur zu schnellerem untergang in das chaos einer sich lockernden, zersetzenden welt: darum das gefühl der leichten siege, die nur mitfall sind und an deren ende ihr erschöpfter leib an einer unerbittlichkeit zerschellt. Aber schlimmere, feinere feindinnen des mannes und ihrer selbst als diese unseligen, feindinnen des menschen sind jene klugen, welche die zeit auf eine weiblichere weise verstehen, die aus dem munde des humanen mannes das gesetz der schwäche verstehen und ihrerseits aus der schwäche der frau das »natürliche vorrecht« der frau zu folgern wissen. Um dieses vorrecht zu ehren soll der mann auf seine grössre kraft, die in diesem falle die »rohe kraft« genannt wird, verzichten, sich ihre äusserste anwendung für sein männliches wesen, sein männliches werk, seine männliche herrschaft versagen, soll er sie nur für den »fortschritt der menschheit« oder wie die länder der fortgeschrittensten kultur es ohne verstecken bekennen für die pflege der frau, zum vergnügen der frau, im dienste der frau verwenden. Auch die sitte wird nach dieser forderung gemildert: sie soll nicht mehr den ausdruck der herr-gewalt des mannes tragen, sondern einzig der modernen humanität: bis in wurzel und bild möchte die lady die »rohe männliche überlegenheit« vernichten und auf der flachen tenne ihre federn spreitzen. Ihr wesen ist ganz genuss, ganz verbrauch und ein ungeheurer aufwand aller technischen kultur nur für sie. Denn auch die technik ist human geworden und dient dazu den zukünftigen mann zu humanisieren, zu modernisieren, wenn nicht zum weibe so doch zum gefälligen diener weiblicher instinkte zu machen. Die grossen toten zwingt die lady leicht in ihre welt: sie macht aus jedem eine humane blumenlese und flüchtet dann vor Goethe zu »ihrem« Goethe. Den grossen lebenden aber meidet sie als »etwas heiliges«, da vor seiner wirklichkeit »ihr bild von ihm zerreissen könnte« und in ihrer feigheit ist sie wahr. Doch genug von ihnen, wir würden ihrer nicht gedenken, wenn nicht schon heute deutlich wäre, dass aus keiner von ihnen mehr ein bedeutender mensch geboren werden kann: darum kämpfen wir, nicht gegen die frau, sondern gegen ihren wuchernden auswuchs, »die moderne frau« – für rechte frauen aber gilt noch das wort des Perikles: »zu grosser ehre wird es euch gereichen, wenn ihr die eurem geschlechte [150] gebührende art nicht verleugnet und wenn so wenig als möglich, weder in lob noch in tadel, unter männern euer gedacht wird.« Diesen stärksten schutz des ruhenden vermag freilich diese zeit mit ihrem aufgepeitschten schon zerrissnen sinn so wenig mehr zu empfinden wie alle andern mächte die unvermischt im vollen reinen blute des menschen ruhen, sie denkt nur humane zwecke, denkt nur das wohl der menschheit, denkt nur den fortschritt der gattung.

Aber wichtiger als alles gedachte ist das geborene, als alle erkenntnis das kind. Das kind ist der wurzelgrund des ewigen menschen, eine mitte ohne anfang und ende, immer während und immer neu. Um nichts glaubt sich die humanität heute mehr zu kümmern als um das kind: sie füttert die armen, schüzt die gebrechlichen, rettet die schwachen, belehrt die klugen und dummen in gleicher weise und hat als lezte errungenschaft die »individuelle erziehung« durch den staat entdeckt, und worum dies alles: um des kindes willen? nein, um der menschheit willen! Das kind als mensch kümmert sie nicht: das ziel liegt ja weit hinaus in der entwicklung, das gegenwärtige kind als der nächste besondre träger einer leiblich-geistigen einheit kümmert sie nicht, da ihr selbst diese leiblich-geistige einheit mangelt. Es genügt ihr den knaben mit einer allgemeinen bildung oder neuerlich als gegenpol des allgemeinen mit einer individuellen fach-bildung zu bedenken, denn nicht zum ganzen menschen sondern zu einem tüchtigen vertreter der gattung oder einem leistungsfähigen fachbeamten will sie ihn erziehen. Eine einheitliche zucht des leibes und geistes wird nicht einmal gefordert: die noch vorhandenen reste einer alten adligen zucht sind fast nur mehr körperlicher natur und in verfall begriffen, die ansätze einer neuen, reformbestrebungen, sind ebenfalls nur körperlich und meist nur als reaktionen gegen eine einseitige, geistige überspannung gedacht, die bürgerliche zucht des hauses aber ist rein seelisch und also völlig unbrauchbar. Sie ruht ausserdem – jeder weiss es, niemand will es sehen – bis zum zwanzigsten jahre, oft noch länger ausschliesslich in den händen der frau, was der humanen menschheit sehr zustatten kommt, aber dem manne die wichtigsten fruchtbarsten jahre des einflusses auf den knaben nimmt. Und [151] doch ist alles an diesem einflusse gelegen und auf dieses eine sei hier der blick gerichtet – wir haben die »gegensätze der zeit« die jenen zuchtmangel fördern, die im kinde schon leib und seele zerreissen, ihm das edelste rauben, seine kraft zergliedern genügend aufgedeckt, haben in der »bildung des gleichen« die wege gewiesen, die von ihnen fort zum neuen menschen führen – auf dieses eine aber sei hier der blick gerichtet: auf die notwendige engere einung zwischen knabe und jüngling, jüngling und mann.

