B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Wilhelm Waiblinger
1804 -1830
     
   


D i e   B r i t e n   i n   R o m

N o v e l l e
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Text:
Wilhelm Waiblinger,
Mein flüchtiges Glück. Eine Auswahl
Hrsg.: W. Hartwig, Berlin/DDR 1974


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     Ein Uhr in der Nacht! Unsere britische Gesellschaft ist noch nicht auf dem Spanischen Platz angekommen, im Gegenteil wartet sie noch im Säulengang St. Peters, während Camilla schon am Fenster liegt. Der Vater ist in die Akademie der Arkadier gegangen, von der er selbst Mitglied und Schäfer ist, und darum will sich auch das Töchterchen eine Schäferstunde bereiten.
     Warum entschuldigen? Genug, der Geliebte zeigt sich, sie winkt, er tritt ins Haus. So etwas ist keck für eine unverheiratete Römerin, aber was wagt nicht die Liebe? Sie empfängt ihn, zieht ihn leise in ihr Gemach. Der Jüngling sieht sie kopfschüttelnd an und fragt: „Was macht dich endlich mir so geneigt, liebe Camilla? So unzähligemal hab ich dich beschworen, nur um ein Viertelstündchen gebeten, und immer vergebens. Und jetzt?“
     „Höre, Florindo“, versetzte die Römerin, ihn bei der Hand ergreifend und auf einen Sessel nötigend, indem sie sich ihm zur Seite setzte.
     „Und was soll ich hören?“ sprach der junge Mann. „Endlich die Gewißheit dessen, was ich seit Monaten fürchte? Du wirst ihm deine Hand geben; ist's das, Camilla?“
     „Höre mich an, liebes Herz“, antwortete sie, den Arm auf seine Schulter legend, „du weißt, wie ich dich liebe, dieser Augenblick gibt dir einen Beweis davon. Ich könnt es nie wagen, jetzt hab ich's getan. Wir können uns eine Viertelstunde ungestört sprechen.“
     „Und der Engländer?“
     „Der gute Junge, ich muß ihn bedauern. Und dennoch, Florindo —“
     „Und dennoch, du wirst traurig!“
     „Und dennoch muß ich ihn heiraten!“
     „Der gute Junge“, fiel Florindo mit empfindlichem Spott ein, „du mußt ihn bedauern und heiratest ihn? Welch ein Mitleid, Camilla!“
     „O lieber, lieber Freund, wie kann ich's abwenden? Ich lieb ihn nicht, ich liebe nur dich. Aber der Vater — er hält's für mein größtes Glück, daß ich diesen Engländer heirate; der Reichtum hat ihn verblendet. Ich habe alles, glaube mir, alles angewendet, um ihn zum Mitleid zu bewegen. Ich habe geweint und gefleht, gezankt und gewütet, ich habe ihn versichert, daß er mich opfere, aber er ist unerbittlich, er droht mir mit dem Kloster, wenn ich mich widersetze. Und sage mir aufrichtig, liebes Herz“, setzte sie schmeichelnd, ihm die Wange streichelnd, hinzu, „kannst du mich denn je heiraten? Hast du die Hoffnung, daß mein Vater einstimme? Du bist für deine Kunst nach Rom gekommen. Sie rühmen dein Talent, deine Fertigkeit, aber wenn es dir auch gelingt, im Lauf einiger Jahre dich so emporzuarbeiten, daß du ein Weib, daß du eine Familie ernähren kannst, glaubst du, daß mein Vater dir seine Tochter gäbe, nachdem sie die Hand eines reichen Engländers ausschlug? Nie, Florindo, nie! Ich muß mich opfern, dem Geiz des Vaters opfern, und Gott ist mein Zeuge, wie mir's schwer wird! Diese Lady, diese Rebekka, diese stolze, verhaßte Familie, diese Britinnen sind mir in der Seele zuwider, und ich weiß, daß sie der Heirat entgegen, daß nur unsere Väter einig sind. Aber ist das nicht mehr als genug? Lieber Florindo —“
