BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Ursula Püschel

1930 - 2008

 

Bettina von Arnims

Polenbroschüre

 

Vorwort

 

____________________________________________________________

 

 

 

Ich habe Ihre Werke ins Französische übersetzt; ich habe Ihren Styl studirt, der mir vertrauter ist, als der anderer deutschen Werke. – Aber auch Anderes hat mich zu Ihnen geleitet, Ihre Sympathie für eine Nation, welche durch die Stürme aller politischen Elemente grausame Niederlagen erlitten hat und sich dennoch immer wieder mit vaterländischer Begeisterung emporrang: der Ruf Ihrer warmen Gefühle – der sich bis zu uns erstreckt – und welche ich in Anspruch nahm, um für Mieroslawski's Befreiung zu wirken. – Seitdem haben Sie das Interesse für die von allen christlichen Mächten unterdrückte Nation nicht verlassen. Wir wissen hier in Paris davon und hoffen, daß dieser Schatz von Menschenliebe den Polen glückbringend sein wird. Die Tage einer entzückenden Glorie werden diesem Volke noch erblühen, wir hoffen es und Sie werden Theil haben an den Ehren- und Festtagen heimathlicher Götter – von den Polen gefeiert. [II]

In diesen Blättern finden Sie die Ergießungen von Furcht und Hoffnung, von erschüttertem Vertrauen auf die Gerechtigkeit der Fürsten. –

In der Zeit, als sich die National-Versammlung auf sich selbst zu stützen begann; als bedeutende Männer, wie Waldeck, Arntz, d'Ester, Philipps und Andere sich der Polen annahmen und Achtung ihnen wieder eroberten – da hofften wir, der Geist werde glorreich die Waffen für sie führen. Heute wissen wir, daß ein drückender Nebel auf den Seelen voll Thorheit liegt, die auf Huldigungen denken der entwürdigten gedemüthigten Menschheit; aber nicht der Herzen, wie wir sie Ihnen darbringen und Allen, die für die Sache der Wahrheit eine Lanze zu brechen wagten.

Seien Sie gegrüßt im Namen vieler Polen von

 

St. Albin.

 

Paris, 15. December 1848.