An euch also, knaben und jünglinge, ergeht unser ruf, soweit in euch noch die reinen feuer des lebens brennen. Wohin ihr euch wendet ein hohes gut zu verehren, begegnet ihr zeitgeistern, die alles verehrte lockern, wohin ihr euch wendet eine gemeinschaft zu finden, die eurem leben feste gesetze weise, begegnet ihr zweck-verbänden, die unter dem banner der kultur den gröbsten nutzen suchen, wohin ihr euch wendet einen menschen zu suchen, der eurem wollen sinn und vorbild gäbe, heisst man euch nach der menschheit schauen und im wohl der gattung das allgemeine gute und wahre sehen. Aber der mund der gattung hat noch kein verlangendes ohr belehrt, die hand der gattung hat noch keine hand erfasst und geleitet, das herz der gattung hat noch an keinem herzen liebend geschlagen: diese wahrheit der menschheit ist zu »allgemein« als dass ihr sie jemals finden könntet. Ihr verschmachtet auf der suche oder euch ergreift zulezt der wahn und ihr lügt eure liebe für das gestalt- und leiblose. Die ewige wahrheit erscheint nur als gestalt und nur im sinnenhaft begrenzten zeigt sie ihre gesetze, eben als gesetze der besondern leiblichen einheit: darum ist der grösste mensch die tiefste wahrheit, ja der held und herrscher allein ist wahr! Er allein kann wahr sein, weil sein logos nur der ausgestrahlte umkreis seines göttlichen eros, sein handeln, gestalten und schauen nur notwendiger ausstrom seines blutes ist. Im helden, im herrscher sucht die wahrheit, in den heldisch gehobenen menschen sucht die wahren freunde und führer eurer jugend: einem jeden von euch ist am tiefsten der dionysische partner not, der euch nicht aus pflichtgefühl allgemeine grundsätze verkündet, sondern in liebe eure besonderen grundtriebe stärkt und in seinem geiste beherrschen lehrt. Eure liebe irrt nicht, solange sie rein ist, [152] und würde auch der geringste unter den herrscherlichen menschen euer partner: er führte euch dennoch besser als die ganze menschheit. Ihr müsst in liebe und kampf mit ihm erringen, was er selbst in liebe und kampf mit höheren mächten errang, er lehrt euch verehren und bewahren, wo er selbst verehrt und bewahrt und so von schritt zu schritt durch eine lebendige hand geleitet werdet ihr selber wahr nach dem maasse eurer hingabe und eurer kraft. Denn während die allgemeine wahrheit als abgeschlossener begriff am anfang steht und deinem eignen fremd bleibt, ist die besondre wahrheit eine währende leibliche forde-rung, ist das wachstum und die endliche vollendung deines menschen.