     Sie hielt inne, ihr Gesicht verbergend, nach einer Weile fuhr sie fort: „So laß mich denn, mir ist nun einmal kein Glück bestimmt! Laß mich Henry heiraten! Du zürnst, du wütest, liebes Herz? Aber kann ich denn anders? Gib mir deine Hand! Sieh mich nicht mit diesen glutvoll drohenden Augen an! Ich bleibe die Deine! Gott vergebe mir's, ich bleib es! Hörst du, Florindo, verstehst du? auch wenn ich das Weib des Engländers bin, bleibst du meine einzige Liebe! Dann will ich all deine Liebe belohnen, will dir nichts mehr versagen; ich verlasse Rom nicht, wir können uns täglich sehen! Begeh ich eine Schuld, so haben's die zu verantworten, die mich nötigten dazu! Ich bin noch zu jung, um das Opfer des Geizes zu werden, und du bist so lieb, bist so schön und bist mir so unsäglich teuer — nein, ich lasse dich nie, Florindo —“
     Der junge Milaneser sah sie bitter an und sprach: „Das ist römische Treue?“
     Camilla ließ seine Hand und blickte ihn fest an. „Wie sagst du, Florindo, was soll ich hören?“
     „So hast du mich getäuscht?“ rief der Geliebte. „O daß ich einer Römerin je vertraute!“
     Bei diesen Worten sprang Camilla empor. Die Wut einer Furie flammte dem sechzehnjährigen Mädchen aus den Augen, ihr Angesicht glühte, sie runzelte die Stirn, und die Leidenschaft schien, einem Feuerquell vergleichbar, aus dem wildatmenden Busen in Kopf und Lippen zu steigen. „Und das sagst du mir?“ rief sie mit funkelnden Augen, „Undankbarer, Wahnsinniger, mir, die ich dir mit so unendlichem Vertrauen, mit so brennender Liebe entgegenkam? mir, die ich dir mein Herz so offen, so ahnungslos ausschüttete, die ich Ruf, Ehre, Frieden, die Liebe meines Vaters aufs Spiel setze, um dich in meine Arme zu führen? Und du bist nur gekommen, um mich zu verhöhnen? Ach, daß ich das nicht denken konnte! Du meiner spotten, anstatt mich zu beweinen, zu trösten, zu erheitern, mir zu danken? Welchen Anspruch kannst du auf mich machen, als den, welchen dir mein leichtgläubiges Herz gestattete? Was kannst du verlangen? Du könntest bereuen, einer Römerin vertraut zu haben? O Raserei, die mich verzehrt! Laß mich! komm mir nie mehr vors Angesicht! Hoffe nie mehr ein Wort der Liebe! Hoffe nie mehr, mich betören, mich beschwatzen, mich versöhnen zu können! Sieh, dieses Herz hier schlug für dich, in dieser Brust loderte nur Liebe und Leidenschaft für dich, und dieses Herz hast du unverzeihlich beleidigt!“
     Damit warf sie sich auf ein Sofa. Der Milaneser flog auf sie zu. „Vergib mir, teure, liebe Camilla, vergib mir! der Schmerz der Entsagung, der Schrecken des Verlustes, das Gefühl meiner Hoffnungslosigkeit hat mir jenes Wort aus der Lippe gepreßt! Ich habe nichts gedacht, nichts gewollt damit!“
     „Hinweg von mir“, rief die Rasende, „hinweg! Wir sehen uns nie wieder! Meine Geduld ist erschöpft, meine Täuschung zerronnen. Und wenn ich gefehlt, wenn ich gesündigt, daß ich deinen Bitten Gehör gab, daß ich deiner achtete, daß ich so blind sein konnte, dich an diesen Platz zu rufen, wer gibt dir das Recht, mich dafür zu strafen? Meine Schwäche, meine Liebe, meine Güte? Hoffe von jener, hoffe von dieser nichts mehr! Verlaß mich auf der Stelle, ich will dich nie wieder sehen, deine Worte bleiben ewig meinem Herz eingegraben!“
     Florindo, in dem Gefühle, zu weit gegangen zu sein, wandte alle Beredsamkeit an, die ihm zu Gebote stand; er suchte ihre Hand zu ergreifen, sie stieß ihn von sich; er warf sich zu ihren Füßen, sie flog ans Fenster; er blieb zurück, selbst halb in Wut, halb in Reue über seine Worte.
     Sie saß in einer Ecke, den Kopf auf die Hand gestützt, von ihm abgewandt, mit hochklopfender Brust. Keines sprach eine Silbe. Camilla schüttelte nur zuweilen den Kopf hin und her, mit dem Ausdruck zurückgepreßter Leidenschaft und verhaltenen Grimmes.
     Zuletzt sagte sie vor sich hin: „Der gute Henry! ja, ich hab ihm unrecht getan! Es war eine Sünde, ihn diesem artigen, bescheidenen Herrn hier opfern zu wollen! Ich will's auch gewiß nicht tun! Oh, daß ich einer Römerin vertrauen konnte! Welch ein stolzes Wörtchen von jenem Mailänder! Wie allerliebst! wie fein und zärtlich! Er bildet sich vielleicht etwas darauf ein, daß ich ihn hübsch nannte! Weil mir's so gefiel, weil mir's eben so in den Mund kam! Nichts anders! Nichts anders! Er möchte, daß ich ihn etwa so lustig weg in seiner Malerstube heirate! Er glaubt, daß man keine Pflicht gegen Vater und Verwandte habe. — O Wut!“
     Dabei stampfte das wilde Kind auf den Boden, sah den Geliebten an und rief ziemlich unzärtlich: „Was tut Ihr denn noch hier? Was sucht Ihr hier, Signor Florindo? Warum geht Ihr denn nicht Eure Wege? Wer hält Euch zurück? Ihr wißt, daß Ihr nicht hier wohnt, daß bald jemand zurückkehren wird, der Euch nicht hier treffen dürfte! Geht doch nur, geht und sucht Euch ein anderes Mädchen auf, das sich alles von Euch gefallen läßt!“
     Da raffte sich Florindo auf und eilte auf sie zu; er ergriff ihre Hand mit Gewalt; zehnmal riß sie sich los, und zehnmal faßt' er sie wieder. „Camilla“, rief er mit aller Süßigkeit seines Mundes, „Camilla, du heißest mich gehen?“
     „Laßt mich, laßt mich, Ihr habt gehört, was ich sagte!“
     „Und du bist mir nicht mehr gut, es ist dein Ernst?“
     „O schön, ob es mein Ernst ist! Als ob ich scherzte, als ob man seine Worte vergessen, als ob man sich nur so verachten lassen könnte!“
     Der Milaneser versuchte jetzt in strömender Rede, in der Sprache der feurigsten Leidenschaft, die starrsinnige Schöne zu besänftigen; er schilderte seine Reue, seine Verzweiflung, er bat, er flehte, er beschwor, er warf sich ihr zu Füßen, und sie erwiderte nichts als: „Verlaßt mich!“
     Da ließ Florindo, dem das Blut zu wallen anhub, ihre Hand los und stieß Worte der Wut und des Zornes aus.
     „Ach, seht doch“, rief jetzt die Boshafte, die sich in ihrer Rache nicht sättigen konnte, „seht doch, wie köstlich! Er gerät noch in Zorn! er hat recht! Wer hat ihm unrecht getan? Ja der Zorn steht ihm gut, wie kleidet er artig diesem Gesicht!“
     „Camilla“, schrie Florindo, „du bringst mich zum Äußersten! du bist eine grausame, rachsüchtige Seele —“ Er wollte weitersprechen, da stockte sein Mund, vielleicht weil ihn der Blick auf das reizende Kind verwirrte, weil ihr unwiderstehliches Bild sein Herz in neuen Flammen auf schürte!