Man wird euch sagen, es gebe eine höhere aufgabe als den menschen zu vollenden, nämlich: den fortschritt der gattung durch die überwindung der natur und die besiegung des leides auf erden. Den widerspruch dieses zweckes mit sich haben wir aufgezeigt, aber lasst euch noch weniger von den mitteln verlocken, deren namen unter dem scheine der handelnden kraft gleiche listen verstecken. Denn da der zweck nie endliche gestaltung erlangen kann, so dürfen auch die mittel nie zum ziele kommen, nie darf die natur überwunden, nie das leid besiegt werden, aber der vorgetäuschte glaube es zu können muss die vertreter der gattung immer neue werkzeuge der besiegung, immer neue formen des leidens erdenken lassen. Schaut euch um, knaben, und ihr seht das schauspiel der danaïden auf erden: tausende und abertausende sind dabei die kräfte der natur zu bändigen, ersinnen immer neue anwendungen der gebändigten, erfinden immer neue apparate der bewegung des körpers und der seele und in dieses rotierende gestänge stossen sie den menschen, zwängen ihn durch tausend martern und suchen dann für den gänzlich erschütterten, den nervösen, tausend neue mittel der heilung, des ersatzes, der gegenwirkung – um das spiel sogleich von neuem zu beginnen. Sie mindern das leid nicht sondern pflegen es, sie fühlen erst human, wenn sie das leid fördern, damit sie es pflegen können: »die welt wird ein grosses hospital und einer des andern humaner krankenwächter« das ist das wesen dieser menschheit. Wir aber danken für dieses weib-glück von leiden und heilung, heilung und leiden, dessen dauer den sichern [153] untergang der männlichen welt bedeuten würde. Der gesunde mensch wendet sein auge ab vom leid und hält sich kampftüchtig für seinen feind. Mag man das unmenschlich nennen, wir nennen diesen heutigen lebenszustand unmenschlich und unwürdig des mannes. Misstraut diesen »opfern für die gattung«, knaben, die euern leib verderben, die eure glut so bald ernüchtern, dass denen die euch lieben ein weinen kommt, wenn sie durch die strassen der städte gehen und jeden traum auf euern stirnen so bald erloschen sehen. Nur dem lebendigen gebührt euer opfer, dem manne, der männlichen gemeinschaft, wovon ihr bild und gebot eures daseins nehmt. Der menschheit dienen und opfern heisst sein blut an den losgerissnen logos, an das verzehrende vergeuden: durch das opfer an den freund, den führer, den herrscher nimmt euer bester wille teil am stolz eines abgegrenzten sonderen seins, erwächst euch mit dem inneren recht die innere pflicht des kreises, mit der gebärde des leiblichen adels das gesetz der geistigen tat.

Denn opfer und ursprung des lebendigen verpflichten nicht diesen und jenen teil, sondern den ganzen menschen mit willen und glauben, mit allen kräften und alle treibt sein eros zur gestaltung, zur höchsten spannung ihres bogens. Man wird euch nicht die lezte lockung sparen, um euch vor dieser gefahr der heldischen haltung zu bewahren wird euch mit euerm eignen glücke angeln, das eins sei mit dem giück der gattung; das euch befriedigung im wohltun, ruhe in der behaglichkeit, genuss im reichtum und das erhebende gefühl verbürge der menschheit und euch selbst genuzt zu haben – denn gewiss, der eros des menschen fragt nach dem allgemeinen und eurem glück oder unglück nicht, bedenkt es so wenig wie das allgemeine wahre oder falsche, gute oder böse: je tiefer er den menschen speist, um so mehr verschwinden diese gegensätze vor der tätigen tugend, vor dem männlichen willen zur gestaltung des schönen und grossen. Wollt ihr von ihm ergriffen werden so fragt nicht nach euerm glücke, fragt nach schönheit und tat-kraft des leibes und geistes, bildet die eine in euch, hämmert die andre in euch nach dem vorbilde der grossen toten, nach der stimme des lebenden herrschers, nach dem fordernden herzen des geliebten freundes, bis nach rhythmischen gesetzen der klang des einigen menschen aus euch [154] bricht, der euch selber zum manne, zum meister und wenn die gottheit will zum helden macht. Dann fühlt ihr das sein über allem begriffe, das leben über allem wissen, den stolz über allem glücke. »Glücklich sein aber, ruft euch Hyperion, heisst schläfrig sein im munde der knechte. Glücklich sein! Mir ist als hätt' ich brei und laues wasser auf der zunge, wenn ihr mir sprecht von glücklich sein. So albern und so heillos ist das alles, wofür ihr hingebt eure lorbeerkronen, eure unsterblichkeit.«