     „Lebe wohl, Camilla“, sagte er leise, sich zu ihr hinabsenkend. „Du siehst mich nicht mehr an? Du hast beschlossen, mich zu verderben? O liebes Herz, sieh mir nur einmal noch ins Auge!“
     Sie schwieg. „Camilla, lebe wohl!“ seufzte der Geliebte und wollte gehen. Schon war er an der Türe; noch einmal wandte er und kehrte sich um. Sie richtete den Kopf auf und sah ihn an, und wilde, heiße Feuchtigkeit brannte und strahlte in ihren schwarzen Augen.
     „Camilla, so —“, flüsterte Florindo, „- so ließest du mich scheiden?“ Er schwieg. Sie blickten sich lange stumm an, und es quoll voller aus dem Auge, ob's die Tränen wohl erdrücken wollte.
     Da raste sie auf, da flog sie mit offenen Armen auf ihn zu, da umschlang sie ihn mit wütender Kraft und preßte ihn an sich und faßte ihn wie eine Rasende bei beiden Schläfen und bedeckte ihn mit bacchantischen Küssen.
     „Du hast mir vergeben?“ rief Florindo, in der Umarmung dieser feurigen Römerin taumelnd.
     „Alles vergeben, mein Florindo, alles, du Licht meiner Augen!“ stöhnte das wilde Kind an seinen Lippen. „Ich bin die Deine!“
     Aber Florindo mußte jetzt fort; der Vater kam aus der Schäferakademie, und da war denn des Bleibens nicht mehr. Man trennte sich mit dem Versprechen, sich morgen zu schreiben und den Genuß der Versöhnung brieflich fortzusetzen.
     So sind die Italienerinnen und so im Grunde die Weiber überhaupt. Doch nein, die Engländerinnen nicht! Dies wird sich zeigen, wenn wir nun erfahren, was Miß Rebekka in das Stammbüchlein auf der Peterskuppel geschrieben.
     Von einem Liebesgeheimnis zum andern! Also nur gewagt. Die Familie sitzt zu Tische. Stehlen wir uns ins Gemach der Miß, in jener Kommode muß es sein, der Schlüssel steckt, wir öffnen leise, was finden wir? Spitzenkragen, Häubchen, Halstücher, „Yoricks sentimentale Reisen“, das berühmte Ölbild vom Kolosseum, ein Riechfläschchen und das heißersehnte Büchelchen!
     Armes, betrogenes Kind, wüßtest du, mit welcher Wißgier wir uns über deine zarten Geheimnisse hermachen, wie wir sie verschlingen, wie wir bereit sind, etwas daraus abzuschreiben und — in Berlin drucken zu lassen! Aber geschwind! was ist hier? Gedanken auf dem Dom in Florenz. — Weiter! Gedanken beim Anblick St. Peters. Weiter! Nichts als Gedanken! und hier gar Nachtgedanken? Das wäre doch interessant, die Nachtgedanken eines so allerliebsten Kindes zu wissen! Aber weiter! Hier gar Empfindungen! Empfindungen auf der Peterskuppel!
     Gefunden! Und nun laßt uns sehen!
     „O Yorick! welchen erhabnem Ort fände meine Seele, an dich zu denken, als die Kuppel St. Peters? Ich schaue über Rom hin; das Höchste des Erdballs, alle Größe der Vorwelt, alle Trümmer ihrer Weltherrschaft liegen mir zu Füßen! Ja, ich bin selbst dem Himmel näher als der Statthalter Christi, dessen Paläste dort unter mir sich erheben! Kein Standpunkt, bis ins Gebirg hinüber, der sich mit dem meinigen messen könnte! Welche Gefühle beginnen in mir sich zu regen! Ein Gewitter zieht von Alba Longa herüber. Das Kapitol verschwindet unter mir! So klein ist die Vorzeit, von der Höhe der Mitwelt aus betrachtet! Aber was ist alle diese Herrlichkeit gegen die Schönheit einer Seele, gegen die Harmonie eines geistigen Zusammenlebens? Ich wende das Blatt um und bestreue es anstatt mit Sand — mit der Asche eines alten Römers, vielleicht eines Triumphators! — Noch weilst du ferne, wenige Tage, und der schöne Zauber ist verschwunden, der die Liebe verklärt, solange die Körper getrennt sind! Lieber Yorick, wir sollten uns eher aus der Ferne trauen lassen, wir sollten unsere Seelen vermählen, uns nie körperlich sehen, uns ewig im Geiste verehren! Was denkst du dazu? Schon ist der Tag des Festes nahe, da wir gezwungen sind, uns mit leiblichen Augen anzuschauen! Könnte jene Stunde die letzte sein? O die Gegenwart, der tägliche Umgang ist etwas Gemeines, Unerträgliches! Uns mit der Seele vermählen, Yorick, das ist ein Gedanke, dieses Platzes würdig, auf dem ich zu dir rede! Laß uns, wenn wir —“
     Doch still, ein Geräusch; zu mit dem Büchlein, und hinein in die Kommode, wir haben genug, mehr als genug, und gucken in unserm Leben keiner Rebekka mehr ins Tagebuch!
     Lieber verweilen wir noch einige Momente bei Sir Thomas, welcher diesen Abend besonders freundlich von der hübschen Plebejerin empfangen worden. Da er jedoch in seinem Englisch-Italienisch von der Tour auf die Peterskuppel zu erzählen anhub, wollte der anmutige Schalk kein Ende im Lachen finden. Dafür rächte sich der schlaue Thomas auch auf eine pfiffige Weise, indem er sich in Bereitschaft setzte, den Entschluß auszuführen, den er gestern nacht vor dem Einschlafen auf dem Sofa gefaßt hatte, nämlich, zu versuchen, ob es ihm nicht gelänge, dem Kinde ein wenig die Wange zu streicheln.
     Indem kam ihm aber das Niesen so heftig, daß er an die Kommode gehen und ein Schnupftuch holen mußte. Rosa sah hinein und warf einen lüsternen Blick auf die feinen seidenen Tücher des Irländers. „Oh“, rief sie, „wenn ich doch solch ein Paar Schnupftücher hätte! Gerade solche wollt ich mir schon lange kaufen und habe sie nirgends, gefunden. Würden Sie denn nicht ein Paar verkaufen, Signor Thomas?“
     „Liebes Kind“, antwortete er lächelnd und blinzelnd, „ich treibe keinen Handel mit meinen Tüchern!“
     „Ei nun, Signor Thomas“, sagte Rosa nun schmeichelnd und ihn beim Arm ergreifend, „so schenkt mir's doch!“
     „Man kann dir auch nicht widerstehen“, antwortete der Irländer. „Hier hast du zwei!“
     „Aber, Sir Thomas, Ihr habt ja noch so viele, wenn Ihr mir —“ Dabei schlug sie ihn zutraulich auf die Schulter.
     „Du Schelm! nun denn, hier ist ein anderes Paar, aber jetzt —“
     „Ach guter, lieber Herr Thomas, nun fehlen mir gerade noch zwei zu einem halben Dutzend! Wollt Ihr nicht? Ihr seid so ein artiger, liebenswürdiger Herr —“
     „Tausend! du bist ja nicht zu ersättigen, Mädchen! Hier ein Halbdutzend, bist du zufrieden?“
     „O freilich, Sir Thomas, ich dank Euch gar schön, Ihr habt ein Engelsherz!“
     „Meinst du?“ schmunzelte er, in diesem Moment die Hände gegen sie ausreckend und die sanften Wangen glücklich erreichend.
     „Aber nun muß ich fort!“ rief Rosa, „ich dank Euch, bester, süßester Herr Thomas! Gute Nacht.“ Damit flog sie davon, und der Abendwein wurde sofort mit Behagen eingeschlürft, indem der alte Herr in der Tat etwas liebes- und siegestrunken war und in dieser köstlichen Ruhe nicht mehr an den Schweiß der Peterstour, an die Leiterpartie, an die Ohnmacht im Knopfe dachte.

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